Hamburg. DLRG, Bäderland und Schwimmverband laden ein: Sonntag werden alle Prüfungen abgenommen. Der Eintritt ist frei.

Das Bille-Bad setzt ein Zeichen gegen das Ertrinken: Zusammen mit DLRG und Schwimmverband lädt Bergedorfs Freizeitbad am Reetwerder für Sonntag, 16. Juni, zum Schwimmabzeichentag. Ab 10.15 Uhr werden bis 14.30 Uhr für je 3 Euro Gebühr und ganz ohne Eintritt die Prüfungen für Bronze, Silber und Gold sowie Seepferdchen abgenommen.

Grund für die Aktion, an der sich allein in Hamburg zehn Hallen- und Freibäder beteiligen, ist der dramatisch steigende Anteil von Nichtschwimmern unter den Kindern und Jugendlichen nicht nur in der Hansestadt. Es handelt sich dabei um Nachwirkungen der Corona-Zeit von 2020 bis 2022, als der Schwimmunterricht in den Grundschulen deutlich reduziert wurde oder gleich ganz ausfiel.

In manchen Familien scheitert der Schwimmunterricht am Geldbeutel

Doch nicht nur Covid hat einen Einfluss auf die Schwimmfähigkeit der Hamburger Grundschüler. Kinder aus finanziell schlechter gestellten Haushalten lernen seltener schwimmen als ihre Mitschüler, mit gefährlichen Folgen. „Es sollte nicht vom Geldbeutel abhängen“, sagt Jonas Mählmann, Präsident der DLRG Hamburg. Deshalb ist der Schwimmabzeichentag nur eine von vielen Aktionen, die in Hamburg aktuell zum Schwimmenlernen läuft.

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Mit der Aktion „Welle machen“ wird nach Menschen gesucht, die sich zum Schwimmlehrer oder -lehrerin ausbilden lassen möchten. Denn die sind in Hamburg Mangelware. Mancherorts gibt es monatelange oder sogar jahrelange Wartezeiten für Schwimmkurse, selbst wenn es nur um das Seepferdchen geht. „Als sicherer Schwimmer gilt erst, wer das Schwimmabzeichen Bronze erhält“, erklärt Michael Schumann, 1. Vorsitzender des Hamburger Schwimmverbandes.

Wer eines der Abzeichen anpeilt, kann sich am Sonntag im Bille-Bad nach kurzem Einschwimmen den Prüfern stellen. Für Bronze, das früher Freischwimmer hieß, muss 15 Minuten durchgängig geschwommen werden, wobei mindestens 200 Meter Strecke zurückgelegt werden. Hinzu kommt ein Sprung vom Startblock oder dem Ein-Meter-Brett sowie das Heraufholen eines Tauchrings aus zwei Meter tiefem Wasser.