Hamburg. Erst am 14. September startet die neue Spielzeit im Körberhaus Bergedorf. Doch schon jetzt sind Plätze teils rar. Die Höhepunkte.

Peter Offergeld kann sein Glück kaum fassen. „So gut wie in diesem Jahr ist der Kartenvorverkauf in Bergedorf noch nie gelaufen“, freut sich der Gastspiel-Chef der Hamburger Kammerspiele, der das alljährliche Bühnenprogramm des Lichtwark-Theaters im Körberhaus verantwortet.

Sieben Wochen vor dem Start der Saison mit einem Konzert von Liedermacher Stefan Sulke am 14. September sind die Plätze aller 40 Aufführungen deutlich mehr als zur Hälfte belegt. „Dabei sind die gedruckten Programmhefte noch nicht einmal produziert und in Bergedorf verteilt“, staunt Offergeld. „Bisher gibt es unseren Spielplan ausschließlich digital.“

Theater Bergedorf: Vorverkauf toppt alle Erwartungen

Ein Novum in der Bergedorfer Theatergeschichte ist nach Worten des Programmchefs auch, dass eine für Ende April 2025 terminierte Vorstellung bereits im Juli so gut wie ausverkauft ist. Offergeld spricht von der Trommel-Show „greenbeats“ am 24. April 2025, für die es nur noch ganz wenige Restkarten gibt. „Wir ringen nun darum, für Bergedorf noch einen Zusatztermin zu ergattern, und die Chancen stehen gar nicht mal schlecht“, sagt der Theatermanager.

Bekannt wurden die Musiker von „greenbeats“ unter anderem durch ihre Teilnahme an der RTL-Show „Das Supertalent“ oder TV-Auftritte bei Carmen Nebel und im ZDF-„Fernsehgarten“. Im Vorprogramm auf zwei Tourneen mit DJ BoBo trommelten sie sich in die Ohren und Herzen von mehr als 500.000 Gästen.

Theater Bergedorf: Auch „Bergedorf singt“ ist so gut wie ausverkauft

Ebenfalls so gut wie ausverkauft ist der erste von insgesamt drei Abenden „Bergedorf singt“ mit Chorleiter Sören Schröder am Freitag, 27. September. Für die weiteren Termine zum Mitsingen am 11. Dezember und am 22. März sind im Lichtwark-Theater noch Plätze zum Einheitspreis von 18 Euro frei. „Das Format ist gleich richtig eingeschlagen, als wir vor drei Jahren damit starteten“, sagt Peter Offergeld. Aus einem Sing-Treff pro Spielzeit wurden schnell zwei und nun erstmals drei.

Ohnehin gab es selten so viel Musik und Unterhaltung in seinem Bergedorfer Programm wie in der nun bevorstehenden Spielzeit. Im Körber-Haus geben sich Axel Zwingenberger und Pe Werner die Klinke in die Hand, Gitte Haenning und Tim Fischer, die beiden „Queenz of Piano“ und der 35-köpfige „Heaven can wait“-Chor der 70-Plus-Generation. „Gleichwohl haben wir das klassische Sprechtheater auch in dieser Saison nicht vernachlässigt“, sagt der Gastspiel-Chef.

Ob er auch mit 80 Jahren noch „Uschi, mach kein‘ Quatsch“ auf der Setlist hat?  Stefan-Sulke-Fans freuen sich schon auf das Konzert des Liedermachers am Sonnabend, 14. September, 19.30 Uhr im Körberhaus Bergedorf.
Ob er auch mit 80 Jahren noch „Uschi, mach kein‘ Quatsch“ auf der Setlist hat?  Stefan-Sulke-Fans freuen sich schon auf das Konzert des Liedermachers am Sonnabend, 14. September, 19.30 Uhr im Körberhaus Bergedorf. © Thomas Voigt | Thomas Voigt

Theater Bergedorf: Todernste Dramen stehen nicht auf dem Spielplan

Todernste Dramen wie „Virginia Woolfe“ oder „Dantons Tod“ sind nicht auf dem Spielplan zu finden. „Wir bearbeiten aber ernste Themen wie die modernen Herausforderungen für den Feminismus in ,How to date a Feminist‘ und Analphabetismus in ,Die Bücherinsel‘“, führt Peter Offergeld an. „Allerdings gehen auch diese Produktionen mit einer schönen Portion Unterhaltsamkeit an die großen Themen heran.“

Unterhaltung dürfte auch die Bühnenfassung von „Frühstück bei Tiffany“ bieten, die gleich nach dem Stefan-Sulke-Konzert das Theaterspiel der Saison 2024/25 eröffnet – auch wenn die Bearbeitung durch Autor Richard Greenberg dem durchaus nachdenklichen Roman von Truman Capote näher kommt als die vergleichsweise seichte Verfilmung mit Audrey Hepburn, die zum Welterfolg wurde. Die beiden Aufführungen im Körber-Haus beginnen am Mittwoch, 18. September, um 16 Uhr und am Freitag, 20. September, um 19.30 Uhr.

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Theater Bergedorf: 70er-Jahre-Klamotte zum Start der Saison 2024/25

Wem das nicht unterhaltsam genug ist, der dürfte zwei Tage darauf am Sonntag, 22. September, mit der schrillbunten 70-Jahre-Klamotte „Der Diener zweier Herren“ auf seine Kosten kommen. Diener Truffaldino aus der italienischen Provinz Bergamo macht sich auf ins beschaulich schwäbische Pforzheim, sucht Broterwerb und findet sich in einem Dilemma zwischen schwedischer Filmbranche und Mafia. Eine Komödie irgendwo zwischen Ekel Alfred, Klimbim und deutscher Gastfreundschaft.

Für beide Produktionen gibt es noch Karten, die wie für alle Aufführungen erhältlich sind unter www.theater-bergedorf.de. Ab Dienstag, 13. August, ist auch die Tageskasse im Körber-Haus dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr wieder geöffnet.