Boberg/Billwerder. Das NSG in Boberg soll deutlich vergrößert werden. Was die Dorfgemeinschaft Billwärder zu dem Vorhaben sagt.
Die Umweltbehörde plant eine Erweiterung des Naturschutzgebietes (NSG) Boberger Niederung. Es soll um 109 auf 464 Hektar anwachsen. Die mit der Erweiterung verbundene Beteiligung der Öffentlichkeit soll schon bald starten, damit der Senat sie – vermutlich im September – offiziell beschließen kann. „Die Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille begrüßt die Erweiterung des Naturschutzgebietes“, wie der Verein unserer Redaktion nun mitteilte. Die Dorfgemeinschaft setzt sich für Natur- und Landschaftsschutz in der Kulturlandschaft Billwerder und in der Boberger Niederung ein.
„Eine zukünftige landwirtschaftliche und ackerbauliche Nutzung der Flächen im NSG ist wünschenswert“, schreibt Jan Diegelmann von der Dorfgemeinschaft. Denn die Vielfalt der in der Boberger Niederung vorkommenden Arten sei „auch auf die Landwirtschaft und die damit einhergehenden abwechslungsreichen Bewirtschaftungen der Flächen zurückzuführen“, heißt es in einer Stellungnahme der Dorfgemeinschaft. So würden beispielsweise die Flächen, auf denen aktuell Ackerbohnen wachsen, sehr gut von Kiebitz-Brutpaaren angenommen.
Boberger Niederung: Erweiterungsflächen liegen im Billebogen und Talraum der Bille
Weiterhin teilt die Dorfgemeinschaft mit, dass sie „Defizite in der Artenkartierung, insbesondere bei Fledermäusen und Greifvögeln“ erkenne. Generell sollte auch über eine Mähplanung nachgedacht werden, „dass Flächen nur zum Teil und zeitversetzt gemäht werden, um Tieren und Insekten Rückzugsorte zu bieten“. Wichtig sei bei der Entwicklung des NSG in jedem Fall „mehr Beteiligung von Umweltverbänden, Landwirten und Bürgern“, fordert der Verein.
Die Erweiterungsflächen liegen vorwiegend im Billebogen und im Talraum der Bille. Im Bereich Billebogen gibt es Gräben und Kleingewässer, mithin ist das Areal das letzte Refugium der Kreuzkröte in Hamburg. Im Talraum der Bille mit seinen Wiesen, Weiden und Auwäldern finden sich Eisvogel, Bitterling und Sumpfschrecke.