Curslack. Fußball-C-Jugend des SV Curslack-Neuengamme empfängt in der Regionalliga den HSV-Nachwuchs. Was für die Vierländer spricht.

Werder Bremen, Hamburger SV, FC St. Pauli, Eintracht Braunschweig, VfL Wolfsburg, Hannover 96, Holstein Kiel – so heißen unter anderem die Gegner der Fußball-C-Jugend des SV Curslack-Neuengamme in der Regionalliga. Die Crème de la Crème der norddeutschen Vereine misst sich hier mit ihren Nachwuchsteams.

Ungeschlagen hatten die Vierländer im Frühjahr als Hamburger Meister in der Oberliga den Aufstieg ins Oberhaus geschafft. Nun steht das erste ganz große Heimspiel am Gramkowweg an. Am Mittwochabend (18 Uhr) gibt der HSV seine Visitenkarte in den Vierlanden ab. „Gegen die Nachwuchs-Leistungszentren haben wir normalerweise eigentlich gar keine Chance“, sagt SVCN-Trainer Martin Winkelmann vorsichtig, der das Team gemeinsam mit Maurice Rosenow coacht.

SV Curslack-Neuengamme: Mit Mannschaftsgeist gegen die Leistungszentren

Dreimal pro Woche trainieren die Curslacker, praktisch täglich die Jungs in den Leistungszentren, wo alles bereits auf eine künftige Profi-Karriere ausgerichtet ist. Nur selten bringen ländliche Vereine wie der SVCN eine Generation hervor, die sich mit solchen Clubs messen kann. Der Jahrgang 2009, der den Sprung in die Regionalliga nun geschafft hat, hat für entsprechend viel Furore gesorgt. „Der FC St. Pauli wollte Spieler von uns verpflichten. Selbst bei Werder Bremen kennt man unsere Jugendlichen schon“, zählt Winkelmann auf.

Doch die Vierländer haben ihren eigenen Trumpf, den sie dagegensetzen können: Es ist die mannschaftliche Geschlossenheit, die beim SVCN herrscht. „Obwohl es Angebote gab, ist die Mannschaft nach dem Aufstieg zusammengeblieben“, freut sich Winkelmann. Trotzdem war die Sorge vor dem Saisonstart groß: Würden sich die Vierländer auch wirklich mit den Großen des norddeutschen Fußballs messen können?

Vielversprechender Saisonstart: Sieg und Niederlage für den SVCN

Das Auftaktspiel beim VfL Wolfsburg wischte dann sämtliche Bedenken weg, auch wenn es mit 0:2 verloren ging. „Da haben wir richtig gut ausgesehen“, freut sich Winkelmann. In der zweiten Partie beim VfB Oldenburg konnten die Curslacker dann sogar mit einem 2:1-Erfolg ihren ersten Sieg in der neuen Liga einfahren. Nach 0:1-Rückstand drehten Dejan Marszewski und Noah Moyzes die Partie zugunsten des Underdogs aus Vierlanden.

Das ist natürlich die perfekte Vorlage für das große Spiel gegen den HSV, gegen den die Vierländer Jungs in der vergangenen Saison im Pokal noch mit 1:6 unterlegen waren. Jetzt werden die Karten neu gemischt. „Wir wollen unbedingt die Klasse halten“, betont Winkelmann, der sich bewusst ist, „dass wir bei der Aufstellung schon mal dem einen oder anderen weh tun müssen“.

Die Mannschaftsaufstellung erfolgt strikt nach dem Leistungsprinzip

Anders als in der Vorsaison herrscht ein striktes Leistungsprinzip. Wer Ersatz ist, ist Ersatz. Das wird nicht immer leicht zu vermitteln sein, den Jugendlichen nicht und auch den Eltern, die das Projekt Leistungsfußball beim SVCN mit hohem persönlichen und finanziellen Engagement unterstützen. „800 bis 1000 Euro kostet allein jede Auswärtsfahrt“, rechnet Winkelmann vor. „Den Bus organisieren die Eltern, ebenso die Verpflegung. Das können wir Trainer nicht auch noch leisten.“

Erfolge helfen natürlich, die Begeisterung im Team und im Umfeld hoch zu halten. Vielleicht ja schon am Mittwochabend gegen den HSV.