Hamburg. Bezirksamt Bergedorf hat Abbau des Zaunes angeordnet, der für Ärger unter Nachbarn in Neuallermöhe sorgt. Er steht allerdings immer noch.

Viele Anwohner finden ihn einfach nur potthässlich: Seit 2022/2023 schwelt in Neuallermöhe ein Streit um einen langen, mauerähnlichen Zaun, den neue Nachbarn um ihr Grundstück am Ricarda-Huch-Ring gezogen haben. Weil nach einem Bericht unserer Redaktion auch das Bezirksamt Bergedorf feststellte, dass das Bauwerk so nicht zulässig ist, ordnete es im Frühjahr den Rückbau des Zaunes an. Doch nun folgt das nächste Kapitel.

Denn die gesetzte Frist ist verstrichen. Bis Mitte Juli sollte der Zaun weichen, doch er steht immer noch da. Viele Anwohner fragen sich nun, wie es weitergeht. Verschwindet er demnächst? Oder muss das Bezirksamt einschreiten?

Streit unter Nachbarn: Umstrittener Zaun in Neuallermöhe steht noch immer

Zunächst nicht. „Die Grundstückseigentümer haben um Aufschub gebeten, der dann auch gewährt wurde“, sagt Lennart Hellmessen, Sprecher des Bezirksamtes Bergedorf. Bis Mitte Dezember haben die Hausbesitzer nun Zeit, den Zaun zurückzubauen, also fünf weitere Monate.

Die Grundstückseigentümer hatten stets betont, dass sie keine Alternative zu dem Zaun sehen. Denn Autoscheinwerfer der angrenzenden Wohnstraße hätten auf ihr Grundstück gestrahlt. Es habe keine Privatsphäre gegeben. Die alte Hecke hätte sowieso entfernt werden müssen, da alte Bahnschienen mit Chemikalien darunterlagen. Und eine neue Hecke könnten sie altersbedingt nicht pflegen. Der Rückbau des Zaunes dürfte nun auch finanziell schmerzen, denn das Bauwerk sei teuer gewesen, so die Eigentümerin damals.

Weitere fünf Monate Zeit bleiben nun für den Rückbau

Vielleicht lässt sich mit dem Rückbau aber auch das Verhältnis zu den Nachbarn kitten, die sich wiederholt über den mauerähnlichen Anblick beschwert hatten. Ihrem Hinweis, dass laut Gestaltungsrichtlinien solche Bauwerke in Neuallermöhe nicht zulässig seien, war auch das Bezirksamt gefolgt. Die Eigentümer verwiesen aber darauf, dass es viele ähnliche Grundstückseinfriedungen im Stadtteil gebe, die geduldet würden. Ob der Rückbau nun eine Art Präzedenzfall in Neuallermöhe schafft, bleibt abzuwarten.

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Etwa fünf Monate bleiben den Eigentümern am Ricarda-Huch-Ring nun, um den Zaun zurückzubauen. Denn noch eine Verlängerung wird es wohl nicht geben. Das Bezirksamt kündigt auf Nachfrage an, andernfalls durchzugreifen: Sollte „die Maßnahmen der Anordnung nach Ablauf der Frist nicht umgesetzt sein“, könne mit Zwangsmaßnahmen wie etwa Zwangsgeldern gearbeitet werden, so Sprecher Hellmessen.