Hamburg. Die Bezirksamtsleiterin ist begeistert von der Hilfsbereitschaft der Bergedorfer. Die Flüchtlingsunterkünfte werden nun ausgebaut.

Die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in Bergedorf wächst rasant. „Immer mehr kommen an. Das geht hier im Stundenrhythmus nach oben, weil Hamburg neben Berlin das Hauptziel der Menschen ist“, sagt Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann. Dienstagmittag schätzte sie Zahl auf 500, wobei etliche davon direkt bei Freunden oder Familienangehörigen untergekommen seien. „Angemeldet für den Bezug von Sozialleistungen sind in Bergedorf derzeit etwa 400 Flüchtlinge aus der Ukraine.“

In Kooperation mit dem Stab der Innen- und Sozialbehörde sowie dem städtischen Flüchtlingsheimbetreiber fördern & wohnen arbeitet das Bezirksamt kontinuierlich am Ausweisen neuer Plätze zur vorläufigen Unterbringung. Aktuell ist eine der beiden Sporthallen am Ladenbeker Furtweg mit Feldbetten bestückt worden. Sie musste bisher aber noch nicht belegt werden.

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Gleichzeitig werden in den Flüchtlingsunterkünften im Bezirk nach dem Auslaufen der Corona-Beschränkungen die Lücken gefüllt. „Aber das sind zusammengenommen eher wenige Plätze“, sagt Schmidt-Hoffmann. Deutlich mehr seien durch die Aufstockung des Flüchtlingsanteils im Quartier am Mittleren Landweg auf 1300 Menschen geschaffen worden.

Auch im Rcadia, dem ehemaligen Commundo Hotel am Oberen Landweg, werden die Kapazitäten ausgebaut. Nachdem bereits 74 der von den Betreibern zur Verfügung gestellten Betten belegt sind, darunter gut ein Drittel von Kindern, werden weitere Zimmer vorbereitet. „Wann die Möbel angeliefert werden, ist aber noch offen“, sagt Sprecher Matthias Linnenbrügger. Maximal 100 Menschen könnten im Rcadia unterkommen.

Aufstockung der Flüchtlingsunterkünfte dauert lange

Noch länger dauert die Aufstockung der Flüchtlingsunterkünfte: Am Curslacker Neuen Deich südlich der A 25 sollen Container für 56 zusätzliche Bewohner aufgestellt werden. Und an der Brookkehre wird nun die seit Jahren schon projektierte Erweiterung in Angriff genommen. „Das ist fast eine Verdoppelung der bestehenden Kapazität von gut 400 Plätzen“, sagt Cornelia Schmidt-Hoffmann. „Allerdings muss dafür das Nachbargrundstück erschlossen und mit Wohncontainern bestückt werden.“ Bis zum Erstbezug werde rund ein Jahr vergehen. Details will sie am Donnerstag im Hauptausschuss der Bezirksversammlung vorstellen.

„Mich beeindruckt die riesige Unterstützung der Ukraine-Flüchtlinge durch die Bergedorfer“, hebt die Rathauschefin besonders die ehrenamtlichem Unterstützer im Rcadia hervor. Dort sind der Verein der Deutschen aus Russland, die Arge Bergedorf-West, TSG- und SVNA-Sportler sowie der Verein Bergedorfer für Völkerverständigung aktiv.

Wer mit Spenden, Wohnraum oder persönlichem Einsatz helfen will, findet alle Details im Internet unter www.hamburg.de/ukraine.