Hamburg. Nach Asphaltarbeiten stehen jetzt nur noch Restarbeiten an. Doch eine gefährliche Stolperfalle wird nicht mehr angefasst.

Endspurt: Das Bezirksamt plant zu Montag, 13. Mai, die Freigabe der ersten Fahrradstraße im Bezirk: der Chrysanderstraße zwischen Mohnhof-Kreuzung und Einmündung zur Bergedorfer Schlossstraße. Dann gilt für Autofahrer Einbahnstraße in Richtung Schlossstraße bei Tempo 20. Parken ist nur in den wenig verbliebenen Parkbuchten, die von 16 auf sechs reduziert worden sind, erlaubt.

Dafür dürfen Radfahrer künftig in beide Richtungen fahren. Nach Beginn der Umgestaltung im vergangenen Sommer wird aktuell der letzte Kreuzungsbereich angefasst und danach mit einigen „kosmetischen“ Arbeiten die Großbaustelle beendet.

Bergedorf: Endspurt für den Umbau der Chrysanderstraße

Noch in dieser Woche bleibt die Kreuzung Bergedorfer Schlossstraße/Vinhagenweg/Chrysanderstraße voll gesperrt, weil dort der Asphalt neu aufgetragen wird. Ab kommender Woche, Montag, 6. Mai, geht es in den Schlussspurt.

Dann wird noch einmal alles rund um das neue Bergedorfer Pflaster, das das bisherige Kopfsteinpflaster ersetzt hat, hübsch gemacht, sollen Fahrradbügel und Verkehrszeichen aufgestellt sowie schließlich die Fahrbahn markiert werden. Die umgebaute Chrysanderstraße ist dann maximal nur noch 4,50 Meter breit (zuvor 5,13 Meter), die Gehwege dafür auf 2,62 Meter verbreitert.

Kritik an erhöhtem Bordstein in der Kurve

Für Autofahrer soll ebenfalls am Beginn der 20. Kalenderwoche, also rund um den 13. Mai, die Einfahrt in die Chrysanderstraße wieder möglich sein. Dann werden die Fahrzeuge sich erstmals die Fahrbahn mit beidseitigem Radverkehr teilen müssen. Auch der Kurvenbereich bietet eine Neuerung, die diskutiert wird: Hier steht die Bordsteinkante einige Zentimeter höher als vor Baustellenbeginn.

Das ist laut Bergedorfer Verwaltung trotz wiederholter Kritik im Baufortschritt auch genau so gewünscht: Die alte Absenkung sei „durch ihre Lage in der Kurve als nicht sicher eingestuft“ worden, heißt es von einer Sprecherin des Bezirksamts. Das gelte für Fußgänger, speziell solche mit Sehbehinderung. Die Querung der Chrysanderstraße in oder aus der Fußgängerzone heraus sei „schwierig, weil der Verkehr aufgrund des Fahrbahnverlaufs“ hier nicht warten müsse und es in diesem Bereich auch eine Ladezone mit Rangiermanövern der ausliefernden Fahrzeuge gebe.

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Fußgänger sollen Ampel am Mohnhof nutzen

Nachdem sich bereits Vertreter des Seniorenbeirats über die Bordsteinkante als potenzielle Stolper- beziehungsweise Unfallgefahr beschwert hatten, traf sich das Bezirksamt zuletzt abermals mit der Verkehrspolizei sowie dem Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg vor Ort.

Das Ergebnis blieb dasselbe: Die Stelle eigne sich nicht für einen Übergang, zumal sich 20 Meter weiter an der Mohnhof-Kreuzung eine Ampel zum Überqueren der Straße befinde. „Als Behörde müssen wir alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben“, heißt es aus dem Bergedorfer Bezirksamt.

„Müssen alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben“

Gekostet hat das Großprojekt 880.000 Euro. Ursprünglich war die Fertigstellung für September 2023 geplant, was aber aufgrund eines verspäteten Baubeginns im Juli 2023 unmöglich wurde. Dann sorgten vor allem zuvor unentdeckt gebliebene Leitungen und Hohlräume im Erdreich und schlechtes Wetter für Verzögerungen.