Bergedorf. Bergedorfs Zukunftsstadtteil geht in die Offensive: Der „Projektdialog Oberbillwerder“ geht völlig neue Wege.
An diesem Dienstag geht Bergedorfs Zukunftsstadtteil von 18.30 bis 20 Uhr in die Offensive: „Projektdialog Oberbillwerder“ haben die verantwortlichen Planer der städtischen IBA Hamburg den Abend überschrieben, bei dem sie das geplante 15.000-Einwohner- Quartier nördlich vom S-Bahnhalt Allermöhe schon jetzt sichtbar machen wollen. Erwartet werden rund 400 Interessierte, die sich via Youtube unter dem Stichwort „Projektdialog Oberbillwerder“ online einwählen.
Tatsächlich geht das Großprojekt rasant ist die Realisierung: Wo sich noch Wiesen und Felder erstrecken, wird in zwei Jahren mit der Geländeaufhöhung begonnen, damit Oberbillwerder gegen Starkregen gesichert ist. Es folgt die Erschließung mit ersten Straßen, Ver- und Entsorgungsleitungen, bevor 2026 vom Bahnhof aus der Bau des ersten der fünf Quartiere Oberbillwerders beginnt. Dabei geht es um die Fußgängerzone samt Schwimmbad – und um die 5000 Studierende umfassende Hochschule HAW.
Oberbillwerder: So reden Sie beim Projektdialog mit
„Die ersten Oberbillwerder werden 2028 einziehen“, erwartet IBA-Chefin Karen Pein, die den Projektdialog moderieren wird. Vorgesehen sind kompakte 90 Minuten, in denen sich neben kurzen Vorträgen vieles um konkrete Fragen oder Anregungen von Interessenten, Nachbarn und auch Kritikern drehen wird. Gefragt wird während des Dialogs per Chat-Funktion oder besser schon zuvor als E-Mail an oberbillwerder@iba-hamburg.de.
„Alle vorab eingereichten Fragen werden im Projektdialog beantwortet, die aktuellen notfalls später. Und die Anregungen fließen auch weiterhin in die Planungen ein“, verspricht Karen Pein, die dafür am Dienstag Oberbillwerder-Planungschefin Sabine de Buhr und Bezirksamtsleiter Arne Dornquast im IBA-Studio an ihrer Seite weiß. Dornquast wird zum Stand des Bebauungsplanverfahrens Auskunft geben, de Buhr über den Masterplan des Zukunftsstadtteils referieren.
Fahrradverkehr soll das Auto in Oberbillwerder ersetzen
Dazu gehört unter anderem der Bereich Mobilität: „Wir arbeiten gerade daran, wie der Fahrradverkehr gelenkt wird und welches Fußwegenetz sinnvoll ist. Schließlich soll innerhalb von Oberbillwerder ganz auf das Auto verzichtet werden.“ Parallel gehe es aber auch um die Frage, ob Tempo 30 für Pkw im ganzen Stadtteil überhaupt umsetzbar sei.
Einen großen Teil von de Buhrs Vortrag dürfte Oberbillwerders Weltneuheit einnehmen: Parkhäuser, die auf Veränderungen von Mobilität reagieren können. Sie sind so konzipiert, dass jede Etage vom Parkdeck für alternative Nutzungen umgewidmet werden kann. Dazu gehören Ladestationen für E-Mobilität ebenso wie Fitnessstudios, Kultureinrichtungen oder auch Wohnungen. Das Erdgeschoss der insgesamt elf „Mobility-Hubs“ bleibt von Anfang an für Autos tabu: „Hier sind Nutzungen wie ein Bäcker, Café oder Krämerladen vorgesehen. Denn Parkhäuser sind in Zukunft Orte der Zentralität“, sagt Sabine de Buhr.