Hamburg. Geesthachter haben drei traumhaft schöne Parzellen nebeneinander gepachtet. Wie sie den Sommer in Altengamme mit Elbblick verbringen.
Im Gegensatz zum Ufer des Hohendeicher Sees gibt es am Altengammer Hauptdeich, dem weiteren Campingplatz in den Vier- und Marschlanden, nur wenige Parzellen. Gut 30 Camper genießen dort den Sommer. Zu den Glücklichen in der ersten Reihe, die über einen der begehrten Plätze mit direktem Blick auf die Elbe verfügen, gehören Manuela (58) und Peter Stack (66). Ihre Familie ist auf dem Campingplatz prominent vertreten, belegt auch zwei Nachbarparzellen.
Das Reich von Manuela und Peter Stack erstreckt sich über rund 300 Quadratmeter. Weil alle Parzellen in einer Reihe neben- und nicht hintereinanderliegen, schauen sie von ihrem Campingplatz direkt auf den Fluss. Die sonst in Geesthacht lebenden Stacks haben die Parzelle vor vier Jahren übernommen, nachdem die Eltern des Teilzeit-Taxifahrers gestorben waren. „Sie waren hier rund 40 Jahre lang Camper“, sagt der 66-Jährige.
Fest in Geesthachter Hand: Auf dem Campingplatz in Altengamme trifft sich die ganze Familie
Direkt nebenan hat Elke Hilterscheid (69) ihr Reich, die Schwester von Peter Stack. „Ich verbringe bereits seit 1997 die Sommer hier, war lange Parzellennachbarin meiner Eltern“, sagt sie. Schon als junge Frau habe sie Camping gemocht: „Damals hatte ich vier, fünf Jahre lang einen Campingplatz in Witzeeze am Forellensee in Niedersachsen.“ 2017, als die Nachbarn zur anderen Seite ihren Platz aufgaben, kaufte sie für 2000 Euro deren Wohnwagen. „Den habe ich meinem Enkel geschenkt. Seine Eltern, also mein Sohn und dessen Frau, haben den Platz gepachtet.“
Die 69-Jährige, die ebenfalls in Geesthacht ihren Hauptwohnsitz hat, kostet ihre Campingzone voll aus, ist von Ende April bis Anfang Oktober in Altengamme. Sie sei „glücklich geschieden“, verrät die Rentnerin lachend. Langweilig wird der früheren Erzieherin aber auch als Single nicht, zumal sie häufig ihre Familie um sich hat. Und auch sonst habe sie genug um die Ohren, betont Elke Hilterscheid: „Ich muss mich um meine Blumenbeete kümmern, die Ränder des Rasens und die Hecken schneiden, den kleinen Swimmingpool sauber halten und die Vögel füttern.“
Gelegentlich taucht der Sohn (28) mit seinen Kumpels auf, dann wird ordentlich gefeiert
Von der Arbeit erhole sie sich bei einem Nickerchen auf der Sonnenliege, mit einem guten Buch in der Hand, beim Kochen, Grillen mit Freunden oder einfach beim Genießen des tollen Ausblicks, betont die Geesthachterin. Einen Wermutstropfen gebe es allerdings: „Baden in der Elbe ist leider nicht möglich, weil hier die Fahrrinne verläuft.“
Ihre Schwiegertochter und ihr Enkel sind ebenfalls in den Sommerferien häufig da, wie viele auf dem Campingplatz. Nicht selten sitzt die gesamte Familie abends zusammen und grillt. Auch der Sohn (28) der Stacks taucht gelegentlich in Altengamme auf – „mit seinen Freunden“, sagt seine Mutter. So werde der Geburtstag ihres Sohnes traditionell auf dem Campingplatz gefeiert, rücke die Truppe auch am Vatertag an. „Dann verwandeln wir das Gelände hier in eine Eventlocation“, sagt Manuela Stack schmunzelnd.
Die Camper bringen sich gegenseitig die Post mit, wohnen auch in Geesthacht nah beieinander
Tische und Sitzbänke werden dann vor dem Elbe-Panorama aufgestellt, daneben ein Planschbecken und auch eine leistungsstarke Musikanlage samt angeschlossenem Mikrofon. „Dann grüße ich gern auch das auf der anderen Elbseite gelegene Stove“, sagt die 58-Jährige. Die Nachbar-Camper würde das nicht stören, zumal sie selbst gelegentlich feiern, weiß Manuela Stack. Das Jungvolk schlafe dann im Wohnwagen und in Zelten. „Mein Mann und ich fahren abends nach Hause und kommen am nächsten Morgen zum gemeinsamen Frühstück wieder her.“
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Bei längeren Schönwetterphasen fährt Elke Hilterscheid nur nach Hause, um Wäsche zu waschen oder den Briefkasten zu leeren. „Wir bringen uns gegenseitig die Post mit. Praktischerweise leben mein Bruder und seine Frau und ich auch in Geesthacht nah beieinander.“
Mit dem Auto sind Peter und Manuela Stack in einer knappen Viertelstunde in Altengamme
Meist bringt Peter Stack die Post mit, denn er und seine Frau seien „Schönwettercamper“ und nur tagsüber auf ihrem Refugium in Altengamme anzutreffen. „Mit dem Auto brauchen wir eine knappe Viertelstunde. Das ist ja kein Weg“, sagt er. Deshalb lässt das Paar gelegentlich auch das Auto stehen und fährt mit dem Rad an den Altengammer Hauptdeich.