Bergedorf. Richtfest bei der Bergedorfer Grundschule. Wann der 3,6 Millionen Euro teure Neubau in Betrieb genommen werden kann.

Modern und ziemlich gläsern wird die Mensa aussehen, auf 600 Quadratmetern zwischen Turnhalle und Haupthaus. Am Montag, 18. September, wurde Richtfest an der Ernst-Henning-Schule gefeiert. Und das ist schon etwas Besonderes für die 1910 erbaute Lehranstalt, wo sich zuletzt 450 Grundschüler in bis zu vier Schichten im Kinderrestaurant Paula tummelten.

Bis zum Frühjahr soll der 3,6 Millionen Euro teure Neubau fertig werden. Der Rotklinker mit Flachdach (samt Begrünung und Photovoltaik-Anlage) passe sehr gut in das denkmalgeschützte Ensemble, glaubt Schulleiter Thorvald Brandt. Er freut sich „auf das viele natürliche Licht“, denn zwei große Fensterfronten (mit Glas bis zum Boden) schmücken die beiden Speisesäle samt moderner Vitalküche, die dann der Caterer Porschke mit einem Koch betreiben werde, der künftig gleichzeitig 200 bis 250 Kinder bewirten kann. Der Preis pro Teller ist seit August um 20 Cent gestiegen: 4,35 Euro für Vollzahler.

Grundschule Bergedorf: Endlich wieder Platz für Theaterspaß

Vor allem aber, so Brandt, sei er froh darum, dass „uns unsere Pausenhalle endlich wieder ausschließlich für Theater und andere Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird“.

Zwischen Blumen und Bagger: Schulsenator Ties Rabe (v.l.), Schulleiter Thorvald Brandt und André Hoffmann (Regionalleiter Schulbau Hamburg).
Zwischen Blumen und Bagger: Schulsenator Ties Rabe (v.l.), Schulleiter Thorvald Brandt und André Hoffmann (Regionalleiter Schulbau Hamburg). © BGZ | Anne Strickstrock

Theater gab es zum Richtfest zwar nicht, dafür aber eine Musikeinlage. „Wer will hungrige Kinder sehen, der muss in unsere Schule gehen, Stein auf Stein, die Mensa wird bald fertig sein“, sangen die jungen Schüler, die das Lied mit Musiklehrer Jörn Rönneberg einstudiert hatten, mit hellen Stimmen vor bunten Luftballons.

Als die Erwachsenen mit ihren Reden begannen, hörten sie dann mucksmäuschenstill zu: „Hier ist schon meine heute 88-jährige Mutter zur Schule gegangen“, erzählte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) und ergänzt: „Selbst noch zu meiner Schulzeit ist man um 13 Uhr weggescheucht worden, da durfte man nachmittags nicht mehr in der Schule lernen und spielen.“

Richtfest an der Ernst-Henning-Straße samt mit Kinderhänden geschmücktem Richtkranz.
Richtfest an der Ernst-Henning-Straße samt mit Kinderhänden geschmücktem Richtkranz. © BGZ | Anne Strickstrock

Doch tatsächlich sei die Ernst-Henning-Schule eine der ersten Schulen in Hamburg gewesen, die Ganztagsangebote machte: „Ihr seid ein Vorbild für ganz Deutschland. Denn wenn das bei uns gut klappt, wollen auch Bayern, Baden-Württemberg und Hessen nachziehen. Bis dahin allerdings ist bei euch schon das Abitur in Sicht“, so Rabe schmunzelnd.

Er bleibt also der Mann der Richtfeste: In den vergangenen zehn Jahren habe die Stadt für rund 340 Millionen Euro bereits 270 neue Kantinen gebaut und rund 50 weitere umgebaut und saniert. 80 neue Kantinen sollen noch folgen, denn der Bedarf ist groß: Zurzeit nehmen 87,6 Prozent der Hamburger Grundschulkinder die kostenlosen Bildungs- und Betreuungsangebote bis 16 Uhr in Anspruch.