Hamburg. IBA ist zufrieden mit der Projektdialog-Premiere auf Youtube: S-Bahn als „Rückgrat der Verkehrserschließung“, dazu: „Fahrrad first“.

Hinter den Kulissen wird noch darum gerungen, Oberbillwerder bei Wohnungszahl und Fläche um fünf Prozent zu schrumpfen. Doch diese Schönheits-OP – Resultat des Bergedorfer Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP – tat dem ersten Online-Auftritt des Zukunftsstadtteils keinen Abbruch: Rund 350 Interessierte wählten sich am Dienstag ein, um im ersten virtuellen Projektdialog Oberbillwerder den aktuellen Sachstand des gut 6500 Wohnungen großen, ab 2026 zu bauenden Projektes zu erfahren.

„Etwa ein Viertel der virtuellen Gäste gaben an, sich bereits für diesen Wohnraum zu interessieren. Ein sehr erfreulicher Wert“, sagte Karen Pein, Chefin des städtischen Projektentwicklers IBA, nach der 90-minütigen Live-Übertragung, in der die städtebauliche Leiterin Sabine de Buhr sowie Bezirksamtsleiter Arne Dornquast zum Planungsstand referierten und rund 40 Fragen beantworteten.

Erster Online-Auftritt des Zukunftsstadtteils Oberbillwerder

Konkret beginnen Anfang 2023 die Aufhöhung und Erschließung der knapp 120 Hektar Wiesen nördlich vom S-Bahnhalt Allermöhe. Ein Jahr später ist Vermarktungsstart der ersten etwa 2000 Wohnungen samt aller Geschäftsflächen im zentralen Bahnhofsquartier und seiner Fußgängerzone. Erstbezug könnte schon Ende 2027 sein.

Alle Flächen sind im Besitz der Stadt Hamburg und sollen laut Sabine de Buhr „teils verkauft, teils in Erbpacht vergeben werden“. Festgelegt sei, so Arne Dornquast, dass „je ein Drittel Sozial-, normale Miet- und Eigentumswohnungen entstehen“. Wie sehr die gut 15.000 Oberbillwerder die Besucherzahlen im benachbarten Naturschutzgebiet Boberger Niederung steigern, würde gerade ein Gutachten ermitteln. „Aber dieser 15. Bergedorfer Stadtteil wird auch selbst viel Grün und einen spannenden Wanderweg entlang seines Übergangs in die Marschlandschaft bieten“, ist Dornquast vom Masterplan überzeugt.

Keine Verlängerung der U2 von Mümmelmannsberg

Eine klare Absage gab er der Hoffnung, dass die U 2 von Mümmelmannsberg hierher verlängert wird: „Das wäre unfassbar teuer und zeichnet sich definitiv nicht ab. Rückgrat der Verkehrserschließung Oberbillwerders wird die S-Bahn sein, dann mit längeren und dank hochmoderner Technik noch enger getakteten Zügen.“ Zudem werde bis 2025 der Straßenanschluss an die B 5 über den Ladenbeker Furtweg fertiggestellt sein.

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„Aber das Motto für Oberbillwerder heißt ,Fahrrad first’“, stellte Sabine de Buhr klar. „Hier ist alles ohne Auto erreichbar – und über den Schnellweg auch Hamburgs City.“

Für Überraschung sorgte sie mit Details zur Flächenherrichtung: Laut de Buhr werden bis 2026 nur die Straßen und öffentlichen Flächen mit Sand aufgehöht: „Ob die Wohnungsbau-Investoren ihre Grundstücke aufhöhen, entscheiden und finanzieren sie selbst.“