Bergedorf. Nachfrage nach Vorstellungen in der Spielzeit 2023/24 sorgt für Begeisterung in Bergedorfs neuem Theater. Gerade werden Probleme gelöst.

Der Abschied vom alten Theater Haus im Park ist vielen Bergedorfern nicht leichtgefallen – schließlich war die Bühne am Gräpelweg eine Art Institution. Doch die Begeisterung für das neue Lichtwarktheater im Körberhaus schmälert das offenbar nicht: Die Nachfrage nach Tickets für die neue Spielzeit 2023/24 ist schon jetzt enorm. „Überall läuft der Vorverkauf richtig gut – und das trotz der Sommerferien“, zieht Gastspielmanager Peter Offergeld begeistert eine Zwischenbilanz.

Erstmals hat das federführende Altonaer Theater (Stäitsch Theaterbetriebs GmbH) in diesem Jahr schon vor den Ferien mit dem Einzelkartenverkauf begonnen. Zwar ist die Tageskasse des Lichtwarktheaters im Körberhaus (Holzhude 1) erst wieder ab dem 15. August geöffnet. Doch über andere Kassen und online läuft der Kartenverkauf bereits.

Das neue Lichtwarktheater zieht mehr jüngere Besucher an

Nachdem die erste Spielzeit umzugsbedingt nur ein paar Monate dauerte, steht nun die erste volle Saison ins Haus. Und diese zieht offenkundig auch ein neues, viel jüngeres Publikum ins Haus – also jene, die das alte Theater am Gräpelweg vielleicht eher mit Seniorenarbeit verknüpften. Den Schwung des Neustarts im Körberhaus haben die Theatermacher genutzt und zusätzlich zum Bewährten auf mehr Vielfalt im Spielplan gesetzt. So gibt es etwa ein „Best of Poetry Slam“ – oder Comedyprogramme, die nicht nur politisches Kabarett bieten. „Uns bietet sich im Körberhaus eine Riesenchance, jüngeres Publikum anzuziehen“, sagt Gastspielmanager Peter Offergeld.

Der Plan geht wohl auf. Aufführungen wie die Starbugs Comedy (15. Oktober) sind bereits jetzt sehr gut gebucht. Die drei „coolen Typen“, die keine Witze erzählen, aber mit Tanz, Akrobatik und Rhythmus das Publikum zum Lachen bringen, haben das Theater schon jetzt zur Hälfte gefüllt. Und auch für das junge „unterhaltsam quatschende“ Kleinkunst-Duo Wiebke Eymess und Friedolin Müller („Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie“), das mit seinem Programm „Gleich knallt’s“ erst im Januar 2024 in Bergedorf gastiert, wurden bereits sehr viele Karten verkauft.

Gut läuft besonders, was positive Unterhaltung bietet

Das Stammpublikum kommt trotzdem nicht zu kurz: Der Spielplan mischt Musik, Kabarett, Dramen und Komödien. „Gut läuft besonders, was positive Unterhaltung bietet und nicht allzu schwer ist“, fasst Gastspielmanager Peter Offergeld zusammen. Ob musikalische Abende oder Komödien wie „Schuhe Taschen Männer“: Wer sich durch den Spielplan klickt, sieht schon jetzt viele gut gefüllte Reihen. Und wer zum Start der Saison dabei sein will, muss sich sogar sputen: Der Auftakt mit der Gustav-Peter-Wöhler-Band am 23. September ist schon zu zwei Drittel verkauft. Für „Bergedorf singt“ am 30. September gibt es nur noch eine Handvoll Karten.

Die Theatermacher und ihre Unterstützer: Peter Offergeld (v. l.), Nicole Becker-Kloth (städtische Leitung Körberhaus), Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann, Ute Becker-Ewe (Freundeskreis Bergedorfer Theater), Dorothea Kerrutt (Programmverantwortliche Körberhaus), Theaterintendant Axel Schneider und Verena Mevius (Theaterkasse).
Die Theatermacher und ihre Unterstützer: Peter Offergeld (v. l.), Nicole Becker-Kloth (städtische Leitung Körberhaus), Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann, Ute Becker-Ewe (Freundeskreis Bergedorfer Theater), Dorothea Kerrutt (Programmverantwortliche Körberhaus), Theaterintendant Axel Schneider und Verena Mevius (Theaterkasse). © BGDZ | Jan Schubert

Bis die neue Saison startet, haben die Theatermacher allerdings noch einiges zu tun. Denn in den ersten Monaten Betrieb lief nicht alles rund, räumt Gastspielmanager Peter Offergeld ein: „Man kann ein neues Theater noch so gut am Reißbrett planen – im laufenden Betrieb kommt dann natürlich trotzdem das eine oder andere zum Vorschein.“ Deshalb habe es im Sommer eine Runde gegeben, in der alle Probleme aufgelistet wurden. Nun werde diese Liste abgearbeitet. Zum Beispiel gab es Ärger auf den Balkonplätzen: „Die Balustrade dort war weiß gestrichen“, so Offergeld. Die Lämpchen am Treppenaufgang strahlten gegen das Weiß und sorgten so für unangenehme Lichtreflexe. „Nun ist die Balustrade grau und reflektiert nicht mehr.“ Weitere Nachbesserungen betreffen vor allem die Technik und den Bereich hinter der Bühne.

Auch die Pausengastronomie soll optimiert werden. „Die Schlangen am Tresen im Foyer waren zu lang“, stellt Offergeld fest. Zu viele Gäste stellten sich dort an, nutzten aber nicht das Café. Nun soll die Gastronomie zusammen mit dem Theatercafé Schmidt & Schmidtchen besser organisiert werden. Unter anderem soll es die Möglichkeit geben, vor der Vorstellung einen Tisch zu reservieren: In der 20-minütigen Pause stehen dann die ausgewählten und bereits bezahlten Getränke und Snacks dann schon auf dem Tisch bereit.