Oststeinbek. Landesligist Oststeinbeker SV macht zu viele leichte Fehler und unterliegt einem cleveren SC Condor. Woran es nun zu arbeiten gilt.

Dem Abwehrspezialisten blutet das Herz. Acht Tore in einer Partie. „Das war vielleicht für die Zuschauer toll, aber für mich komplett zu wild. Das ist eine Zumutung, wenn man den Innenverteidiger im Blut hat“, sagte Martin Sobczyk, der Coach des Fußball-LandesligistenOststeinbeker SV, nach der 3:5-Pleite am Freitagabend gegen den SC Condor.

Fünf Gegentore in einer Partie – eine Zumutung für den 36-Jährigen. Sobczyk war selbst lange Jahre Abwehrchef auf höchstem Amateurniveau, unter anderem in alten Oberliga-Zeiten bei Bergedorf 85 und in der Regionalliga beim SC Victoria, und hat dabei viel Grün, aber manchmal auch den Gegner weggegrätscht. Seine Äußerung war aber nur ein Teil seiner Kritik: „Das ist auch nicht ein Fünkchen von dem, was wir können und trainieren.“

Bitter für den OSV: Rückgabe von Dave Fehlandt landet im eigenen Tor

Sobczyk spielte auf die hohe Fehlerquote in dieser Partie an. Der hohe Unterhaltungsfaktor war eben auch das Produkt einiger böser Patzer, von denen die Gastgeber mindestens zwei zu viel machten. Sinnbildlich mag der zwischenzeitliche 1:2-Rückstand herhalten. Er resultierte aus einem fatalen Missverständnis, als OSV-Kapitän Dave Fehlandt per Kopf auf seinen Torwächter Leon Muharemi zurückleiten wollte, der junge Keeper aber zu weit herausgestürzt war. Er verpasste den Ball, den Gäste-Stürmer Michael Sara ins leere Tor drückte (63.).

Apropos Sara: Der 32-Jährige war neben Kevin Mellmann (34) einer von zwei für das Match am Meessen reaktivierten Altherren-Spielern bei den „Raubvögeln“. Die wären an diesem Abend absolut schlagbar für die Stormarner gewesen.

Wildes Torspektakel: Lange sah es nach einem Oststeinbeker Sieg aus

Bis zur 81. Minute sah es auch so aus, als könne der OSV trotz vieler Fehlpässe, missglückter Einzelaktionen oder brandgefährlichen Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung etwas reißen. Durch zwei Treffer von Maximillian Kochsiek (28., 78.) und einem des nun furios aufdrehenden Fehlandt (72.) bei einem weiteren Gegentor von Patrick Gordon (42.) führte die Sobczyk-Elf mit 3:2. Doch gegen Ende wurden die Lücken in der Hintermannschaft zu groß. Zweimal Kevin Ferchen (81., 88.) und Edwin Satzer (90.+4) erledigten den Job für Condor.

Der neue OSV-Trainer konnte da nur mit dem Kopf schütteln: „Wenn man voll im Saft steht und sieht, wer da beim Gegner teilweise auf dem Platz stehen muss, kann man schon mehr Gas geben“, deutete Martin Sobczyk an, seine Stammformation noch nicht gefunden zu haben. Vor allem offenbar in dem Bereich, in dem sich der langjährige Innenverteidiger am besten auskennt. Die Oststeinbeker Defensive sollte sich schnell sortieren – ein 3:5 ist wirklich etwas zu wild.

Oststeinbeker SV: Muharemi; Mensah (62. Lauppe), Köksal, Pierre, K. Asante (83. Ikponmwonsa); Fehlandt, Gyimah; Harkimov, (30. Youssef Sbou), Kochsiek, Ayim (46. Zenker); Miry