Aumühle. 20.000 Euro sind das Ziel. Projekt soll Koordinator-Stelle finanzieren. Doch noch fehlen 8500 Euro. Was passiert, wenn das so bleibt
Die Handball-Abteilung des TuS Aumühle-Wohltorf geht neue Wege, um sich für die Zukunft aufzustellen. Mit Hilfe eines Crowfunding-Projektes soll die Stelle eines Jugend-Koordinators finanziert werden. Mit erstaunlichem Erfolg: Nach einer Woche sind schon 11.440 Euro zusammengekommen. Über die Hälfte des Finanzierungsziels von 20.0000 Euro ist damit bereits erreicht.
Noch bis zum 3. April haben die Handballerinnen und Handballer nun Zeit, um die verbleibende Lücke von rund 8500 Euro zu schließen. Denn bei Crowdfunding-Projekten gilt: Ganz oder gar nicht! Wird das Finanzierungsziel verfehlt, platzt das gesamte Projekt. „Es ist sehr gut angelaufen, und wir haben alle Chancen, aber ich bin immer noch unsicher, ob es klappt“, bangt der 1. Vorsitzende der Handball-Abteilung, Felix Schreiber.
Künftig soll es mehr Turniere und Handball-Camps geben
Die Stelle des neuen Jugendkoordinators ist zunächst einmal auf ein halbes Jahr ausgelegt. Zu seinen Aufgaben wird es gehören, die Belange der neun Aumühler Nachwuchsteams zu koordinieren, zwei dieser Mannschaften auch selbst zu coachen und die übrigen Jugendtrainer weiterzubilden. Zudem soll er Turniere und Handball-Camps anbieten sowie für die Mitglieder-Werbung auch verstärkt den Kontakt zu Schulen suchen.
In Aumühle, Wohltorf und Escheburg bietet der TuS momentan im Rahmen von Schul-Kooperationen bereits Handball-Einheiten in der offenen Ganztagsschule an, die von Joy Peters betreut werden, die beim TuS gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert.
Einen Kandidaten für die neue Stelle gibt es auch bereits
Auf diese Weise will der TuS Aumühle-Wohltorf die während der Corona-Pandemie entstandenen Defizite endgültig aufarbeiten. Zählte die Aumühler Handballabteilung nämlich früher über 300 Mitglieder, so sind es momentan nur noch 270, darunter 100 Erwachsene und 170 Kinder und Jugendliche.
„Wir haben kalkuliert, dass wir etwa 50 Eltern und 50 erwachsene Mitglieder aus dem Verein für das Crowdfunding-Projekt begeistern müssen, um das Finanzierungsziel zu erreichen“, erläutert Schreiber. Der TuS Aumühle-Wohltorf hat rund 1200 Mitglieder, der Kreis möglicher Interessenten ist also groß. Einen Kandidaten für die neue Stelle gibt es auch bereits. „Wir haben einen Handball-begeisterten Sport-Ökonomen im Blick“, verrät Schreiber.
Crowdfunding ersetzt ein Stück weit ehrenamtliche Arbeit
Sollten die Aumühler mit ihrem Vorstoß erfolgreich sein, wäre es vielleicht auch für andere Vereine eine Blaupause, wie hauptamtliche Stellen zumindest übergangsweise zu finanzieren sind. „Wir reagieren mit dem Crowdfunding-Projekt letztendlich auch auf die allgemeine Entwicklung im Sport, dass ehrenamtliche Tätigkeiten in den Vereinen nicht mehr so gerne wahrgenommen werden“, erläutert Schreiber. Das Projekt gäbe auch solchen Mitgliedern die Möglichkeit, sich an der Weiterentwicklung ihres Clubs zu beteiligen.
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Vor allem bei den Jüngsten ist die Nachfrage nach Handball groß
Dafür wollen sie mächtig trommeln bei allen Partien, die bis zum Stichtag 3. April noch so anstehen, um die fehlenden 8500 Euro reinzuholen. Misslingt das Projekt, bleibt wohl nur die Kooperation mit anderen Clubs oder eine Erhöhung der Beiträge, um eine solche Stelle finanzieren zu können. „Man muss sagen, dass dann der Rückhalt im Verein für das Projekt einfach nicht so da ist“, sagt Schreiber nüchtern. Arbeit in der Abteilung gebe es so oder so genug.
„Vor allem bei den Jüngsten ist die Nachfrage groß“, weiß Schreiber zu berichten. „Zusätzlich zu unserer Mannschaft ab sechs Jahren haben wir deshalb einen Kursus für Vier- bis Fünfjährige aufgemacht. Die werfen jetzt auch schon mit Handbällen die Hütchen von der Bank.“ Die Zukunft des TuS Aumühle-Wohltorf, sie ist also längst unterwegs.
Der Link zum Crowdfunding-Projekt: https://www.fairplaid.org/leitfuchs