Hamburg. Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn 1 müssen derzeit viel Zeit mitbringen. Aufgrund einer Brückenprüfung sind Fahrstreifen gesperrt.
Alle Pendler und auch Urlauber, die auf ihrem Weg in Richtung Ostsee die Norderelbbrücke passieren müssen, sollten in den kommenden Tagen starke Nerven und auch mehr Zeit im Gepäck haben. Denn aufgrund der turnusmäßigen Hauptuntersuchung des Brückenbauwerks stehen tagsüber und auch nachts auf der A1 weniger Fahrstreifen zur Verfügung.
Das führt am heutigen Dienstag, 30. Juli, zu erheblichen Staus: Wer auf der Autobahn 1 aus Richtung Öjendorf nach Moorfleet unterwegs ist, muss am Mittag gegen 12 Uhr mit einer Verzögerung von etwa 14 Minuten rechnen, dort geht es derzeit nur mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde voran. Noch schlimmer trifft es die andere Richtung: Vom Horster Dreieck bis zum Autobahndreieck Südost führt der Stau zu einer Verlängerung der Fahrzeit von etwa 47 Minuten.
A1: Arbeiten auf Norderelbbrücke führen zu fast 20 Kilometer Stau
Seit heute Vormittag, 9 Uhr, werden die Pylone der Norderelbbrücke überprüft, weshalb je Fahrtrichtung noch bis 18 Uhr der zweite Überholfahrstreifen gesperrt ist. Von 19 Uhr bis 5 Uhr werden sogar jeweils zwei Fahrstreifen gesperrt. Für die Norderelbbrücke wird in dieser Zeit eine Restfahrbahnbreite von 3,50 Metern zur Verfügung stehen.
Die Arbeiten sollen noch bis zum 9. August andauern. Einzig am Wochenende gibt es freie Fahrt: Von Freitag, 2. August, 5 Uhr, bis Montag, 5. August, 18 Uhr, stehen für den anstehenden Ferienurlaubsverkehr alle Fahrstreifen zur Verfügung, teilt die Autobahn GmbH des Bundes mit.
Ergebnisse der Untersuchung sollen im September vorliegen
Brückenbauwerke werden alle drei Jahre mittels einer einfachen und alle sechs Jahre in einer Hauptuntersuchung überprüft. Hierbei wird die Konstruktion auf Schäden untersucht und ein Vergleich mit den zuletzt aufgenommenen Schäden durchgeführt. Ebenso wird ermittelt, ob Sanierungsmaßnahmen oder verkehrslenkende Maßnahmen notwendig sind. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im September vorliegen, kündigt der Sprecher der Autobahn GmbH an.
Die Norderelbbrücke wurde in den 1960er-Jahren als vierstreifige Brücke errichtet. Aufgrund der stark angewachsenen Verkehrsmengen wurde in den 1980er-Jahren die Konstruktion verändert, um die beiden Standstreifen zu Fahrstreifen ummarkieren zu können. Seit 1986 stehen den Nutzerinnen und Nutzern in Summe sechs Fahrstreifen zur Verfügung, um die Verkehrsmengen abwickeln zu können.
2030 werden etwa 160.000 Kfz täglich die Norderelbbrücke passieren
An der Norderelbbrücke wurden im Jahr 2019 131.000 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden gezählt. Für das Prognosejahr 2030 wird mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke von bis zu 160.000 Kfz und einem Schwerverkehrsanteil bis zu 27 Prozent gerechnet.
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Um diese Verkehrsmengen bewältigen zu können, ist ein Ausbau der A1 zwischen dem Autobahndreieck HH-Südost und der Anschlusstelle HH-Harburg, der Neubau der Norderelbbrücke und der Süderelbbrücken, sowie der Neubau des Autobahndreiecks Norderelbe notwendig. Mit der Planung und Baudurchführung ist die DEGES seitens der Autobahn GmbH beauftragt, erklärt Christian Merl.