Bergedorf. Ehrenamt in Bergedorf kann von einem Fonds profitieren. Wer wofür Unterstützung bekommen kann und wer sie schon erhalten hat.

Zeitnah, relativ unbürokratisch, egal ob für Einzelkämpfer, größere Gruppe oder Initiativen, die freiwillig ein wenig mehr leisten: Der Bergedorfer Engagementfonds „Geld für Gutes“ macht es möglich, kleinere Vorhaben von Ehrenamtlichen zu realisieren. Bergedorfs Verwaltung arbeitet bei dieser weiteren Förderoption mit der SHiP (Stiftung für Engagement in Bergedorf) und der Freiwilligenagentur Bergedorf gleichberechtigt zusammen.

Seit rund anderthalb Jahren ist für die Verwaltung Kathrin Flaspöler, Mitarbeiterin im Sozialraummanagement, vorzugsweise als Koordinatorin für das freiwillige Engagement da. Ebenso lang existiert jene Fördermöglichkeit, die jährlich ein Volumen von 29.000 Euro umfasst. Im laufenden Jahr wurden bereits 19 Projekte mit insgesamt 17.000 Euro gesponsert.

Geld für Gutes: 400 Euro sind der Maßstab

Das beweise, wie „vielfältig und fördernswert“ Engagement in Bergedorf ist, meint Kathrin Flaspöler: „Die Antragssummen liegen bei 150 bis 1200 Euro pro Projekt, Letzteres in Ausnahmefällen, wenn es gut begründet ist. 400 Euro ist die Regel.“ Mit „Geld für Gutes“ soll das freiwillige Engagement in Bergedorf gestärkt und ausgebaut werden. Deshalb dachten sich Flaspöler und Co, dass es eine gute Idee sei, „unkomplizierte Unterstützung für kleine Vorhaben“ auszuschütten, die einfach fürs Engagement motivieren.

„Geld für Gutes“ stammt übrigens aus Mitteln der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. und ist in der weiteren Bearbeitung auch Teamplay: Bezirksamt, Freiwilligenagentur und SHiP prüfen und bewilligen die Anträge. Abgewickelt werden die bewilligten Summen letztlich von der SHiP.

Wie eine Bergedorfer Ein-Mann-Kapelle von der Projektförderung profitiert

Und wer hat schon davon profitiert? Die Landfrauen zum Beispiel, die ein Coaching-Seminar zur Weiterentwicklung des Vereins und zur Akquise von neuen Mitgliedern erhielten. Des Weiteren die Ehrenamtlichen im haus brügge, die sich freuten, dass ihre digitale Sprechstunde ausgebaut wurde, oder Wolfgang Dobusch: Der 55-jährige Bergedorfer engagiert sich seit sechs Jahren aus eigenem Antrieb für Geflüchtete und Wohnungslose, um sie aus Erst- oder Notunterkünften in eigene vier Wände zu bringen. „Die meisten dieser Menschen haben kein Auto, aber teilweise jede Menge Sachen angesammelt. Ich lade das ein, fahre es mit meinem eigenen Pkw zur neuen Adresse und helfe auch mal dabei, Möbel hinzustellen oder Schränke zusammenzuschrauben.“

Seit 2017 hat Dobusch in seiner Freizeit so 25 Umzüge mit zwölf Nationen umgesetzt – es mögen dank „Geld für Gutes“ nun in diesem Jahr noch mehr hinzukommen. Was er dafür braucht, wenn es mal ein wenig mehr Zeug ist? Einen Anhänger, den er sich für bewilligte 180 Euro bis Jahresende mieten kann.

Genau hier gibt es das Antragsformular und weitere Informationen: entweder über www.hamburg.de/bergedorf unter dem Button Soziales oder unter stiftung-ship.de/angebote/engagementsfonds.