Hamburg/Reinbek. In den Marschlanden und in Reinbek wird „Brandheißer Einsatz“ gedreht. Im ARD-Pilotfilm spielen zwei Feuerwehrfrauen die Hauptrollen.

Die Abenteuer einer Freiwilligen Feuerwehr, die von zwei Frauen geleitet wird, sind das Thema einer neuen TV-Serie „Brandheißer Einsatz“, die im Ersten gezeigt werden soll. Für den actionreichen Pilotfilm wurde nun auf dem Milchhof Reitbrook und bei der Freiwilligen Feuerwehr Ohe in Reinbek gedreht.

In der Serie geht es um die fiktive Wehr „FF Hasselhude“, irgendwo in Norddeutschland. Während Feuerwehrszenen in Reinbek in dem Original-Feuerwehrhaus der FF Ohe an der Straße Hoibeken gedreht wurden und das dortige Feuerwehrhaus mit einem neutralen „Freiwillige Feuerwehr“-Schild beklebt wurde, spielen Bauernhof-Szenen auf dem Milchhof Reitbrook. Dort lebt in der Serie Feuerwehr-Frau Meike Honnich (Katja Danowski) mit ihrer Mutter Dora (Lina Wendel). Nadja Becker spielt Anja Schmitz, die Kollegin von Meike Honnich.

TV-Serie: „Brandheißer Einsatz“ auf dem Milchhof Reitbrook

Die beiden Feuerwehrfrauen sind höchst gegensätzlich, die eine kontrollsüchtig und entscheidungsschwach, theoriefixiert und risikoscheu, die andere draufgängerisch und tough, gewohnt, die Dinge nach ihrer Fasson in die Hand zu nehmen. Trotz aller ihrer Gegensätze müssen die beiden Frauen in ihrer mit Personalnot kämpfenden und um Teamgeist ringenden Truppe gemeinsam an einem Strang ziehen – auch wenn das bedeutet, mehr als einmal über den eigenen Schatten zu springen und sich der größten eigenen Angst zu stellen.

Zum Inhalt: Was treibt einen dazu, mit besonderem Einsatz genau das zu tun, wovor man sich am meisten fürchtet? Dieses Geheimnis hütet Anja Schmitz, die sich mit Übereifer bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert. Die Bankangestellte und zweifache Mutter ist seit ihrer Scheidung und einem Schlüsselerlebnis in der unterbesetzten Freiwilligen Feuerwehr ihres norddeutschen Heimatortes mit Ehrgeiz aktiv. Sie ist gewissenhaft und zuverlässig – allerdings tut sie sich schwer, Entscheidungen zu treffen.

50 Mitglieder starkes TV-Team wuselt auf dem Milchhof

Als sie unerwartet interimsmäßig den freigewordenen Gruppenführer-Posten erhält, stößt das auf geteilte Begeisterung bei den Kameraden. Prompt rasselt sie beim ersten Rettungseinsatz mit der von der Nachbarwehr zum Team stoßenden Meike Honnich aneinander. Die Landwirtin und Ex-Soldatin hat eine gewöhnungsbedürftig schroffe Art. Meike erkennt auf den ersten Blick Anjas Defizit und lässt sie ihre Geringschätzung deutlich spüren. Und doch entwickelt sich zwischen den beiden Frauen ein unerwartetes Vertrauensverhältnis – bis Anja einen folgenschweren Fehler begeht...

Auf dem Milchhof Reitbrook wuselte in der vergangenen Woche ein knapp 50 Mitglieder starkes Fernsehteam zwischen Scheinwerfern, Kabeln und Fahrzeugen der Firma Krebs & Krappen Film, die den Film im Auftrag der ARD Degeto produziert. Den regulären Betrieb des Milchhofs am Vorderdeich 275 wirbelten die Aufnahmen gehörig durcheinander: „Wir mussten flexibel agieren, etwa später melken, weil im Kuhstall gedreht wurde“, sagt Milchhof-Mitbetreiber Jan-Hendrik Langeloh.

Auch im Wohnzimmer der Altbauern wurde gedreht

Neben Szenen, in der Serienfigur Meike Honnich und ihre Mutter Kühe melken, wurde auch im Wohnzimmer der Altbauern gedreht: „Dafür wurden meine Eltern kurzzeitig ausquartiert“, sagt Langeloh. Einen Schrank, der nicht ins Bild passte, schleppten die Requisiteure hinaus, dafür ein Klavier hinein. Für Aufnahmen am Donnerstag wurde der Vorderdeich den Nachmittag über in Höhe des Milchhofes voll gesperrt.

Eine weitere Herausforderung sei die Lautstärke gewesen: „Alles musste leise passieren, weil die ja keine Störgeräusche haben wollten.“ Für Luftaufnahmen, die mit einer Drohne gemacht wurden, mussten sämtliche Milchhof-Fahrzeuge umgeparkt werden.

Ob die Geschichte in Serie geht, hängt vom Erfolg des Pilotfilms ab

„Wer unseren Hof kennt, wird ihn im Fernsehen bestimmt wiedererkennen“, sagt Jan-Hendrik Langeloh. Er schätzt, dass die Bauernhof-Szenen „15 bis 20 Minuten“ in dem fertig geschnittenen Film ausmachen werden. Der Milchhof-Chef ist in einer Szene zu sehen. Am Ende des Films sitzt er auf einem Trecker. „Aber ich agiere weit im Hintergrund. Der Zuschauer wird eine Lupe benötigen, um mich zu erkennen“, sagt Jan-Hendrik Langeloh und lächelt.

Gedreht wird noch bis Anfang Juli in Hamburg und Umgebung. Das genaue Sendedatum des Pilotfilms steht noch nicht fest. Er wird vermutlich zum Jahresbeginn 2023 ausgestrahlt – zur Hauptsendezeit (20.15 Uhr) in einer neuen „Endlich Freitag im Ersten“-Reihe. Ob der „Brandheiße Einsatz“ tatsächlich in Serie geht, hängt von dem Erfolg des Pilotfilms ab.