Bergedorf. An Straßen und Kreuzungen werden Messgeräte installiert, die den Verkehr aufzeichnen. Warum die Daten für die Behörden relevant sind.
Manch einer mag sich wundern: Was bitte macht diese Kamera da am Teleskopstab in sechs Metern Höhe? Darunter ein schwarzer Kasten, der ebenfalls an der Straßenlaterne befestigt ist, mit der erklärenden Aufschrift „Verkehrszählgerät dient nicht zur Geschwindigkeitsüberwachung“. So gesehen am Mittwoch an der Chrysanderstraße. Die ist erst kürzlich für 880.000 Euro zur Fahrradstraße umgewandelt und saniert worden. Hier gilt Tempo 20.
„Die Überwachung ist nur für 24 Stunden geplant“, sagt ein Montage-Mitarbeiter des beauftragten Planungsbüros VTT aus Altona. „Die Auflösung der Kamera ist stark gedrosselt. Man erkennt keine Gesichter oder Kennzeichen“, erklärt ein VTT-Verkehrsingenieur Lukas Behrendt: „Manchmal geht es um Vergleichswerte etwa zur Entwicklung des Radverkehrs. Da will man wissen, ob die Mobilitätswende klappt.“ Die Videos werden gespeichert und manuell ausgewertet. „So können wir die einzelnen Bewegungen zählen.“
Daten für aktuelle Planungen relevant
Hamburgs Behörde für Verkehr und Mobilitätswende hatte die „Allgemeine Verkehrszählung“ zwischen dem 24. und 28. Juni angekündigt und mit Bergedorfs Baustellenkoordinator Sven Bielig abgestimmt: „Man braucht immer aktuelle Zahlen zu den Verkehrsströmen. Man kann zum Beispiel die Spitzenstunden im Berufsverkehr erkennen oder die Durchfahrt von Lastwagen. Das ist für aktuelle Planungen relevant, und man kann Vergleiche ziehen etwa, wie es zehn Jahre zuvor war.“
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Auch wenige Meter weiter, am Vinhagenweg, soll eine Kamera angebracht werden. Ebenso an den Knotenpunkten Curslacker Neuer Deich (Höhe Autobahn) und an drei Stellen entlang der Bergedorfer Straße: an den Einmündungen zum Weidenbaumsweg, zum Reinbeker Redder und zur Wentorfer Straße (Mohnhof).