Dassendorf. Gegen Spitzenreiter Sasel und Türkiye mischt Dassendorfs bester Torvorbereiter Len Aike Strömer noch mit. Doch dann macht er den Abflug
Noch hat Len Aike Strömer seine Koffer nicht gepackt. Doch viele Gedanken des Mittelfeldantreibers der TuS Dassendorf drehen sich in diesen Tagen bereits um seine Reise nach Japan, die er in der kommenden Woche antreten wird. Gemeinsam mit seiner Freundin wird er zweieinhalb Wochen durch das Reich der aufgehenden Sonne touren und dabei auch seine Tante, seinen Onkel und seinen Bruder besuchen. „Ein Großteil meiner Familie lebt dort. Ich habe sie drei Jahre nicht gesehen, weil Japan coronabedingt die Grenzen dicht gemacht hatte“, erklärt der 31-Jährige. Strömer selbst ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, könnte sich aber vorstellen, „mal ein, zwei Jahre dort zu leben“.
Zukunftsmusik. Mit dem Ende der Osterferien in Schleswig-Holstein wird der als Lehrer tätige TuS-Fußballer zurück in Deutschland sein. Seine Dassendorfer haben dann bereits ein strammes Programm an Nachholspielen in der Oberliga hinter sich. Bis zum letzten Ferientag, dem 21. April, stehen sieben Partien für den Hamburger Meister auf dem Programm. Strömer wird nur noch in zwei dieser Begegnungen mitwirken: Am Sonnabend im Topspiel gegen Tabellenführer TSV Sasel (13 Uhr Wendelweg) und am Montag im Auswärtsduell beim FC Türkiye (18 Uhr, Landesgrenze). Anschließend sagt der eigentlich unverzichtbare Leistungsträger „Sayōnara“ („Auf Wiedersehen“).
Die TuS Dassendorf hat alles in den eigenen Händen
„Er wird uns natürlich sehr fehlen. Das ist ärgerlich“, sagt Peter Martens, der die TuS gemeinsam mit Thomas Hoffmann coacht. Immerhin kann das Trainer-Duo seinen besten Vorlagen-Geber – Strömer bereitete bereits zwölf Treffer vor – noch gegen Sasel einsetzen. Der TSV hat gerade einen 5:0-Kantersieg gegen Buchholz gefeiert und ist wohl der schwerste der kommenden Gegner, ein „echter Brocken“, wie Martens sagt. Zehn Punkte hat das Team des am Saisonende scheidenden Trainers Danny Zankl bereits Vorsprung auf die TuS Dassendorf – allerdings auch vier Partien mehr ausgetragen. Die Tabelle täuscht also. Und so ist sich Martens auch sicher: „In diesem Spiel wird nicht die Meisterschaft entschieden.“
Bei einem Sieg oder einem Remis hätte die TuS die Titelverteidigung weiter in der eigenen Hand, bei einer Pleite müsste sie fortan auf Saseler Ausrutscher hoffen und ihre Partien selbst gewinnen. Ein Erfolg würde also fraglos Rückenwind für die kommenden Wochen mit den vielen Nachholpartien geben. „Wir haben keine Angst vor der körperlichen Belastung. Wenn wir das nicht meistern können, wer dann?“, sagt Martens selbstbewusst.
Martin Harnik ist wieder fit. Aber reicht es für die Startelf?
Bleibt noch die Frage, wer nach der Türkiye-Partie in die Rolle von Strömer schlüpfen kann, der in der Zentrale ein absoluter Fixpunkt des Dassendorfer Spiels ist. Möglicherweise ja zumindest auf „Teilzeit-Basis“ Sven Möller. Nach seinem im ersten Saisonspiel beim Eimsbütteler TV zugezogenen Kreuzbandriss steht „Hamburgs Fußballer des Jahres 2018“ kurz vor dem Comeback. Auch der zuletzt angeschlagen fehlende Kapitän Martin Harnik ist wieder „spielfähig“, wie Martens erklärt.