Hamburg. Wo einst der Kult-Italiener Enzo zu Hause war, könnte das Burger-Restaurant von Eugen Block eine neue Heimat finden. Das ist der Stand.
Neue Ideen für die Willers‘sche Kate: Eigentümer Hans-Helmut Willers startet eine Vermarktungsoffensive für seine historische Fachwerk-Immobilie, die fast 40 Jahre Heimat des legendären italienischen Restaurants Enzo war. „Es braucht endlich wieder Leben im alten Haus und auf seinen Außenflächen“, sagt der 75-Jährige, der die Kate von 1978 bis 1981 komplett sanieren ließ und seinerzeit die Schriftzüge in den Balken selbst vergoldete.
„Büro – Shop – Gastro“ steht auf einem der Banner, die jetzt an der Fassade hängen. Willers ist offen für alle Varianten, egal ob die Interessenten mieten oder die seit sechs Generationen im Familienbesitz befindliche Kate kaufen wollen. Doch der Ur-Bergedorfer, der mittlerweile in Marienthal wohnt, gibt zu, dass er einen Herzenswunsch hat: „Mein Traum wäre der Einzug einer kreativen, unverwechselbaren Gastronomie“. Willers blickt hinüber zum Bergedorfer Block House. Dort hatte Betreiber Eugen Block anlässlich des 50-jährigen Jubiläums gerade verkündet, dass er nach einer neuen Heimat für sein Burger-Restaurant Jim Block in Bergedorf sucht.
Burger-Restaurant Jim Block: Neue Heimat in Willers‘scher Kate?
Nach Informationen der Bergedorfer Zeitung stehen beide Seiten in Kontakt und sind im Gespräch. Aber auch für alle anderen Konzepte bietet die Willers‘sche Kate viel Raum. Denn neben den knapp 200 Quadratmetern auf zwei Etagen im Inneren des Hauses gehören weitere 100 Quadratmeter Außenflächen dazu. Und nicht zuletzt hat Hans-Helmut Willers die Baugenehmigung für eine Verlängerung der Immobilie durch einen modernen Anbau zur Straße Am Pool in der Tasche. Genutzt werden kann der Altbau ebenso wie der potenzielle Neubau vielfältig. So liegen neben der Gastronomie Genehmigungen für Büros, Service- und Ladenflächen vor.
Ebenso vielfältig ist die Geschichte des Hauses, das exakt vor 241 Jahren, am 23. August 1783, für 800 Lübische Mark Courant in den Besitz der Familie kam. Sechs Generationen später hat Hans-Helmut Willers auch die Geschichte des Hauses detailliert erforscht: Nachdem es zunächst vor allem Wohnzwecken gedient hatte, eröffnete sein Großvater Gustav Willers 1910 hier einen Krämerladen, den später seine Tochter Emma übernahm. Das war die Tante des heutigen Eigentümers, der selbst von seiner Geburt 1949 bis zum elften Lebensjahr mit seinen Eltern einen Teil der Kate bewohnte.
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„Für mich gab es hier also schon einen ‚Tante Emma Laden‘, bevor der Begriff von Illustrierten wie ,Quick‘ und ,Stern‘ in den 60er-Jahren erfunden wurde“, erinnert sich Willers. Nachdem die Tante 1971 aufgegeben hatte, wurde das Erdgeschoss für einige Jahre zum Stützpunkt der City-Austräger der Bergedorfer Zeitung. Es folgte die Grundinstandsetzung und 1984 schließlich der Einzug des Kult-Italieners „Enzo“, der fast 40 Jahre blieb. Anschließend gaben sich mehrere Gastronomen hier die Klinke in die Hand, bevor im vergangenen Jahr schließlich die Künstler-Familie Ploß das Haus zur Kreativ-Kate machte.
Seit Anfang 2024 ist es nun ruhig geworden im alten Fachwerk-Bau. Aber das soll nicht mehr lange so sein: Ab sofort gibt es sogar einen Social-Media-Account, der Ideen zur Zukunft der Kate im Herzen Bergedorfs sammelt und sie zur Diskussion stellt. Er findet sich von Freitagabend an unter kate.bergedorf auf Instagram oder per Handy-Scan des QR-Codes, der ab sofort in den Fenstern der Kate aushängt.