Billwerder. Es ging mächtig zur Sache: Nach 30 Minuten musste ETSV-Keeper Elian Clasen verletzt vom Platz. Sein Ersatzmann wurde zum Helden.

Jassi Huremovic, Sportchef und Trainer des Fußball-Landesligisten ETSV Hamburg, hatte bereits unter der Woche gewarnt, dass der ASV Hamburg ein „schlafender Riese“ sei und es „ein schweres Spiel“ werden würde. In der Tat war es dann beim 1:0-Auswärtserfolg des Tabellenführers am Sonntagnachmittag nicht nur ein schweres Spiel, sondern auch ein harter Fight für die „Eisenbahner“.

Als Erstes bekam dies Veli Sulejmani nach etwa fünf Minuten zu spüren, als er von Lamin Jawla an der Seitenlinie abgeräumt wurde. „Ich will nichts fordern. Aber: Es war eine Situation an einer Position, wo der Spieler ungefährlich ist. Und wenn man so mit gestrecktem Bein reingeht, dann ist es eigentlich mehr als Gelb“, sagte Huremovic.

Keeper Elian Clasen vom ETSV Hamburg rasselt mit ASV-Spieler Aron Pauel zusammen

Nach 20 Minuten folgte das nächste Foul an einem seiner Spieler. Dieses Mal erwischte es Keeper Elian Clasen. Beim Abfangen eines Balles rasselte er mit ASV-Spieler Aron Pauel zusammen. Nach längerer Behandlungspause spielte Clasen zunächst weiter, musste dann jedoch den Platz angeschlagen verlassen, für ihn kam Samuel Graudenz (30.).

„Der Gegenspieler hat mich am Kopf erwischt. Mir fehlen einige Momente“, schilderte der Keeper nach seiner Auswechslung. „Mit Elian war es unglücklich. Er hatte den Ball, und der Gegenspieler traf ihn dann mit dem Knie im Gesicht. Elian wollte weitermachen, aber wir haben die Verantwortung. Die Gesundheit geht vor. Deshalb haben wir ihn auch dazu überredet, sich im Krankenhaus einmal durchchecken zu lassen“, schilderte Huremovic die Situation.

Torschütze Raffael Kamalow (2.v.r.) empfängt die Glückwünsche seiner Teamkameraden vom ETSV Hamburg.
Torschütze Raffael Kamalow (2.v.r.) empfängt die Glückwünsche seiner Teamkameraden vom ETSV Hamburg. © Unbekannt | Maurice Herzog

Fußball wurde jedoch auch gespielt. Jan Landau vergab die größte Möglichkeit in der 33. Minute, als er ASV-Torwart Michael Albot umkurvte, aber dann nur das Außennetz traf. Nach dem Seitenwechsel schlug der ETSV jedoch prompt zu. Ecke Matthias Cholevas, Direktabnahme von George Kelbel an die Latte und Raffael Kamalow staubte zur Führung ab (47.).

„Super, dass Raffael nicht abschaltet und dem Ball nachgeht“, freute sich ETSV-Trainer Matthias Märtens, der die Mannschaft gemeinsam mit Huremovic coacht, über die Führung. In der Folge hätten die Gäste ihren Vorsprung ausbauen können. Kamalow verpasste (56.), Sulejmani scheiterte freistehend (58.), Kelbel brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht im leeren Tor unter (60.) und hatte dann Pech, als sein Kopfball von der Linie gekratzt wurde (66.).

Das Einzige, was ich meiner Mannschaft ankreiden kann, ist die Chancenverwertung. Mit einem 2:0 oder 3:0 im Rücken wäre es für meine Nerven besser gewesen. Ich freue mich, dass ,Samu’ gut gehalten hat, doch es kostet mich zwei Kisten: Comeback und dann zu null. Zahle ich aber gerne“, sagte Huremovic abschließend.

Das hätte sich kurz vor Schluss fast gerächt, aber Graudenz parierte (90.), sodass die Punkte Nummer 36, 37 und 38 eingetütet wurden. „Ich bin heilfroh, dass wir gewonnen haben.