Altengamme.
Ein paar Mal atmet sie langsam und schwer ein und aus, den Blick starr geradeaus gerichtet. Dann hält sie sich ein weißes Tuch vor Mund und Nase und stürmt hinein in den dichten Qualm: Was Feuerwehrfrau Meike Honnich im Inneren des Hauses erwartet, werden Zuschauerinnen und Zuschauer im kommenden Jahr zu sehen bekommen. Dann soll der zweite Film der neuen Reihe „Feuerwehrfrauen“ in der ARD zu sehen sein.
Für die Dreharbeiten war das Team am Montag und Dienstag in Altengamme zu Gast. Neben dem Zeltplatz wurde das Basislager aufgeschlagen, wo der Trailer für die Maske, das Catering und auch die Film-Fahrzeuge wie Rettungswagen, Streifenwagen und natürlich ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) geparkt waren, wenn sie gerade nicht für die Dreharbeiten gebraucht wurden. Gedreht wurde im und vor dem Norddeutschen Haus am Altengammer Hauptdeich.
Zweiter Einsatz für die Feuerwehrfrauen in neuer ARD-Reihe
Die Traditionsgaststätte, die Ende vergangenen Jahres ihre Türen für immer schloss, wird in der Serie zu Meyers Landhaus. Dort kommt es zum Showdown, verrät Produzent Volker Krappen, der gemeinsam mit Claudia Krebs die Hamburger Produktionsfirma Krebs & Krappen Film betreibt. Wie schon für den Pilotfilm „Phönix aus der Asche“ schrieb Volker Krappen auch für „Tatsächlich Freundschaft“ das Drehbuch.
Im Zentrum der Filmreihe stehen die zwei ungleichen Feuerwehrfrauen Anja Schmitz (Nadja Becker) und Meike Honnich (Katja Danowski). In die Rolle einer Feuerwehrfrau zu schlüpfen, war für Schauspielerin Nadja Becker eine ganz neue und spannende Erfahrung. Dabei spiele wohl auch die Faszination der Uniform eine große Rolle, glaubt die Kölnerin. Das Gewicht von Einsatzkleidung, Gürtel und Helm sei aber auch ganz schön schwer, wie die 44-Jährige nun erfahren musste. Feuerwehrfrau war und wird also nicht mehr ihr Traumberuf. „Ich wollte schon immer Schauspielerin werden“, sagt sie.
Hauptmotive der Filme liegen in Reinbek und Reitbrook
Ihre Geschichte spielt im ländlichen Norddeutschland. Die fiktive Gemeinde Hasselhude in Schleswig-Holstein setzt sich zusammen aus verschiedenen Drehorten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Zu den Hauptmotiven zählen das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Ohe in Reinbek, das dort zur Heimat der FF Hasselhude wird und auch der Milchhof Reitbrook am Vorderdeich, der im Film Hof Honnich heißt.
In Reitbrook wurde bereits Anfang September gedreht, nachdem die Dreharbeiten Ende August gestartet sind. Insgesamt 22 Drehtage werden es bis Ende September gewesen sein, wenn alle Szenen für den 90-minütigen Film abgedreht sein sollen, erklärt Produzent Volker Krappen. Die Geschichte spielt ein Jahr, nachdem sich die Feuerwehrfrauen Anja und Meike kennengelernt haben. Und man könnte meinen, dass sie Freundinnen geworden sind – wenn nicht beide solche Geheimniskrämerinnen wären. Anja versucht zu verheimlichen, dass sie nach ihrem Job auch ihr Haus verloren hat. Und dass sich ihr ungeschickter One-Night-Stand mit Ortswehrführer Rainer (Merlin Sandmeyer) zu einer Affäre ausgewachsen hat, soll erst recht niemand wissen.
Meyers Gasthof alias Norddeutsches Haus steht plötzlich in Flammen
Meike ihrerseits kann kaum sich selbst und schon gar nicht gegenüber Anja eingestehen, dass sie sich auf ihrem eigenen Bauernhof fremd fühlt. Eben dort wird Anja in ihrer Not aufgenommen, und in der neuen Hofgemeinschaft rasseln die beiden Frauen mit ihren gegensätzlichen Temperamenten schnell aneinander. Den privaten Alarmzustand heizen eine Folge mysteriöser Brände an, hinter denen Meike ausgerechnet Feuerwehrkamerad Olli (Fabien Tietjen) vermutet – bis schließlich alles komplett außer Kontrolle gerät.
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Brandheiß wird es in jedem Fall im Norddeutschen Haus: Auf der Suche nach seinem Bruder kommt Olli in Begleitung von Meike zu Meyers Gasthof, den einst Ollis Eltern betrieben haben. Bei ihrem Eintreffen dringt bereits dichter Qualm aus dem leerstehenden Gebäude. Doch trotz aller Gefahr lässt sich Olli nicht davon abhalten, in das brennende Haus zu stürmen und seinen Bruder zu suchen. Und auch Meike kann nicht anders, als ihm dorthin zu folgen.
Der Film soll – ebenso wie der Pilotfilm, der im vergangenen Sommer gedreht worden ist, im kommenden Jahr auf dem Sendeplatz „Endlich Freitag im Ersten“ in der ARD zu sehen sein.