Dassendorf. „Manchmal ist weniger mehr“, lautet ein Sprichwort. Warum der Serienmeister der Fußball-Oberliga sich besser danach gerichtet hätte.

Eine böse Überraschung erlebten die Oberliga-Fußballer der TuS Dassendorf am Sonntag im Auswärtsspiel beim TSV Buchholz 08. Mit 0:3 kassierte der Tabellenführer die zweite Niederlage der Saison. „Das war völlig verdient“, gab TuS-Coach Thomas Seeliger zu. „Vielleicht wollten wir einfach zu viel. Manchmal, wenn es nicht läuft, muss man halt auch einfach mal ein 0:0 mitnehmen.“

Es lief die 65. Spielminute, als auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz am Seppenser Mühlenweg für den Serienmeister aus „wenig“ schließlich „nichts“ wurde. Die Dassendorfer führten einen Freistoß am gegnerischen Strafraum aus, gingen dabei aber so unkonzentriert zu Werke, dass der Ball nur Sekunden später nach einem Konter plötzlich im eigenen Netz zappelte. Niklas Schulz hatte zur Buchholzer Führung getroffen. Später legten Cedric Rathje (83.) und Samed Skrijelj (85.) die Treffer zum 3:0-Endstand nach.

Martin Harnik fehlte den Dassendorfern verletzt mit Adduktorenproblemen

0:3 – so hoch hatten die Dassendorfer 15 Monate lang nicht mehr verloren, seit dem 0:3 Anfang August 2022 beim heutigen Regionalligisten Eimsbütteler TV. Doch der Buchholzer Erfolg kam nicht von ungefähr: Der TSV ist immerhin die drittbeste Heimmannschaft der Liga. „Das war mir bewusst“, hatte Seeliger sein Team zuvor noch vor der Schwere der Aufgabe gewarnt. Vergeblich. Die Dassendorfer versuchten auf dem rutschigen Geläuf, ihre spielerische Überlegenheit auszuspielen, wurden dabei aber ohne Martin Harnik (Adduktorenprobleme) nur selten gefährlich. So stand am Ende die klare Niederlage.

In der Tabelle bleibt die TuS zwar trotzdem weiter vorn, aber mit Siegen in seinen beiden Nachholspielen könnte Verfolger Altona 93 nun doch noch vorbeiziehen und den Dassendorfern damit die Herbstmeisterschaft vor der Nase wegschnappen. „Das ist mir egal“, beharrte Seeliger. „Entscheidend ist allein, wie die Tabelle am Ende der Saison aussieht.“ Im nächsten Spiel bei Concordia (Sonnabend, 17 Uhr, Grunewaldstraße) muss die TuS auf Verteidiger Kerim Carolus verzichten, der in Buchholz die Gelb-Rote Karte sah (78.). „Wir müssen weiter positiv bleiben“, fordert Seeliger.

TuS Dassendorf: Gruhne – Kleine (57. R. Carolus), K. Carolus, Ahlschwede, Brown (70. Dittrich) – Doege (70. Lam)– Strömer (81. Sowah), Möller – Kurt, Kurczynski (57. Götz), Maggio.