Bergedorf. Die Pläne für Oberbillwerder mussten komplett überarbeitet werden. Jetzt steht der Masterplan für Bergedorfs Zukunftsstadtteil.
Jetzt steht der endgültige Masterplan des Zukunftsstadtteils Oberbillwerder: „Wir haben alles noch mal angefasst und sämtliche Gutachten überarbeitet. Insgesamt hat uns das ein ganzes zusätzliches Jahr Stadtplanung gekostet“, sagte Sabine de Buhr.
Die Städtebauliche Leiterin des Projektentwicklers IBA Hamburg stellte im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung jetzt vor, was Bergedorfs FDP in den Koalitionsvertrag mit SPD und Grünen hinein verhandelt hatte: die Reduzierung von Oberbillwerder an Fläche und Wohnungszahl um fünf Prozent.
6500 Wohnungen sollen in Oberbillwerder entstehen
Weil die beiden großen Fraktionen das aber mit dem Zusatz „keine Beeinträchtigung der übergeordneten Systeme des Masterplans“ wie Entwässerung, Verkehrserschließung, Soziales oder Grün abfedern wollten, bescherte das dem IBA-Team viel Arbeit.
Am Ende sind es nun 118 statt 124 Hektar Fläche, die Bergedorfs 15. Stadtteil bis zu seiner voraussichtlichen Fertigstellung 2038 einnehmen wird – und nur noch gut 6500 statt der geplanten 7000 Wohnungen, darunter jetzt knapp 700 Reihen- oder Doppelhäuser sowie 300 Einzelhäuser.
Oberbillwerder musste um sechs Hektar schrumpfen
„Die sechs Hektar haben wir am Rand weggenommen, die dort geplante Bebauung aber nicht einfach gestrichen, sondern uns alle Baufelder im Stadtteil angeschaut und teils Komponenten herausgenommen“, beschrieb Sabine de Buhr. So seien sowohl einzelne Wohnblöcke als auch manche Kita, einige Quartiersplätze samt angrenzender Parkhäuser, einiges Straßengrün und auch manche Wasserfläche geschrumpft worden. Weil davon natürlich auch das wichtige Entwässerungskonzept gegen Starkregen betroffen ist, sei es noch einmal komplett neu gerechnet worden.
„Insgesamt ist das städtebauliche Erscheinungsbild ebenso erhalten geblieben wie alle zentralen Merkmale Oberbillwerders, darunter der breite grüne Loop, die Fußgängerzone, die zentrale Ringstraße und die Lage der Verkehrsanbindungen zum Mittleren Landweg, zum Billwerder Billdeich und zum Sophie-Schoop-Weg“, fasste die leitende Stadtplanerin zusammen.
Im Zentrum Oberbillwerders entsteht die neue Hochschule
Erhalten bleibt auch die Größe der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), die ihren Lohbrügger Standort voraussichtlich 2030 aufgibt und in einen Campus für insgesamt 5000 Studenten nach Oberbillwerder zieht. Zudem werden mehr als zehn Kitas gebaut, zwei Grundschulen und ein Schulzentrum mit Gymnasium und Stadtteilschule.
In dessen Nachbarschaft entstehen umfangreiche Sportanlagen, die außerhalb der schulischen Nutzung auch den Bewohnern Oberbillwerders offen stehen. Autos werden im Zukunftsstadtteil nicht am Straßenrand geparkt, sondern in elf sogenannten Mobility Hubs, die jeweils an einem Quartiersplatz liegen und im Erdgeschoss Cafés, Läden oder Paket-Shops beherbergen.
Die ersten Bewohner sollen 2028 in den Zukunftsstadtteil ziehen
Mit der Aufschüttung der Flächen Oberbillwerders soll 2023 begonnen werden. Der Hochbau beginnt 2026. Mit den ersten Bewohnern wird 2028 gerechnet.