Hamburg. Fachgeschäft Exclusive Bikes von Dieben heimgesucht. Warum die Täter den Laden gut ausgespäht haben dürften.
„Das ist wohl der Preis, den man zahlt, wenn man mit seinem Geschäft nach Bergedorf Stadt zieht“, sagt Alexander Schubert beim Blick auf seinen ausgedünnten „Fuhrpark“. Erst vor zweieinhalb Jahren wagte er mit seinen „Exclusive Bikes“ den Umzug aus Curslack ins Gewerbegebiet an die Straße Lehfeld 3. Die Adresse wurde zur Anlaufstelle für alle, die hochpreisige E-Bikes und Pedelecs zu schätzen wissen – und leider jetzt auch für Einbrecher, die in der Nacht zu Dienstag (9. Juli) reiche Beute in dem Fahrradgeschäft machten.
24 Neu- und fünf Kunden-E-Bikes, die gerade zur Reparatur waren: Das ist die Schreckensbilanz des nächtlichen Beutezugs der Unbekannten. Wie die Polizei bestätigte, drangen die Täter über den Hintereingang in die Räume ein. Die Täter waren offenbar sehr gut vorbereitet, das Vorhaben wirkte detailliert geplant, so als ob der Laden möglicherweise ausgekundschaftet worden war.
30 Räder auf einen Schlag: Einbruchsschock bei Exclusive Bikes
Dass die Täter so eine große Menge von fast 30 Rädern abtransportieren konnten, spricht für die Anfahrt mit einem 7,5-Tonnen-Lkw – mindestens. Den steuerten die Elektroraddiebe im Zeitraum zwischen Montag, 22 Uhr, und Dienstagmorgen, 7 Uhr, über das Neubaugebiet an der Straße Am Schilfpark zwischen den Gebäuden von Physio Vital und dem Fachhandel für Arbeitskleidung Laux & Muxfeld zum Hintereingang von Exclusive Bikes.
Der Chef saß am Montagabend noch länger und als Letzter im Büro, bereitete Aufträge vor und verließ das Haus, als es bereits dunkel war. Möglich, dass die ungebetenen Gäste genau das beobachteten. Die Täter zogen den Türzylinder, verschafften sich so Zutritt und griffen gezielt zu.
Täter belassen es nicht nur bei fahrbaren Edel-Rädern
„Ich habe noch nie so ein leeres Geschäft gehabt“, stellt Alexander Schubert mit etwas Sarkasmus fest – leider aus den falschen Gründen. Alle gestohlenen Räder haben einen Wert zwischen 5.000 und 14.000 Euro, die günstigeren blieben unberührt. Die Gefährte sind, wenn nicht ein interessierter Kunde damit Probe fährt, am Boden mit Zahlenschlössern befestigt.
Die wurden von den Einbrechern in Windeseile aufgeknackt. Und: „Die haben auch keine mit GPS-System, die man nachverfolgen kann, oder Räder mit registrierten Pinion-Getriebe mitgehen lassen“, sagt Schubert. Die Einbrecher waren also sehr gut vorbereitet.
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Zudem schlugen sie Vitrinen nahe dem Haupteingangsbereich zur Straße Lehfeld hin ein, schnappten sich Displays und Ladegeräte und nahmen letztlich auch die Tageseinnahmen aus der Kasse mit. Einen Verdacht kann Alex Schubert nicht äußern – dafür bewegen sich zu viele Kunden in dem etwa 500 Quadratmeter großen Verkaufsraum.
Der soll nun als Konsequenz aus dem großen Einbruchschaden, der wohl in den sechsstelligen Bereich geht, mit zusätzlichen Überwachungskameras ausgestattet werden. Außerdem möchte Schubert jetzt alle zu verkaufenden Räder mit GPS ausstatten. Der 53-Jährige ergänzt: „Ich hoffe, dass die Versicherung für den Schaden aufkommt.“
Drei gestohlenes E-Bike sind farblich sehr auffällig
Der Hoffnungsschimmer, dass dieser schwere Einbruch dann doch auffliegt: Im Diebesgut enthalten sind drei farblich auffällige E-Bikes der US-Firma Yeti-Cycles (SB160 C-Series, Verkaufswert 12.000 Euro) – auffällig und unverwechselbar deshalb, weil der Rahmen türkisfarben ist.
Natürlich werden diejenigen, denen derartige Räder zum Verkauf angeboten werden, ebenso wie Zeugen des Einbruchs gesucht, die einen verdächtigen Laster in der Nacht zu Dienstag in besagter Gegend gesehen haben. Hinweise bitte an die Polizei unter der Rufnummer 040/428 65 67 89.