Hamburg. Trotz schwacher Leistung siegen die „Eisenbahner“ mit 2:1 bei Vorwärts-Wacker Billstedt. Was Sportchef Huremovic am Auftritt ärgerte.

Die Ansagen von Jassi Huremovic, Trainer und Sportchef des Fußball-Landesligisten ETSV Hamburg, schienen am Sonntagnachmittag im Auswärtsspiel bei Vorwärts-Wacker Billstedt so gar nicht zum Ergebnis zu passen. Zwar gewannen die „Eisenbahner“ mit 2:1 und verteidigten damit ihre Tabellenführung. Doch mit der Leistung seiner Mannen war Huremovic überhaupt nicht zufrieden, da diese seine Vorgaben nur bedingt umgesetzt hatten.

„Männer, wie wär’s, wenn wir jetzt mal hochschalten?“(6. Minute), „Ich würde jetzt gerne fünf Mal wechseln!“ (18.), „Ist das unser Anspruch, aus einer Standardsituation so etwas zu machen?“ (45.), sind nur einige der Sätze, die Huremovic im Verlauf der 90 Minuten hineinrief. Tatsächlich wirkte der ETSV behäbig. Verteidiger Bedran Atug hatte bei langen Bällen Stellungsprobleme, das Spiel ohne Ball war schwach, und trotzdem trafen die Gäste zur Führung: Eben jener Atug bediente mit einem Pass in die Schnittstelle Marcel Rump, der Billstedts Keeper Ekin Cangöz umkurvte und einschob (31.).

2:1-Sieg in Billstedt trotz eines „schlechten Spiels“

Kurz vor der Pause hatte der Ex-„Eisenbahner“ Danijel Suntic den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber deutlich (43.). Nach der Pause ließ Jan Landau freistehend die Chance zum 2:0 kläglich aus (61.). So musste eine Standardsituation her: Matthias Cholevas zirkelte einen Freistoß in die Maschen (74.). Als Suntic dann doch noch sein Tor gegen seinen Ex-Club machte (86.), kam noch einmal Spannung auf, doch es blieb beim 2:1.

Huremovic war bedient: „Wir haben gewonnen – das ist das Gute. Hätte mir aber vorher einer gesagt, dass meine Mannschaft so schlecht spielen kann, hätte ich geantwortet: ,Du hast keine Ahnung!’ Wir müssen froh sein, dass die Partie nicht 2:2 ausgegangen ist. Das war arrogant. Wenn du durch bist und an der Grundlinie noch einmal den Gegenspieler ausspielen willst, ist das für mich überheblich. Aber morgen fragt keiner mehr danach. Wir haben 2:1 gewonnen, und ob das auf mein Herz geht, interessiert auch keinen.“

ETSV Hamburg: Clasen (3) – Cholevas (3), Tanovic (3), Brudler (4) ab 90. Hoppe (-), B. Atug (4) ab 59. Landau (4) – Rump (3) ab 63. Sulejmani (4), Aydin (3) – Kwame (4) ab 63. Kamalow (4) , Klein (4) – Ilic (3), Kelbel (4) ab 90. Adomah