Aumühle. Albrecht Stroop, Geschäftsführer der Schnurstracks Kletterparks, setzt auf Unterstützer und große Netzwerke
Seit 2009 begeistert Gründer Albrecht Stroop mit seinen Schnurstracks Kletterparks die sportlichen und unerschrockenen Besucher in Aumühle, im Hamburger Hafen auf der Rickmer Rickmers und in Rietberg in Nordrhein-Westfalen. Damit das auch so bleibt, hat der Geschäftsführer für sich eine Lösung zur Überbrückung der finanziellen Folgen der Coronakrise gefunden: Stroop setzt auf Crowdfunding. Seit dem Start der Aktion vor fünf Tagen sind bereits mehr als 7000 Euro zusammengekommen. Bis Ende April hofft Stroop auf 25.000 Euro.
Beim Crowdfunding tun sich viele Menschen (crowd) zusammen, um Projekte zu finanzieren (fund) – meist über ein Internetportal. Stroop hat sich für die Dresdner Firma Startnext entschieden, die größte Crowdfunding-Gemeinschaft im deutschsprachigen Raum. Bisher wurden über das Portal 7300 Projekte unterstützt, die Erfolgsquote liegt bei 56 Prozent. 67 Millionen Euro sind gesammelt worden.
Monatliche Fixkosten von rund 15.000 Euro
„Ich habe die Firma im Internet entdeckt und gesehen, dass viele Künstler, kleine Unternehmer und andere vom Stillstand Betroffene dort um Hilfe bitten“, berichtet der 62-Jährige. „Es hat mich zwei Tage gekostet, bis wir mit den Kletterparks auf Startnext registriert waren.“ Wer dabei sein will, muss sein Unternehmen oder Projekt vorstellen, die aktuelle Lage schildern und langfristige Ziele darstellen.
„Wir haben vier Festangestellte und rund 70 freie Mitarbeiter“, erklärt der Geschäftsführer. Die festen Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, für die übrigen gibt es nichts zu tun, solange die Parks geschlossen bleiben müssen. Stroops monatliche Fixkosten belaufen sich auf rund 15.000 Euro. „Im März und April hatten wir keine Einnahmen.“. Und der Kletterpark-Betreiber hat in diesem Jahr bereits 25.000 Euro in nötige Renovierungsarbeiten und die Saisonvorbereitung investiert.
Bereits mehr als 7000 Euro gespendet
„Ich habe um Soforthilfe und Zahlungsaufschub gebeten, wo es möglich ist“, sagt Stroop. Auf Startnext haben Unterstützer verschiedene Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass sie bald wieder klettern können: Entweder über eine Spende, den Kauf von Gutscheinen oder Benefizartikeln wie den Kletter-Retter-Becher. Mit diesem Konzept fährt Stroop gut: Bis Freitag hatten 108 Unterstützer mehr als 7000 Euro gespendet oder in Gutscheine investiert. Die aktuellen Zahlen kann jeder auf der Homepage unter www.startnext.de nachlesen.
Trotz des großen Drucks, der aktuell auf ihm lastet, bleibt Albrecht Stroop positiv: „Ich sehe zurzeit ganz viel Zusammenhalt und Kreativität unter den Menschen.“ Er möchte andere Unternehmer motivieren, auch den Weg über das Crowdfunding zu wählen. Jeder kann sich „sein“ Projekt aussuchen und gezielt – auch mit kleinen Beträgen – unterstützen. „Ich habe mich bereits beim Geschäftsführer von Startnext bedankt und das Team zum Klettern nach Hamburg eingeladen“, sagt Albrecht Stroop.
Er hofft, seine Kletterparks ab Mai wieder öffnen zu können.