Hamburg. Plakataktion in der Hansestadt: Aktive Retter aus den Vier- und Marschlanden „modeln“ aus Überzeugung – und für mehr Nachwuchs.
Feuer löschen, umgestürzte Bäume bergen, Leben retten – all das sind Aufgaben, mit denen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr vertraut sind. Nun haben die Frauen und Männer aber eine neue Aufgabe übernommen: das Modeln. Denn für die Werbekampagne der Freiwilligen Feuerwehr werden sie nun zu Werbegesichtern.
Unter dem Titel „Sei dabei – Ehrensache!“ startet die Freiwillige Feuerwehr Hamburg eine stadtweite Kampagne, um die unterschiedlichen Aufgaben und Angebote der Wehren im Stadtbild noch sichtbarer werden zu lassen. Bei der Brandbekämpfung, der technischen Gefahrenabwehr, in der rettungsdienstlichen Erstversorgung und im Katastrophenschutz sind die Freiwilligen Feuerwehren ein unverzichtbarer und verlässlicher Partner. Damit dies auch dauerhaft in einer wachsenden Stadt so bleibt, wirbt die Freiwillige Feuerwehr jetzt um neue Mitglieder.
Hamburgs Feuerwehr wollen sich frühzeitig für die Zukunft aufstellen
Zwar sei die Zahl der Mitglieder in den vergangenen Jahren sukzessive gestiegen, dennoch wolle man sich auch weiterhin frühzeitig und kraftvoll für die Zukunft aufstellen, erklärt Landesbereichsführer Harald Burghart. Insgesamt 2660 Ehrenamtliche engagieren sich derzeit in zwölf Bereichen und 86 Wehren – davon jeweils etwa 240 Frauen und Männer in den Bereichen Bergedorf mit acht Wehren, Vierlande mit sieben Wehren und Marschlande mit acht Wehren.
Die Bilder für die Kampagne wurden im vergangenen Herbst aufgenommen. Das Fotoshooting sei eine „schöne Abwechslung gewesen“, sagt Frank Meyer, stellvertretender Bereichsführer Vierlande. Den Kameraden hätte es großen Spaß gemacht, Motive und Orte auszusuchen und umzusetzen: So konzentrieren sich die Vierländer Wehren auf die Präsentation ihrer Sonderkomponenten wie Boote, Feldküche, Dekontaminierung oder Erstversorgung. Die Bergedorfer zeigen, was so alles an technischem Gerät in ihren Fahrzeugen steckt, die Marschländer Wehren wählten bekannte Orte aus ihrem Einsatzgebiet aus, etwa die Reitbrooker Mühle. Im Vordergrund stehen aber stets die Menschen: Frauen und Männer, die sich täglich im Ehrenamt für die Menschen in ihrer Nachbarschaft engagieren.
Retter der Freiwilligen Feuerwehren sind Helden aus der Nachbarschaft
„Die Retter der Freiwilligen Feuerwehren sind die Helden unserer Nachbarschaft und mit ihrem ehrenamtlichen Engagement nicht wegzudenken“, sagt Innensenator Andy Grote. Sie würden nicht nur einen entscheidenden Beitrag für die Sicherheit aller leisten, sondern auch eine tragende Säule für das soziale Miteinander in den Quartieren sein. „Sie schaffen Orte der Begegnung und stärken so Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl“, so Grote.
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Denn neben dem täglichen Einsatzgeschehen engagieren sie sich auch als starke gemeinschaftliche Akteure in ihren Stadtteilen. Dies umfasse neben der Organisation von Laternenumzügen oder Osterfeuern auch Beteiligung an Stadtteilfesten oder Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit. So zählt die Freiwillige Feuerwehr Hamburg derzeit mehr als 64 Jugend- und zehn Minifeuerwehren. „Freiwillige Feuerwehr ist nicht nur Ehrensache, sondern vor allem Herzenssache“, sagt Harald Burghart.
Ähnliche Kampagne in Altona zeigte eine deutliche Wirkung
Die FF Moorfleet war bereits fleißig: Ob an der Andreas-Meyer-Straße, am Brennerhof oder am Moorfleeter Deich – an den Straßen ihres Einsatzgebietes sind seit Ostern schon Plakate und Banner zu sehen. Und das soll in diesen Tagen auch im restlichen Teil der Marschlande sowie in den Vierlanden und Bergedorf der Fall sein. Auch die Bereichsführer im Bezirk Bergedorf erhoffen sich von der Kampagne Zuwachs: „Wir sind gut aufgestellt, aber es gibt immer noch Luft nach oben“, sagt Sebastian Struss, Bereichsführer Marschlande.
Im Bereich Altona, wo eine ähnliche Kampagne bereits vor drei Jahren umgesetzt wurde, hat sie deutliche Wirkung gezeigt: Etwa 40 Kameraden schlossen sich daraufhin Wehren in dem Bereich an. „Das hat enorm was gebracht. Eine Erfahrung, auf die wir aufsatteln wollen“, sagt Sebastian Struss.
Neben Radiowerbung auch Motive in und auf Bussen sowie U- und s-Bahnen
Neben Plakaten und Bannern an den Straßen sind die Motive der Kampagne auch in und auf Bussen sowie in U- und S-Bahnen zu sehen. Neben Radiowerbung werden auch im Internet und den sozialen Netzwerken (#SeiDabeiEhrensache) Formate ausgespielt. Über die Internetseitewww.hamburg112.de können Interessierte zudem jederzeit Kontakt mit der jeweils richtigen Wehr vor Ort aufnehmen.