Hamburg. Seit fast 15 Jahren wird ein Neubau der Stadtteilschule Kirchwerder verfolgt. Nun steht das Datum der Einweihung fest.
Es war ein sehr langer Weg, der zwischenzeitlich unendlich zu sein schien. Doch nun befinden sich die Arbeiten zum Neubau der Stadtteilschule Kirchwerder auf der Zielgeraden. „Bauherr (Schulbau Hamburg) und Generalunternehmer (Otto Wulff) haben sich festgelegt, uns die drei Schulgebäude am Teufelsort in den Herbstferien zu übergeben und bis zum Ende des Jahres 2024 die Außenanlagen mit dem großen Sportplatz fertigzustellen“, berichtet Schulleiter Niko Gärtner. Rund 900 Kinder und Jugendliche sollen dort künftig zur Schule gehen, während die Grundschule am heutigen Standort bleibt und nach Abriss der alten Stadtteilschule ein neues, zusätzliches Gebäude bekommt.
Geplant ist der Neubau der Stadtteilschule schon seit fast 15 Jahren: Erst sollten die maroden Schulgebäude am heutigen Standort am Kirchwerder Hausdeich abgerissen werden, um eine neue Schule zu errichten. Doch die Pläne platzten, weil dort bereits Überschwemmungsflächen für die Gose-Elbe ausgewiesen werden sollten. Ein alternativer Standort musste her. Der war Ende 2013 am Teufelsort gefunden. Da wurde noch mit einem Baubeginn im Jahr 2015 und einer Fertigstellung des Schulneubaus in 2017 geplant. Letztlich wurde in dem Jahr aber erst der Siegerentwurf gekürt. Die Architektur ist spektakulär: Die Schule soll an zwei Vierländer Bauernhäuser erinnern. Der erste Spatenstich erfolgte schließlich im September 2021. Drei Jahre später soll der Neubau nun so gut wie fertig sein.
Bauarbeiten an neuer Stadtteilschule gehen in den Endspurt
Die Sporthalle steht kurz vor der Fertigstellung. „Derzeit werden die inneren Verkleidungen der Sporthallenaußenwände, die Prallwandverkleidungen, eingebaut“, berichtet Claas Ricker, Sprecher der Finanzbehörde. Die beiden Schulgebäude werden von außen bereits großflächig die maßangefertigten dänischen Fliesen im Reetdach-Look angebracht, im Inneren läuft der Ausbau in vollem Tempo. „In weiten Teilen werden bereits die endgültigen Deckenverkleidungen eingebaut, Sanitärbereiche gefliest, Heizungen, Leuchten und Türzargen eingebaut und lackiert“, erklärt Claas Ricker.
Die Gebäude sind bereits mit Gründächern versehen. Der Schulhof und die Wegeverbindungen werden von Norden nach Süden hergestellt, der Bau des großen Kunstrasen-Sportplatzes läuft derzeit. Bis die Gebäude an die Schule übergeben werden können, gibt es aber auch noch einiges zu tun: „In der Sporthalle folgen in Kürze der Einbau der Klapptribünen und der absenkbaren Hallentrennwände sowie letzte Ausbauten in den Umkleiden und Regieräumen“, sagt der Sprecher der Finanzbehörde.
Mitte Oktober werden die Stadtteilschüler in Curslack ihre Koffer packen
In den Schulgebäuden wird bis zum Herbst der Innenausbau abgeschlossen, werden Bodenbeläge verlegt, Malerarbeiten erledigt und Verkleidungen eingebaut. Auch die haustechnischen Anlagen werden noch in Betrieb genommen. „Hierzu gehört auch eine leistungsfähige Photovoltaik-Anlage, die in Kooperation mit Hamburg Energie Solar errichtet und betrieben wird“, erklärt Claas Ricker. Die Außenanlagen werden im Bereich der Sportfelder bis zum Jahresende vollständig hergestellt, alle für die Nutzung erforderlichen Wege und Flächen sollen bereits zu Ende Oktober fertiggestellt sein. Diese erhalten noch Leuchten und Außenmobiliar wie Bänke und Sitzstufen, darüber hinaus erfolgen umfangreiche Pflanzungen, so Ricker.
Mitte Oktober heißt es dann Koffer packen in Curslack: Denn der Außenstandort auf dem Gelände der Grundschule Curslack-Neuengamme am Gramkowweg soll mit höchster Priorität geräumt werden, erklärt Niko Gärtner. „Schon vor den Herbstferien, beziehungsweise für die Neuntklässler, bevor sie ins Praktikum gehen, müssen die Klassen ihre Sachen komplett gepackt haben, da diese in den Ferien an den Teufelsort gebracht werden“, sagt der Schulleiter.
Nach den Weihnachtsferien soll dann die gesamte Stadtteilschule umziehen.
Der erste Schultag nach den Ferien am 4. November findet dann schon am Teufelsort statt, so Gärtner. „Die Schule und ihre Außenanlagen werden dann noch nicht fertig sein, aber der zweite Stock im Südriegel, das neue Zuhause dieser Jahrgänge, ist dann einsatzbereit.“ Diese 250 Jugendlichen sind dann erst mal zwei Monate allein in der neuen Schule, sozusagen als „Soft Opening“ oder „Belastungstest“, erklärt Niko Gärtner. In der Zeit wird noch nicht alles rund laufen, aber es werden wichtige Erkenntnisse für den restlichen Umzug im Januar gewonnen, ist er überzeugt. „Wir hoffen, dass unsere Jugendlichen dies mit Pioniergeist bewältigen.“
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Vor Weihnachten werden dann die restlichen Jahrgänge in Kirchwerder ihre Kisten packen, damit ein Umzugsunternehmen die komplette Ausstattung während der Ferien zum neuen Standort bringen kann. Der 6. Januar soll dann als Eröffnungstag der neuen Schulgebäude feierlich begangen werden. „Wir starten am Kirchwerder Hausdeich, verabschieden uns von den Grundschülern und marschieren in einer Prozession über den Kirchenheerweg zum Teufelsort, wo uns die Pioniere der Jahrgänge 9 und 10 empfangen werden“, kündigt Niko Gärtner an.