Bergedorf. Die Vierländer wollen ihre wohl letzte Chance auf den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga nutzen.
Eigentlich hatte Marcello Meyer die Oberliga-Fußballer des SV Curslack-Neuengamme nach der Entlassung von Sven Schneppel Anfang Oktober des vergangenen Jahres ja nur übergangsweise als Spieler-Trainer betreuen sollen. Der damalige Liga-Manager Robert Mimarbachi wollte mit Ex-Profi Marco Stier nach der Winterpause zur großen Aufholjagd auf die Nichtabstiegsplätze blasen.
Aber die Verpflichtung des einstigen Junioren-Nationalspielers platzte, weil dieser erst im Nachhinein darüber informiert wurde, dass er sich bei seinen Übungseinheiten den Platz am Gramkowweg mit den anderen Teams des Vierländer Clubs teilen muss. Ein untragbarer Zustand für Stier, der beim TSV Sasel offenbar bessere Bedingungen vorfindet. Zur neuen Serie übernimmt der 39-Jährige dort das Amt vom freiwillig ausscheidenden Danny Zankl.
Der Oberliga-Trainer mit dem schlechtesten Punkteschnitt
Also wurde Meyer beim SVCN von der Interims- zur Dauerlösung. Seit 16 Partien trägt der 32-Jährige nun die Verantwortung. Das Team um den Sportlichen Leiter Torsten Henke sowie die Spieler attestieren dem langjährigen Regionalliga-Kicker akribische Arbeit. Für den Umschwung aber hat der gebürtige Lübecker nicht sorgen können. „Ich bin wohl der Oberliga-Trainer mit dem schlechtesten Punkteschnitt“, seufzte er jüngst nach dem 4:4 gegen den SC Victoria, bei dem sein Team viermal eine Führung aus den Händen gab. Lediglich zwölf Zähler konnte Meyer bis dato als Coach holen, sodass die Vierländer schon ein Fußball-Wunder brauchen, um den Abstieg noch zu verhindern.
Nur Siege können die Hoffnung auf den Klassenerhalt bei acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer am Leben halten. Sollte der SVCN in seinen Nachholpartien am Donnerstag, 6. April, gegen den FC Süderelbe (19.30 Uhr, Gramkowweg) sowie am Sonnabend, 8. April, beim SV Rugenbergen (14 Uhr, Ellerbeker Straße) nicht dreifach punkten, dürfte die Lage endgültig aussichtslos sein. Meyer („Aufgeben ist für mich nie eine Option“) wird nach den beiden Partien binnen 48 Stunden nur noch viermal bei den Curslackern an der Linie stehen. Zur kommenden Spielzeit übernimmt Sascha Bernhardt das Amt am Alten Bahnhof.
Meyer schnürt seine Fußballschuhe für die Alten Herren des SC Victoria
Obgleich sich seine Arbeit trotz vieler guter Auftritte nicht in der Tabelle niederschlägt, hat Meyer Gefallen am Trainer-Dasein gefunden. Er sieht seine Zukunft als Coach, hat allerdings noch keine neue Wirkungsstätte gefunden. Dafür steht bereits fest, dass der 32-Jährige in Zukunft seine Fußballschuhe für die Alten Herren des SC Victoria schnüren wird. „Das hat sich über einen Kumpel ergeben“, erklärte der Noch-Trainer des SVCN.
Auch beim Ligarivalen TuS Dassendorf wird es zur neuen Serie einen Wechsel auf der Kommandobrücke geben. Das Duo Thomas Hoffmann und Peter Martens gibt den Staffelstab dann an Thomas Seeliger weiter. Nur zu gerne würden sich die beiden Erfolgscoaches mit der erneuten Meisterschaft vom Wendelweg verabschieden. Nach der 0:1-Niederlage am 1. April gegen Spitzenreiter TSV Sasel ist die TuS aber auf Ausrutscher der Zankl-Mannschaft angewiesen und muss zudem natürlich selbst ihre Hausaufgaben machen.
Rang drei ist für den FC Voran Ohe in der Landesliga noch möglich
In der Nachholpartie beim FC Türkiye gab sich Dassendorf beim 2:0-Erfolg durch Tore von Mattia Maggio (44.) und Martin Harnik (68.) keine Blöße. Übers Osterwochenende warten mit der Auswärtspartie am Karfreitag, 7. April, beim USC Paloma (10.45 Uhr, Brucknerstraße) sowie dem Heimspiel am Ostermontag, 10. April, gegen Altona 93 (13 Uhr, Wendelweg) allerdings andere Kaliber auf den Serienmeister.
Nur zu gerne würde der FC Voran Ohe auch in absehbarer Zeit den Nachbarn aus Dassendorf und Clubs wie den AFC am Amselstieg empfangen. In dieser Serie ist der Aufstiegszug für die Reinbeker aber längst abgefahren. Rang drei ist für das Team von Coach Matthias Wulff aber noch möglich. Einer der Konkurrenten im Kampf um den Bronzeplatz ist der Bramfelder SV, der am Donnerstag, 6. April (19.30 Uhr), zum Nachholspiel bei Voran antritt.
SV Hamwarde will über Ostern die Abstiegsplätze der Bezirksliga verlassen
Dass Ohe den beiden führenden Teams vom ETSV Hamburg und dem Düneberger SV in der dieser Serie nicht noch hartnäckiger auf den Fersen sein konnte, gründete insbesondere auf einem fehlenden treffsicheren Stürmer. Häufig lief der etatmäßige Innenverteidiger Oliver Franz als Angreifer auf. In Zukunft wird der Routinier wohl wieder hinten aufräumen. Denn in Ibrahim Özalp (TSV Glinde) sowie Aaron Brüning (SC Eilbek) verpflichteten die Reinbeker zwei Torjäger.
Während Voran seit Wochen bezüglich der Ligazugehörigkeit Planungssicherheit hat, bangt der SV Hamwarde noch um den Bezirksliga-Klassenerhalt. Allerdings kann das Team von Trainer Maik Scharnberg die Abstiegsplätze über Ostern verlassen. Dafür würde dem SVH bereits ein Sieg aus den beiden Nachholpartien gegen den SC Wentorf (Sonnabend, 8. April, 12 Uhr, Mühlenstraße) sowie gegen Tabellenschlusslicht SC Condor III (Montag, 10. April, 14 Uhr) genügen.
Altengamme II erwartet im Holsten-Pokal die Zweitvertretung des HEBC
Sollte Hamwarde am Saisonende in den sauren Apfel beißen müssen, könnte einer der Gegner in der neuen Saison dann SV Altengamme II heißen. Die Vierländer sind derzeit in der Kreisliga 3 graues Mittelmaß, stehen dafür aber im Halbfinale des Holsten-Pokals. Dort empfangen sie am Donnerstag, 6. April (19.30 Uhr, Gammer Weg), die Zweitvertretung des HEBC.