Hamburg. Der Altbauer informiert am „Langen Tag der Stadtnatur“ über Flora und Fauna der Vier- und Marschlande. Wer noch aus Bergedorf dabei ist.
Der „Lange Tag der Stadtnatur“ scheint für den Hof Eggers in der Ohe erfunden worden zu sein: Der 1302 erstmals urkundlich erwähnte Bauernhof am Kirchwerder Mühlendamm 5 liegt in der Millionenmetropole Hamburg mitten im Grünen. Wer mit Altbauer Georg Eggers das Gelände rund um den Bio-Bauernhof erkundet, hat schnell den Eindruck, dass dort die Zeit stehen geblieben ist. Der 82-Jährige führt häufig Besuchergruppen über den Hof und durch die benachbarte Natur. Auch am „Langen Tag der Stadtnatur“, der sich sogar über zwei Tage erstreckt (Sonnabend/Sonntag, 15./16. Juni), wird sich Eggers mit Interessierten auf den Weg machen.
Den kostenlosen, rund zweistündigen Rundgang bietet Eggers am Sonnabend, 15. Juni, an. Start ist um 14.30 Uhr auf dem denkmalgeschützten Hof Eggers. Dann geht es entlang der sogenannten Kraueler Elbe, einem Seitenarm der Dove-Elbe, vorbei an Weiden, Wiesen und kleinen Wäldern. Auf der 2,5 Kilometer langen Strecke wird der Altbauer, der auf dem Hof Eggers aufgewachsen ist, Wissenswertes über den Bauernhof, Flora und Fauna und die Kulturlandschaft Vier- und Marschlande berichten. Wer vorher oder hinterher Hunger hat: Das Hofcafé hat am 15. (und 16.) Juni von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zwischen 10 und 13 Uhr wird ein Frühstücksbüfett angeboten. Für das Büfett wird um Anmeldung gebeten: hof-eggers.de/hofcafe.
Georg Eggers will die Menschen für den Umgang mit der Natur sensibilisieren
Mehr als 100 Institutionen beteiligen sich mit mehr als 250 Programmpunkten an dem Stadtnatur-Wochenende. Neben dem Hof Eggers sind weitere Bergedorfer mit dabei, etwa die Solidarische Landwirtschaft Vierlande, die Bücherhalle Bergedorf, Wildkräuter-Expertin Antje Giesenberg (Zollenspieker), Frederik Landwehr von der Loki-Schmidt-Stiftung, die Bergedorfer Museumslandschaft und die Ackerperlen in Spadenland.
Georg Eggers ist seit 2012 mit seinen Rundgängen fester Bestandteil am „Langen Tag der Stadtnatur“, der seit 2011 von der Loki-Schmidt-Stiftung organisiert wird. Schließlich passt der Natur-Tag dem Bio-Bauern perfekt ins Konzept: Schon in den 80er-Jahren öffnete der Landwirt den Hof für Besuchergruppen. Ihm gehe es darum, die Menschen für die Natur und deren Schutz, ebenso für den Erhalt der alten Bauernhöfe und -häuser im Landgebiet zu sensibilisieren. „Der Stadtstaat Hamburg kann froh sein, innerhalb seiner Grenzen noch Gebiete zu haben, die wenig zersiedelt und versiegelt worden sind“, sagt der 82-Jährige. „Die Natur, die es in Hamburg noch gibt, gilt es zu erhalten.“
Der Landwirt stellte den Hof bereits 1991 auf biologischen Landbau um
Bereits 1991 stellte Eggers den Hof auf biologischen Landbau um. Den Demonstrationsbetrieb für Ökolandbau übergab er im Jahre 2012 an seinen Neffen Henning Beeken, „aber die Führungen machen weiterhin meine Frau und ich“, betont der Altbauer. Er und seine Frau Christine Eggers (81) bieten die Führungen auch unabhängig vom „Langen Tag der Stadtnatur“ an, „in der Regel für Gruppen von zehn bis 20 Personen“, betont der Senior.
Seine Frau ist häufig mit Kita- und Grundschulkindern in der Ohe unterwegs. „Die bedanken sich manchmal mit selbst gemalten Bildern“, sagt Georg Eggers. Die Besuchergruppen würden nicht nur aus Bergedorf und Umgebung, sondern auch aus der Hamburger Innenstadt kommen, manchmal auch von weiter weg: Vor ein paar Tagen stoppte ein Reisebus mit 40 Besuchern aus Schwerin vor Eggers‘ Haustür. Pro Gruppe werden für eine einstündige Führung 50 Euro fällig. Weitere Infos im Internet: hof-eggers.de/event/fuehrungen.
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Die Teilnehmer der Exkursion sollten feste Schuhe anhaben und ein Fernglas mitbringen
Zu Eggers‘ Exkursion am „Langen Tag der Stadtnatur“ sind Teilnehmer ab sechs Jahren willkommen. Sie sollten bestenfalls ein Fernglas, festes Schuhwerk sowie Mücken- und Zeckenschutz dabei haben. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten: Im Internet per Klick auf tagderstadtnaturhamburg.de/programm („Hof Eggers“) oder telefonisch unter der Hotline-Nummer 040/284 09 98 44. Auf der Website der Organisatoren findet sich auch das gesamte Programm.