Hamburg. Seit der Neubau des Recyclinghofs an der Randersweide gescheitert ist, sucht die Stadtreinigung nach Alternativen. Es gibt Optionen.
Das Aus für den geplanten neuen Recylinghof an der Randersweide in Bergedorf war Anfang des Jahres ein Paukenschlag: Fünf Jahre lang hatte die Stadtreinigung den Neubau konzipiert, dafür auch etliche planerische Hindernisse überwunden – um am Ende festzustellen, dass wahrscheinlich alles viel zu teuer wird. Seitdem haben Bergedorfs Politiker zwar einige Ausweichstandorte ins Gespräch gebracht, doch einen Durchbruch gab es nicht.
Weil der alte, etwa 4600 Quadratmeter große Recyclinghof viel zu klein ist und jeden Sonnabend für lange Autoschlangen am Kampweg sorgt, macht die Stadtreinigung aber selbst Pläne. Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher, dass aktuell drei Varianten für einen Aus- oder Neubau des alten Recyclinghofs geprüft werden. Auch eine Vor-Ort-Begehung gab es deshalb in dieser Woche. Und zwar überraschenderweise am alten Standort, also am Kampweg.
Recyclinghof Bergedorf: Drei neue Ideen, die überraschen
Sicher ist erst mal nur eines: „Wir priorisieren aktuell einen kompletten Neubau eines modernen Recyclinghofs nach dem Beispiel des Wilma-Witte-Stiegs in Wandsbek“, so Kay Goetze, Sprecher der Stadtreinigung. Jener Recyclinghof in Wandsbek ist ein aufgeräumter, hölzerner Neubau, um den die Autos stationsweise herumgeführt werden. Für so einen Neubau bräuchte es aber Platz. Ein geeignetes Grundstück solle deshalb „bestenfalls zwischen 6000 und 8000 Quadratmeter Fläche umfassen“, so Goetze. Gemeinsam mit dem Bezirksamt werde „mit Hochdruck“ gesucht.
Derzeit gibt es drei Optionen, die laut Stadtreinigung „eingehender geprüft“ werden. Bei allen drei Varianten bliebe der Recyclinghof am Kampweg – wenngleich in ganz neuer Form. Dazu nehmen die Planer nicht nur die Fläche des eigentlichen Recyclinghofes in den Blick, sondern auch das riesige Areal schräg gegenüber, beim Wendehammer. Dort teilen sich das Bezirksamt und die Stadtreinigung ein großes Grundstück, das teils an die A25 und teils an den Schleusengraben grenzt.
Recyclinghof Bergedorf: Am Kampweg könnte doch genügend Platz sein
Die Bergedorfer Verwaltung hat dort ihren Betriebshof, zudem steht hier das Gebäude für das Fachamt Management des öffentlichen Raums. Die Stadtreinigung hat hier ebenfalls ihren Betriebsplatz für Fahrzeuge, Streugut und Co. In einem mehrstöckigen Gebäude an der Einfahrt gibt es zudem Büros und Sozialräume, die von Stadtreinigung und Bezirk genutzt werden.
Den ganzen Platz am Kampweg neu aufzuteilen, das ist die Grundidee aller drei Varianten. Zwei dieser Optionen sehen dabei vor, dass der Recyclinghof an der alten Stelle bleibt, aber abgerissen und ganz neu gebaut wird. Dazu sollen Flächen hinzugenommen werden. Hinter dem Recyclinghof soll aktuell ein Areal zum Verkauf stehen, das womöglich geeignet wäre. Alternativ könnte –Variante zwei – der links angrenzende Parkplatz vielleicht hinzugekauft werden.
Recyclinghof Bergedorf: Stadtreinigung Hamburg sucht selbst nach Grundstücken
Die dritte Variante sieht einen Umzug des Recyclinghofs auf die andere Straßenseite vor – also auf jene gegenüberliegende Fläche, die sich derzeit Straßenreinigung und Bezirksamt teilen. Der Recyclinghof könnte ans äußerste Ende dieses Areals ziehen, auf den derzeitigen Betriebsplatz der Stadtreinigung. Dieser würde nach vorn an die Straße rücken, Richtung Einfahrt. Dafür müsste dort das mehrstöckige Gebäude weichen, das von Stadtreinigung und Bezirk genutzt wird. Auf der alten Fläche des Recyclinghofs könnte an seiner Stelle ein Verwaltungsneubau entstehen. Auch über eine Parkpalette auf dem neugestalteten Betriebsplatz der Stadtreinigung wird nachgedacht.
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Noch sind das alles aber nur Gedankenspiele. Auch eine ganz neue Fläche ist nicht aus dem Spiel, heißt es. Parallel zu diesen Optionen sei die Stadtreinigung „eigenständig auf der Suche nach alternativen, passenden Grundstücken“, so Sprecher Kay Goetze. Einfach wird das nicht: Ideen der Bezirkspolitiker, den Recyclinghof etwa am Brennerhof, am Pollhof oder an der A25 anzusiedeln fanden bisher aus verschiedenen Gründen keine einhellige Zustimmung.