Hamburg. Auszeichnung im Sportforum der TSG Bergedorf mit besonderem Videogruß eines Olympioniken. Welches Präsent die Geehrten erhielten.
Wer auf den Parkplatz des Sportforums der TSG Bergedorf am Billwerder Billdeich fährt und genau hinschaut, der kann noch einen stummen Zeugen einer Zeit entdecken, in der das Corona-Virus die Welt mehr oder minder zum Stillstand brachte. An einem Bauzaun neben einem Container hängt noch immer ein Banner, das die Mitglieder des Clubs auf die während der Covid-19-Pandemie geltenden Regeln hinwies. „Fair Play heißt auch... Mit Abstand zusammenhalten, Hygiene beachten, der TSG treu bleiben“, steht dort geschrieben. Sport zu treiben war beinahe drei Jahre lang (2020 bis 2023) wegen des hochansteckenden Virus‘ nur unter sehr erschwerten Bedingungen möglich. Und wer seiner Passion dennoch nachging, tat es zumeist vor leeren Rängen.
An Feierlichkeiten für die Sieger war während der Corona-Hochphase nicht zu denken. Zusammenkünfte von vielen Menschen galten schließlich als „Superspreader-Events“. Doch vergessen wurden die erfolgreichsten Sportler aus unserem Verbreitungsgebiet aus den Jahren 2021 bis 2023 vom Bezirksamt Bergedorf nicht. Die Ehrungen für sie wurden nun im TSG-Sportforum nachgeholt.
Bezirksamt ehrt Bergedorfs beste Sportler - drei werden Olympia-Teilnehmer
Über 200 Aktive, Trainer, Vorstände und Ehrenamtliche aus diversen Clubs tummelten sich im Gastronomiebereich „timeOut“ des Gebäudes. Und dabei flossen beinahe so viele Schweißperlen wie auf so manchem Sportplatz. Denn es war warm im proppenvollen Sportforum, nein, heiß. „Da sieht man mal, was für ein Wetter wir gerade haben“, sagte Bergedorfs Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann.
Ihre gute Laune ließ sich die Bürgermeisterin durch die nahezu subtropischen Bedingungen während der Zeremonie aber nicht verderben. Die Stimmung war prächtig - und Schmidt-Hoffmann voll des Lobes für die rund 150 anschließend noch zu ehrenden Athleten. „Das Entscheidende bei all diesen Titel ist, dass dahinter Frauen und Männer sowie Jugendliche aus den Sportvereinen unserer Stadt stehen. Menschen, die bereit sind, sich in Disziplin und unendlich viel Entbehrung ein Platz auf dem Siegertreppchen zu erkämpfen“, sagte sie. Schmidt-Hoffmann vergaß dabei jedoch auch nicht, die Ehrenamtlichen, Vorstände und Eltern zu loben: „Ohne ihren Einsatz wäre die Jugendarbeit unmöglich.“
Druckfeste Flasche, leichtfüßige Leichtathletin
Hernach begann die Ehrung der Athleten, die neben einer Urkunde auch noch eine Edelstahl-Isolierflasche mit dem Bergedorf-Logo erhielten. „Damit können sie bei zukünftigen Wettkämpfen den Bezirk ideal präsentieren“, sagte Bergedorfs Bezirkssportstättenmanager Fred Osterhage. Einer der ersten, der geehrt wurde, war Thorsten Ritter. Der mehrfache Welt- und Europameister im Bankdrücken sammelte auch während der Corona-Zeit Titel wie andere Briefmarken. Dass der Kraftprotz mit dem sanften Lächeln - übrigens ein Mitarbeiter von Schmidt-Hoffmann aus der Umweltabteilung im Bezirksamt - die Isolierflasche bei der Übergabe nicht mit seinen Händen zerdrückte, zeugte von der Qualität der Pulle, die bei den Geehrten für strahlende Augen sorgte.
So auch bei Lena-Marie Jeschke. Anders als Ritter nahm die leichtfüßige Leichtathletin der TSG Urkunde und Präsent allerdings nicht wie eigentlich vorgesehen vor dem aufgebauten Podest entgegen. Die Hamburger Ü30-Doppelmeisterin 2023 über 60 und 200 Meter sprintete zur Bühne, hüpfte auf den Sockel und bekam dort vom Bezirksabgeordneten Lars Dietrich (CDU) Urkunde und Isolierflasche überreicht.
Andere in den Vorjahren erfolgreiche Leichtathleten blieben der 41. Auflage der Ehrung fern. Allerdings nicht aus Desinteresse, sondern weil sie am Wochenende an den deutschen Meisterschaften der U18 und U23 im Gladbacher Grenzlandstadion teilnahmen. „Sonst wären sie heute auch hier“, erklärte TSG-Geschäftsführer Boris Schmidt.
Weshalb sich die TSG besonders auf Olympia 2024 in Paris freut
Kurz darauf verkündete der Manager die hocherfreuliche Nachricht, dass Diskuswerfer Mika Sosna am Vortag vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für die Sommerspiele in Paris nominiert wurde. Damit hat die TSG neben Ruderer Torben Johannesen und Para Triathletin Neele Ludwig einen dritten Athleten in Frankreich am Start. „Das ist herausragend. Jeder kann ihnen nacheifern - Leistung zahlt sich immer aus“, frohlockte Schmidt.
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Sosna meldete sich dann auch noch zu Wort. Allerdings - wie in Corona-Zeiten - via digitaler Grußbotschaft. „Ich möchte euch ganz, ganz dolle gratulieren für die Herausforderungen, die ihr jeden Tag meistert - ganz besonders im Sportlichen. Trainiert weiter fleißig, bleibt gesund und ganz liebe Grüße“, sagte der 21-Jährige. Damit hatte eines der größten deutschen Leichtathletik-Talente am Sonnabendnachmittag fraglos das Wort zum Sonntag gesprochen.