Bergedorf. Zwölf Monate hat es gedauert, das von der FDP durchgesetzte Schrumpfen Oberbillwerders in den Masterplan einzuarbeiten.

Die Zeit ist knapp, denn eigentlich sollen die Flächen für Oberbillwerder schon ab 2023 zur Bebauung vorbereitet werden. Doch bevor der erste Lkw mit Sand zur Aufhöhung der Wiesen nördlich des S-Bahnhofs Allermöhe anrollt, müssen die drei Straßenanbindungen des Zukunftsstadtteils an B 5, Mittleren Landweg und als Durchstich unter dem Bahndamm nach Neuallermöhe mindestens im Bau sein. So will es der Koalitionsvertrag zwischen Bergedorfs SPD, Grünen und FDP. Gelingt das nicht, müsste auch die Flächenherrichtung verschoben werden

Ob sich der Hamburger Senat daran hält, bleibt abzuwarten. Denn in seiner aktuellen Mitteilung an die Bezirksversammlung klingt das nicht so. Erst jetzt – mit einem Jahr Verspätung – weist er die zuständigen Behörden an, mit den sogenannten äußeren Planungen zu beginnen und die dafür nötigen finanziellen Mittel einzuwerben. Hintergrund: Zwölf Monate hat es gedauert, das von der FDP durchgesetzte Schrumpfen Oberbillwerders um fünf Prozent an Fläche und Wohnungen (auf jetzt 6650) in den Masterplan einzuarbeiten.

CDU-Verkehrsexperte empfindet alle Angaben als „sehr vage“

„Zügig“ ist denn auch das am meisten benutzte Adjektiv in der Mitteilung, wenn es um die nun anstehenden Vorbereitungen geht. Für CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh klingt das angesichts der fortgeschrittenen Zeit eher nach dem Prinzip Hoffnung: „Sämtliche Angaben sind sehr vage.“ Ihn wundere es sehr, dass der Hamburger Doppelhaushalt 2021/22 bereits beschlossen ist, aber keinerlei Geld für die äußerliche Verkehrserschließung von Oberbillwerder gesichert sei – immerhin ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag. „Außerdem lese ich aus der Mitteilung, dass es noch immer keine Gespräche mit der Bahn gibt, ob sie die wichtigen Durchstiche nach Neuallermöhe überhaupt genehmigt“, so Froh. Er kündigte ein detailliertes Auskunftsersuchen über die CDU-Bürgerschaftsfraktion an.

Ulf von Krenski, amtierender Bezirksamtsleiter, sieht in der Senatsmitteilung keine Widersprüche – zumindest bei den offenen Finanzierungsfragen: „Das Geld wird immer erst im Laufe eines Verfahrens zur Verfügung gestellt.“