Billwerder. Ab Sommer übernimmt Aki Cholevas das sportliche Kommando beim ETSV Hamburg. Der neue Coach steht für begeisternden Offensivfußball

Fast genau sechs Jahre ist es nun her, dass Diamantis „Aki“ Cholevas von den damals Verantwortlichen des WTSV Concordia seinen Laufpass bekam. Der Coach hatte sich zuvor öffentlich darüber beklagt, dass der Verein entgegen einer zuvor getätigten mündlichen Zusage doch nicht für die Regionalliga melden wollte. Damit endete bei den Jenfeldern eine Erfolgsgeschichte. Cholevas hatte „Cordi“ rund eineinhalb Jahre zuvor mit einer jungen Mannschaft, die begeisternden Offensivfußball spielte, zurück in die Fußball-Oberliga geführt. Dort lag sein Team auf Meisterkurs, als er entlassen wurde. Danach ging es beim Fusionsverein bergab. Seit Jahren spielte Concordia bei der Titelvergabe keinerlei Rolle mehr. Nun kehrt Cholevas in den Amateurfußball zurück – als künftiger Trainer des ETSV Hamburg.

„Er hat die nötige Disziplin und eine Spielidee, die uns überzeugt hat“, begründete der ETSV-Sportchef Jassi Huremovic seine Wahl. Matthias Märtens, der das Team momentan gleichberechtigt mit Huremovic trainiert, soll bleiben und künftig Cholevas assistieren. Sportchef Huremovic, am Spielfeldrand oft kaum weniger impulsiv als sein neuer Coach, will sich aus dem Sportlichen heraushalten. „Aki ist ab Sommer der neue Cheftrainer“, stellt Huremovic klar. „Er leitet das Training, und er macht die Aufstellung. Da rede ich ihm nicht rein. Nullkommanull.“

Der neue Coach ist streng und emotional – ein Respektsperson

Welch prägende Rolle der A-Trainerschein-Inhaber Cholevas bei einem Verein einnehmen kann, zeigte sich damals nach seiner Demission bei „Cordi“. „Die leistungsbezogene Erfolgseinheit von Mannschaft und ‚Aki‘ Cholevas war mit der Entlassung des Trainers zu Ende. Die Situation war von einem Tag auf den anderen eine andere. Die Vertrautheit, die Motivation und der Leader haben fortan gefehlt. Es fehlte die Triebfeder des Erfolgs“, erinnerte sich Verteidiger Yannik Siemsen später in einem Interview mit dem Portal „fussifreunde.de“ an die Auswirkungen des unfreiwilligen Abgangs von Cholevas.

Es sind Worte, die von einer engen Verbindung zwischen Team und Trainer zeugen. Und es sind Worte, die den einen oder anderen Außenstehenden überraschen mögen. Denn Cholevas, der mit 20 Jahren aus seiner griechischen Heimat nach Deutschland kam, wirkte an der Außenlinie nicht unbedingt wie ein Freund der Spieler. Regelmäßig schrie der 53-Jährige sie lautstark. Überhaupt fiel Cholevas durch seine sehr impulsive Art auf. „Er ist sehr streng und sehr emotional – eine Respektsperson“, sagte Sohn Matthias Cholevas in einem „Elbkick-TV“-Interview über seinen Vater.

Diamantis Cholevas liebt das Tauchen, Joggen und die Jagd

Zur kommenden Saison sind beide nun auch sportlich wieder vereint. Bereits bei Concordia hatte Papa Cholevas „Matti“, wie der ETSV-Verteidiger gerufen wird, sowie seinen anderen Sohnemann Georgios, der aktuell für den SC Condor aufläuft, unter seinen Fittichen. Beide Söhne waren damals noch Teenager. Dass Cholevas, der aus der Hafenstadt Volos stammt, insbesondere mit Jugendlichen sehr gut umgehen kann, hat er bereits als Jugendtrainer beim FC St. Pauli und Eintracht Norderstedt unter Beweis gestellt.

Bei Concordia feierte der passionierte Taucher, Jogger und Jäger dann sein Debüt als Herren-Trainer. Es endete in einer bitteren Trennung und hatte eine fast sechsjährige Schaffenspause zur Folge. Diese wird nun im Sommer ein Ende haben. Dann kehrt der „Vulkan“ an die Seitenlinie zurück. Die Liaison zwischen dem ambitionierten ETSV sowie dem impulsiven und erfolgshungrigen Trainer dürfte in jedem Fall eine spannende werden. Und womöglich findet der 53-Jährige am Mittleren Landweg das vor, was ihm bei „Cordi“ seinen Job gekostet hat: Verantwortliche, die mit ihm den Weg in die Regionalliga gehen wollen.

Bei Concordia feierte der passionierte Taucher, Jogger und Jäger dann sein Debüt als Herren-Trainer. Es endete in einer bitteren Trennung und hatte eine fast sechsjährige Schaffenspause zur Folge. Diese wird nun im Sommer ein Ende haben. Dann kehrt der „Vulkan“ an die Seitenlinie zurück. Die Liaison zwischen dem ambitionierten ETSV sowie dem impulsiven und erfolgshungrigen Trainer dürfte in jedem Fall eine spannende werden. Und womöglich findet der 53-Jährige am Mittleren Landweg das vor, was ihm bei „Cordi“ seinen Job gekostet hat: Verantwortliche, die mit ihm den Weg in die Regionalliga gehen wollen.

Spitzenspiel: Aus Sicherheitsgründen gab es keine Verkaufsstände

Einen Vorgeschmack auf den höherklassigen Fußball hatten die Verantwortlichen des ETSV Hamburg kürzlich beim Landesliga-Spitzenspiel gegen Düneberg schon bekommen, als sich rund 600 Zuschauer auf der Anlage am Mittleren Landweg drängten. „Es könnten sogar bis zu 750 Menschen da gewesen sein“, schätzt Huremovic. „Nach dem Verkauf von 585 Karten haben wir die Kassen aufgemacht. Danach sind noch Leute auf die Anlage geströmt.“ Dass es für die Fanmassen weder Würstchenstand noch Bierwagen am Sportplatz gab, habe Sicherheitsgründe gehabt. „Wir wussten einfach nicht, wie sich so viele Menschen verhalten würden“, betont Huremovic. Bis zu einer möglichen Oberliga-Saison gebe es noch einige Baustellen. „Speziell die Parkplatzsituation rund um die Anlage ist sehr schwierig“, beklagt Huremovic. „Es heißt immer, die Politik will den Amateursport fördern. Warum werden dann an einer öffentlichen Sportanlage so wenig Parkplätze gebaut?“

Sportlich jedoch, ist der ETSV-Sportchef überzeugt, sei der ETSV Hamburg bereits auf sehr einem guten Weg. Trotz der Kritik, der Verein würde sich sein Team zusammenkaufen. „Das wird in den Medien sehr übertrieben“, ärgert sich Huremovic. „In unserer Mannschaft herrscht ein guter Zusammenhalt“, führt er weiter aus. „Das zeigt sich schon daran, dass wir Ende Mai mit 25 Mann Ende Mai zum Saisonabschluss gemeinsam nach Kroatien fahren. Die Jungs leben das.“