Hamburg. Ein Messermord und eine Vergewaltigung erschüttern 1997 den Bezirk. Und nach der Bürgerschaftswahl rumort es bei der Bergedorfer GAL.

Es ist das Jahr 1997, noch regiert der scheinbar ewige Bundeskanzler Helmut Kohl. Die hohe Arbeitslosigkeit wird für stetige Schlagzeilen sorgen, Bundespräsident Roman Herzog in einer Rede im April einen Ruck fordern, der durch Deutschland gehen müsse. Die Menschen in Bergedorf beschäftigen in der ersten Jahreshälfte jedoch gleich mehrere brutale Verbrechen im Bezirk und der umliegenden Region, die auch in unserer Zeitung eine Diskussion auslösen: Fühlen sich die Bergedorfer noch sicher?

Den Auftakt macht der 6. Januar. Da steigt am Abend ein Mann an der Haltestelle Röpraredder in den Bus, legt dem Fahrer 2,60 Mark für einen Fahrschein hin und sagt: „Ich hab‘ einen abgestochen. Ruf die Polizei, ich will mich stellen.“ Der Mann hinterm Steuer denkt zuerst an einen schlechten Scherz, informiert aber die Ordnungshüter. Die brechen kurze Zeit später an der Korachstraße eine Wohnungstür auf und finden den Rentner Hans Salzmann tot auf dem Sofa sitzend, blutüberströmt, mit mehreren Stichwunden in der Brust. An der Haltestelle Goerdelerstraße nimmt ein Streifenwagen den Täter in Empfang, der lässt sich widerstandslos festnehmen.

Verbrechenswelle: Bergedorfer fühlen sich nicht mehr sicher

Die Bergedorfer Zeitung ist am nächsten Tag vor Ort und befragt Nachbarn in dem 16-stöckigen Hochhaus an der Korachstraße. Der Ermordete habe sich immer über Besuch gefreut, in seiner Wohnung hätten Leute aus der Umgebung, darunter auch der Mörder Mike L., gern mit Salzmann zusammen gefeiert. „Freundlich“, sei der Tote gewesen, betont eine Frau, die direkt neben ihm wohnte und noch am Tag der Tat ihren Hund vorübergehend bei Salzmann abgegeben hatte. Der Busfahrer schildert der bz derweil die Kaltblütigkeit des Mörders. „Das gibt bestimmt 15 Jahre“, habe der ihm lapidar mitgeteilt.

Beim Prozess im Juli wird Mike L. tatsächlich zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. „Soll ich dir mal zeigen, wie man jemanden umbringt?“, hatte der damals 30-Jährige zu einem weiteren Gast bei einer Feier in Hans Salzmanns Wohnung gesagt. Dann griff er zum Messer. Das Gericht nennt die Tat „bedrückend sinnlos“ und bescheinigt Mike L. niedere Beweggründe. Der Täter hatte bereits 1986 einen Mann niedergestochen und war wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt worden.

Verbrechenswelle: „Trauer, Wut und Entsetzen über Polizistenmord“

Am 24. Februar titelt die Bergedorfer Zeitung dann „Trauer, Wut und Entsetzen über Polizistenmord“. Bei einer Polizeikontrolle auf dem A24-Parkplatz Roseburg bei der Abfahrt Hornbek hatte ein 24-Jähriger plötzlich mit einer Schrotflinte auf einen der Beamten geschossen. Der Polizist starb wenig später. Der Täter sprang in sein Auto und ergriff die Flucht. In Lauenburg konnte der Mann zunächst auf der Reeperbahn gestoppt werden und schoss erneut auf die Polizei. Selbst am Bein getroffen, ergriff er erneut die Flucht, die schließlich auf der B209 kurz hinter dem Ortsausgang ein Ende fand.

Noch am selben Tag spekuliert die bz über Verbindungen des schwerbewaffneten Todesschützen in die rechtsradikale Szene. Ein Verdacht, der sich schnell erhärten soll. Der 24-jährige Kai D. aus Berlin gibt zu, dass er Mitglied in der Neonazi-Organisation „Weißer Arischer Widerstand“ (WAW) sei. Die Polizisten hätten zuerst geschossen, zudem handle er grundsätzlich „aus einer Notwehrsituation gegen den Staat“. Beim Prozess im August räumt der Täter außerdem einen Angriff in Berlin auf eine Geschäftsstelle der PDS ein. Dabei verletzte Kai D. einen Buchhändler am Arm. Gutachten widerlegen, dass die Schüsse zunächst von der Polizei kamen. Kai D. wird zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Polizistenmörder von der A24 war in Berlin in der rechten Szene aktiv.
Der Polizistenmörder von der A24 war in Berlin in der rechten Szene aktiv. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Ein Tat, die viele Menschen in Bergedorf besonders beschäftigt, ereignet sich am 10. April. Eine 17-Jährige steigt am Hamburger Hauptbahnhof in die S-Bahn in Richtung Bergedorf. Wenig später setzt sich ein Mann zu ihr, etwa 30 bis 40 Jahre alt, ungepflegt, mit fettigen Haaren. „Du siehst hübsch aus“, soll er mit osteuropäischem Akzent gesagt haben. Dann vergewaltigt er das Mädchen. Die 17-Jährige schreit um Hilfe, doch niemand kommt zu ihrer Unterstützung. In Bergedorf steigt sie aus, der Täter fährt seelenruhig nach Hamburg zurück.

Die Polizei lässt die bz wissen, dass derselbe Mann wohl schon einen Tag zuvor zwei 17-Jährige auf derselben Strecke belästigt hatte. In diesem Fall schritt ein Mitreisender ein. Der Mann verfolgte die Mädchen jedoch später in Nettelnburg, bis diese in eine Polizeiwache fliehen konnten. Wenige Tage später äußern sich mehrere Frauen in der Bergedorfer Zeitung. Sie fühlen sich in der Bahn nicht mehr sicher, denn bislang ist der Täter weiter auf freiem Fuß. „Nachts bin ich nicht mehr in der S-Bahn“, betont eine 16-Jährige. Eine 18-jährige Frau sagt unserer Zeitung: „Allein würde ich nie mehr fahren.“ Obwohl wenig später auch ein Phantombild des Verdächtigen in der bz veröffentlicht wird, bleibt der Mann flüchtig.

Nach der Vergewaltigung in der S-Bahn fühlen sich viele Bergedorferinnen nicht mehr sicher.
Nach der Vergewaltigung in der S-Bahn fühlen sich viele Bergedorferinnen nicht mehr sicher. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Verbrechenswelle: Aldi-Kassiererin nach Schüssen im Rollstuhl

Am 20. Mai fallen Schüsse in Lohbrügge. Ein 25-Jähriger stürmt schwerbewaffnet einen Aldi-Markt am Beckerkamp. Er fordert Geld und schießt auf eine Kassiererin, die blutüberströmt zusammenbricht, nachdem mehrere Kugeln ihren Hals treffen. Als der Täter flieht, verfolgen ihn mehrere Supermarktkunden und geraten selbst ins Visier. Ein 22-Jähriger wird getroffen. Der Räuber versucht vergeblich, ein Auto zu kapern, und wird wenig später in einem Hinterhof an der Christinenstraße festgenommen – widerstandslos. Er ist mit drei Pistolen und einer abgesägten Schrotflinte bewaffnet. „Der sah aus, als wollte er in den Krieg“, sagt ein Polizist der bz.

Am 22. Dezember wird der brutale Räuber Marko B. zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Kassiererin muss seit der Tat einen Rollstuhl benutzen, der bei der Flucht verwundete 22-Jährige liegt monatelang im Krankenhaus und ist danach arbeitsunfähig. „Klare Tötungsabsicht“ sieht das Gericht, obwohl Marko B. beteuert, er habe nur aus Versehen geschossen.

S-Bahn stockt Sicherheitspersonal nach Vergewaltigung auf

Im Mai fragt unsere Zeitung erneut Bergedorfer: „Fühlen Sie sich sicher?“. Eine Hausfrau antwortet: „Ich gehe abends einfach nicht mehr durch Bergedorf bummeln, und auch S-Bahn fahre ich am Tag ungern.“ Eine Rentnerin meidet die Bahn ebenfalls schon seit Längerem und betont: „Es kann nicht sein, dass Jugendliche mit Waffen durch die Gegend laufen.“ Eine 83-Jährige nimmt mittlerweile auch lieber ein Taxi, eine Teenagerin macht klar: „Außerdem nehme ich immer CS-Gas mit“.

Die Bahn reagiert auf Taten wie die Vergewaltigung und stockt zum Sommer hin das Sicherheitspersonal in der S-Bahn auf, wie unsere Zeitung an Pfingsten berichten kann. Kameras und eine neue Generation von Notrufsäulen sollen installiert werden. Am 24. Juli verkünden die Verantwortlichen in unserer Zeitung ein neues Sicherheitskonzept. Eine „Hamburger Nahverkehrs-Wache“ soll gegründet werden, ein gemeinsamer Wachdienst von Hochbahn und S-Bahn. Das bereits bestehende Sicherheitspersonal berichtet von Prügeleien, zerkratzten Scheiben und Bedrohungen, wenn die Jugendlichen freitags „wie ein Heuschreckenschwarm“ aus dem Lichtwarkhaus kommen und in die Züge strömen.

Bergedorf 1997: Müllberge ärgern Bürgerinnen und Bürger

Weit weniger dramatisch, aber vielen Bergedorfern dennoch ein Dorn im Auge, sind die Müllberge, die den Bezirk plagen. Im Frühjahr zeigt die Redaktion der bz auf einer ganzen Seite das Elend unter der Überschrift „Dreck-Flut überspült Plätze und Straßen“. Eine Anwohnerin in Neuallermöhe-West spricht von Ratten, die zwischen alten Sofas herumlaufen. Der Wind wehe Unrat in die Fleete des Neubauviertels. Elke Timm von den City-Partnern moniert, dass auch das Sachsentor oft zu dreckig sein, City-Managerin Veronika Vogelsang kündigt die Installation von neuen Papierkörben an, während die Stadtreinigung eine Müll-Hotline verspricht.

Im April stoßen die Reporter der Bergedorfer Zeitung auf den nächsten Schmutzberg, diesmal vor dem Billetal-Stadion. „Niemand fühlt sich zuständig“, klagt der Inhaber des „Forsthauses“. Im Juni präsentiert die Stadtreinigung ein Drei-Säulen-Konzept, bestehend aus Sammelaktionen von Freiwilligen und entsprechenden Werbekampagnen, sowie Mülldetektive, die Umweltsünder aufspüren sollen. Mit einer begleitenden Aktion im Rathaus macht die Stadtreinigung auf ihre Strategie aufmerksam. Als jedoch zum Stadtfest nur noch Mehrwegbecher genutzt werden sollen, gehen die Betreiber der Getränkestände auf die Barrikaden.

Hamburg 1997: SPD verliert bei der Bürgerschaftswahl massiv Stimmen

Ist das Thema Innere Sicherheit auch entscheidend für den Ausgang der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft am 21. September gewesen? In einem Analysestück in der Bergedorfer Zeitung äußern sich zumindest Mannheimer Wahlforscher entsprechend. Ihre These: Die Sozialdemokraten hätten zwar das – neben der hohen Arbeitslosigkeit – dominierende Thema der Wähler selbst in den Fokus gerückt. Doch die Hamburger hätten der CDU deutlich eher Lösungen zugetraut.

Das Resultat: Die SPD bleibt zwar stärkste Kraft im Parlament der Hansestadt. Doch die Genossen fallen auf 36,2 Prozent der Stimmen (gegenüber 40,4 Prozent im Jahr 1993). Das bislang schlechteste Ergebnis in Hamburg. Die CDU legt von 25,1 Prozent auf 30,7 Prozent zu. Bürgermeister Henning Voscherau tritt daraufhin zurück. Die Statt-Partei, die mit der SPD kooperiert und parteilose Senatoren nominiert hatte, schaffte es überhaupt nicht mehr in die Bürgerschaft.

Krista Sager (links, GAL) und Ortwin Runde (SPD) verkünden die neue Koalition.
Krista Sager (links, GAL) und Ortwin Runde (SPD) verkünden die neue Koalition. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Kay Nietfeld

Bürgerschaftswahl 1997: GAL-Politiker sind unzufrieden mit Koalition

Die darauf folgende Suche der Sozialdemokraten nach einem neuen Regierungspartner bringt auch die Bergedorfer Politik in Bewegung. Denn auf Voscherau folgt Ortwin Runde als neuer Bürgermeisterkandidat der SPD, und der macht sich daran, die erste rot-grüne Koalition im Rathaus zu schmieden. Vier Jahre zuvor war diese Ehe noch den Streitpunkten Elbvertiefung und Hafenerweiterung gescheitert. Dieses Mal lässt sich die Führung der Grün-Alternativen-Liste (GAL) um Krista Sager auf die Vorhaben ein. Und das passt auch vielen Bergedorfer GALiern überhaupt nicht.

Robert Gruber verlässt damals GAL – zuviele Zugeständnisse machte die Partei an die SPD. Heute ist der Politiker in Bergedorf bei der Linken aktiv.
Robert Gruber verlässt damals GAL – zuviele Zugeständnisse machte die Partei an die SPD. Heute ist der Politiker in Bergedorf bei der Linken aktiv. © Die Linken Bergedorf | Die Linken Bergedorf

Am 18. Oktober horcht die Redaktion der bz bei lokalen GAL-Mitgliedern nach, die kein Blatt vor den Mund nehmen. „Das sind ziemlich dicke Kröten, die wir schlucken müssen“, kommentiert Thomas Kowsky mit Blick auf Hafen und Elbvertiefung. „Ich bin enttäuscht“, sagt Birgit Richter-Hoops und fügt hinzu: „Die im Wahlkampf vertretenen Positionen sind aufgegeben worden.“ Auch Lutz Jobs, der für die GAL in der Bürgerschaft sitzt, bezeichnet die Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt als „nicht sehr glorreich“.

Bürgerschaftswahl 1997: Bergedorfer Politiker treten aus der GAL aus

Bauchschmerzen macht den Bergedorfern auch das Festhalten der SPD am Zukunftsprojekt Oberbillwerder. Jobs, Ulrike Kirschner und Robert Gruber äußern gegenüber unserer Zeitung ihren Unmut. „Das trifft mich hart“, sagt Gruber. Die CDU beantragt derweil in der Bezirksversammlungen, dass die Planungen für Oberbillwerder gestoppt werden müssen. Am 5. November titelt die Bergedorfer Zeitung „GALier tief enttäuscht“. Die Parteimitglieder sprechen von „Schmusekurs“ gegenüber der SPD. Im Zweifel sei ihre Partei „lieb und brav“.

Robert Gruber lässt dann im Dezember die Bombe platzen und verkündet seinen Austritt aus der Partei. „Wenn die Hamburger Partei der Grünen die Meinungen wechselt, nur um an der Macht teilzuhaben, ist sie nicht mehr meine Partei“, so Gruber. Die Zustimmung zur Bebauung in Oberbillwerder, zum Aufschütten des Schlickbergs in Feldhofe und zum Neubau der Justizvollzugsanstalt in Billwerder liegt ihm schwer im Magen. Gruber ist der Vorbote des Auseinanderbrechens der GAL-Fraktion in Bergedorf. Im Jahr 1998 folgen Ernst Heilmann und Lutz Jobs, nachdem die Grünen dem deutschen Militäreinsatz im Kosovo zustimmen. Alle drei bleiben der Politik treu und sitzen später für die Linke in der Bezirksversammlung.

Tour de France 1997: Gewinner Jan Ullrich fährt zu schnell durch Bergedorf...

Erfreulich für sportinteressierte Menschen im Bezirk ist dagegen der Juli, als bei der Tour de France der Stern von Jan Ullrich aufgeht. Kurz vor Beginn der Frankreichrundfahrt führt die Bergedorfer Zeitung den Deutschen noch als „Kronprinz“ des Vorjahressiegers Bjarne Riis. Der Däne ist Kapitän des Teams Telekom. „Ich kann warten“, beteuert der 23-Jährige Ullrich, doch Edelhelfer Udo Bölts kann sich einen Wechsel der Kapitänsrolle durchaus vorstellen. Am 6. Juli stürzt Riis, doch der Deutsche Meister muss zunächst weiter warten – bis zum 15. Juli. Auf der schweren Pyrenäen-Etappe nach Andorra fährt Ulrich allen davon und ins Gelbe Trikot.

Das Leibchen des Führenden gibt Jan Ullrich nicht mehr ab. Die bz bezeichnet ihn später als „E.T. der Tour“, lobt den Charakter von Bjarne Riis, der „vom König zum Edelmann“ wird und kann am 28. Juli den ersten Toursieg eines Deutschen überhaupt feiern. Einen Tag später wird spekuliert, ob die Bergedorfer das neue Radsportidol bald vor der eigenen Haustür bewundern können. Tatsächlich saust Ullrich im August bei den HEW-Cyclassics auch durch Bergedorf. Doch unsere Zeitung beschreibt viele Fans eher als „ratlos“. Stundenlanges Warten am Straßenrand, und dann ist alles ganz schnell vorbei. Der Radsportstar durchfährt Bergedorf im Pulk und ist kaum zu erkennen. „Jan Ulrich war da – aber wo?“ lautet die Schlagzeile.

Mehr zum Thema

Tod von Lady Di erschüttert die Welt – Bergedorfer reagieren unterschiedlich

Am letzten Wochenende des Augusts feiert Bergedorf das Stadtfest mit mehr als einer halben Milllion Besuchern. Doch in der Ausgabe am folgenden Montag ist schon die dominierende Nachricht der kommenden Wochen auf der Titelseite zu finden: „Weltweite Trauer um Prinzessin Di“. Die Exfrau des heutigen britischen Königs Charles war in Paris auf der Flucht vor Fotografen im Auto verunglückt. Der Tod der „Königin der Herzen“ löst eine weltweite Welle der Anteilnahme aus. Das Drama um die Prinzessin ist immer wieder Thema in der Hintergrund-Seite unserer Zeitung oder beim „Blick in die Welt“.

Ein Blumenmeer vor dem Kensington Palace: Die Trauer um Prinzessin Diana bewegt die ganze Welt.
Ein Blumenmeer vor dem Kensington Palace: Die Trauer um Prinzessin Diana bewegt die ganze Welt. © dpa | epa Paul Vicente

Minutiös werden die Vorbereitung und der Ablauf der Trauerfeier in London aufgedröselt. „Es wird so werden wie bei Elvis“, kündigt ein Korrespondent an und per Meldung verweist die bz darauf, dass auch in Hamburg ein anglikanischer Trauergottesdienst geplant ist. Die Redakteure in Glinde fragen auf der Straße nach: Sind die Bürger gerührt oder genervt? „Ihr Tod hat mich sehr betroffen gemacht“, betont eine 26 Jahre alte Studentin, und eine 62-Jährige gibt zu, bei der Todesnachricht geweint zu haben. Doch es gibt auch Stimmen wie von einem 33-Jährigen, der meint: „Ihr Tod ist ein gefundenes Fressen, um Auflagen und Quoten hochzutreiben.“