Hamburg. Storch Alexander hat den Winter in Spanien verbracht. Monatelang war sein Funksender still geblieben. Nun ist er auf dem Weg in die Heimat.

Alexander hat die Unruhe gepackt: Der Storch hat sein Winterquartier in Spanien verlassen und ist auf dem Weg zurück nach Hamburg, zu seinem Nest in Altengamme nahe der Dove-Elbe. Alexander gehört zu insgesamt zwölf Weißstörchen, die der Nabu Hamburg im Rahmen eines Forschungsprojektes gemeinsam mit der Universität Kiel mit einem Sender ausgestattet hat. Mittlerweile gibt es aber nur noch von neun Tieren Funksignale.

Alexander ist nun als erster der besenderten Weißstörche in Richtung Norden losgeflogen. Derzeit überfliegt er Westfrankreich und befindet sich nördlich von Bordeaux. Alexander ist ein Westzieher und hat den Winter in Spanien verbracht. Wo genau, ist unklar, denn zwischen dem 4. September des vergangenen Jahres und dem 26. Januar gab es von ihm kein Funksignal.

Nabu Hamburg hat Störche mit einem Sender ausgestattet - drei bereits gestorben

Nun ist Dr. Christian Gerbich, Referent für Artenschutz beim Nabu Hamburg erleichtert, dass es ein Lebenszeichen von dem Vogel gibt: „Schön, dass es Alexander gut geht. Er war auch schon im letzten Jahr der erste unserer Senderstörche, der sich auf den Weg gemacht hat. Nun hoffe ich, dass er heil in Hamburg ankommt.“

Denn: Vier der zwölf mit den Sendern ausgestatteten Störche sind bereits verendet. Drei davon im vergangenen Jahr. So verstarb Storch "Regina" Ende August 2020, in deren Nest am Kirchwerder Hausdeich zuletzt fünf Küken geschlüpft waren. Mehrere Tage lang hatte es kein Signal mehr gegeben. Schließlich suchte ein Nabu-Mitarbeiter die Gegend um die letzte Ortung in Delmenhorst ab und fand nur noch den blutigen Rumpf des Vogels. "Regina" war offenbar von einer Windkraftanlage getötet und zerteilt worden. Die Spur von Storch „Stefan“ verlor sich bereits im März 2020 im Tschad und Storch „Trunca“ verunglückte in der Nähe von Saarbrücken.

Erste Weißstörche erreichen ihre Horste in Hamburg oft Mitte Februar

Die ostziehenden Störche, darunter Tina und Ombeni, die beide ihr Winterquartier im ostafrikanischen Tansania haben, scheinen sich dagegen noch nicht auf den Weg nach Nordeuropa zu machen. Innerhalb des Forschungsprojektes sind dies die beiden Weißstörche mit den längsten Zugrouten.

In Hamburg kommen die ersten Weißstörche oft Mitte Februar an, im letzten Jahr landete das erste Tier am 16. Februar in seinem Nest auf dem Altengammer Hauptdeich. Die ersten Sichtungen von Weißstörchen in 2022 dürften also nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Vogelfreunde können den Flug von Alexander und den anderen besenderten Weißstörchen tagesaktuell im Internet mitverfolgen, auf der Internetseite: www.nabu-hamburg.de/stoerche.