Bergedorf. Diskussionrunde am Donnerstag, 5. November, im Forum des Gymnasiums Allermöhe. TSG Bergdorf schlägt überdachte Sportflächen vor.
Mehrere Sportplätze, ein Schwimmbad, Lauf- und Reitwege, Radschnellrouten und Bewegungsinseln: Oberbillwerder soll zum Modellstadtteil für die Sportstadt Hamburg, die „Active City“, werden. Dabei geht es nicht allein um den klassischen Sport, sondern um einen „aktiven und bewegten Stadtalltag“, so Projektentwicklerin IBA. Geplant seien Bewegungsangebote im öffentlichen Raum, institutionelle und organisierte Sportangebote sowie experimentelle und temporäre Angebote. Was aber sind genau die Bedarfe? Und wie kann eine Vernetzung mit der Nachbarschaft aussehen?
Erste Leitlinien wurden bereits im Juli mit Vereinen und Institutionen vor Ort entwickelt. In einem „Ideenparcours“ werden diese nun am Donnerstag, 5. November, öffentlich vorgestellt. So ist ein Schulcampus mit Sportschwerpunkt denkbar, „ebenso werden ein Bildungspfad vorgeschlagen, Fitness-Stationen für Senioren und Beachvolleyballfelder“, sagt Anke Hansing von der IBA-Kommunikationsleitung. Wer weiterdiskutieren und seine Ideen einbringen möchte, teilt sich den „Themenbotschaftern“ mit – das sind Vertreter aus Vereinen, Verwaltung und dem Hochschulsport.
Oberbillwerder soll ein großes Sportangebot bekommen
Wegen des Pandemiegeschehens wird es zwei Durchgänge mit begrenzter Teilnehmerzahl (jeweils 60 Menschen) geben. Unbedingt sollte sich anmelden (www.oberbillwerder-hamburg.de), wer entweder von 16.30 bis 18 Uhr oder von 18.30 bis 20 Uhr im Forum des Gymnasium Allermöhe am Walter-Rothenburg-Weg 41 dabei sein will. Die Projektentwickler wissen, dass alle Ideen Platz brauchen und versprechen: „Die Ergebnisse werden als Inspirationsgrundlage für die anstehende Freiraumplanung und für die Konkretisierung des Aktivitätsparks genutzt und auf Umsetzbarkeit geprüft.“
Mindestens 30 mal 15 Meter Platz braucht die Idee des „Themenbotschafters“ Boris Schmidt. Bergedorfs TSG-Vorsitzender wünscht sich eine ganzjährige nutzbare Sportfläche mit Kunstrasen oder Tartan – auf jeden Fall, ähnlich wie Carports, mit Dach: „Da wären zum Beispiel Scooter, Fußball und Gymnastik denkbar. Im Winter kann man sich ja wärmer anziehen, aber die Leute wollen einfach nicht pitschnass werden.“ In München und Ratingen habe er solche „Nur-Dach-Hallen“ besichtigt. Sie sind beleuchtet, haben eine Bande und ein Netz, damit die Bälle wiederkommen. „So etwas kostet ungefähr 450.000 Euro, also ein Fünftel einer üblichen Einfeldhalle“, erfuhr Boris Schmidt und erinnert an den Fördertopf des Bundes: „Vereine kommen da nicht ran, aber vielleicht kann der Bezirk einen Antrag stellen.“
Neue Idee eines „Bürgerhauses für Sport“
Er stellt sich zudem in Oberbillwerder eine Art „Bürgerhaus für Sport“ vor, das von allen Generationen genutzt wird. Schmidt: „Hier sollte man Vereinssynergien bündeln. Und private Gruppen könnten sich sehr günstig einmieten.“ Feste Anprechpartner vor Ort sollten unter anderem dafür sorgen, dass sich Kinder betreut fühlen.
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Ob eine überdachte Sportfläche funktionieren kann, will die TSG schon bald selbst ausprobieren – und zwar auf dem Skaterpark am Sophie-Schoop-Weg in Neuallermöhe. Sofern Sponsoren gefunden werden, soll die Fläche noch diesen Winter zur Hälfte überdacht werden. Damit könnten auch gestresste Menschen angelockt werden, meint Schmidt: „Yoga, Qi Gong und Meditation boomen in unserer unglaublich schnelllebigen Gesellschaft. Noch ist der Bereich zu 80 Prozent weiblich geprägt. Aber mit steigenden Burnout-Zahlen wächst auch der Anteil der Männer, die nach Feierabend einen Ausgleich zum Beruf suchen.“