Hamburg. Hamburgs Haushalt noch nicht verabschiedet, Anträge müssen warten. Planungen für die Sommerferien nicht nur durch Corona in Gefahr.

Die Sportvereine machen sich große Sorgen um ihre Ferienangebote für diesen Sommer, darunter die beliebten Jugend-Zeltlager. „Es wird wohl fast alles aus­fallen müssen, weil die Anträge auf die wichtigen Zuschüsse der Stadt noch immer nicht gestellt werden können“, schlug Elsbeth Elsner (CDU) im jüngsten Jugendhilfeausschuss Alarm.

Das Problem: Hamburg wird seinen Doppelhaushalt 2021/22 wohl erst kurz vor den Sommerferien beschließen – dann erst können Zuschüsse bewilligt werden.

Ohne Zuschüsse sorgen sich die Vereine um ihr Ferienprogramm

Erfolgsaussichten haben laut Haushaltsrecht aber nur Anträge, bei denen die Vereine bis dahin noch nicht ­finanziell in Vorleistung getreten sind. „Angesichts von Anzahlungen oder zu hinterlegenden Sicherheiten kaum realistisch“, so Elsner, die über Jahrzehnte das Ferienprogramm der TSG Bergedorf organisiert hat.

Bergedorfs Sozialdezernentin Sabine Steffen bestätigte: „Bis zum Beschluss der Bürgerschaft befinden wir uns in der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung. Damit sind uns als Verwaltung formal die Hände gebunden.“ Die Rechtslage biete keinen Spielraum für kreative Gestaltung.

„Grundsätzlich trägt aber immer der Sportverein das finanzielle Risiko“

Trotzdem will das Bezirksamt den Vereinen nicht jede Hoffnung nehmen. Im Ausschuss wurde angeboten, Zuschussanträge im Mai anzunehmen und im Augenblick des Haushaltsbeschlusses „sofort“ zu bearbeiten. „Bestellungen oder Reservierungen ohne Geldfluss dürften unproblematisch sein“, sagte Sabine Stellen. „Grundsätzlich trägt aber immer der Sportverein das finanzielle Risiko.“