Hamburg. Im Biergarten in Lohbrügge können Fußballfans unter freiem Himmel die Spiele der Europameisterschaft sehen. Stimmung garantiert.
Sie müssen bis zum Endspiel in Wembley Vollgas geben. Bierbänke und TV-Bildschirme platzieren, Unkraut aus dem Holzhackschnitzel-Untergrund jäten, Arbeitsplätze hinter der Theke herrichten: Wenn am Sonnabend, 1. Juni, Borussia Dortmund in London den europäischen Fußballthron in der Champions League gegen Real Madrid besteigen will, dann können mehrere Hundert Fans das CL-Finale an einer Lohbrügger Location mit großer lokaler Party-Historie in einem geräumigen Biergarten verfolgen. Das wird sozusagen der vorletzte Testlauf für die Eventstätte, bevor dann zur Fußball-EM im eigenen Land der Sander Dickkopp das Public Viewing-Event im Bezirk werden soll.
Tobias Ludt ist voller Vorfreude auf den sonnabendlichen Testlauf, den er gern auch als „Grand Opening II“ bezeichnet, und das folgende sportliche Großereignis im eigenen Land:. „Das soll ein Ort für Events für Bergedorf und Lohbrügge werden, für die Nachbarschaft“, sagt der Marketing und Sales-Experte des Hauses, der auch Geschäftspartner des Gebäudebesitzers Jörn Schmidt ist. Aufgeteilt wird die EM-Open-Air-Arena in zwei Bereiche: Vor dem Dickkopp entsteht gerade der „leise, sonnigere“ Bereich mit nur einem Bildschirm, der eher zum Chillen nach Feierabend mit ein bisschen Live-Fußball nebenbei animiert. Im hinteren Teil wird es dann schon eher arenaartig, stimmungsvoller und definitiv lauter.
Sander Dickkopp feiert die Fußball-EM im Freien: Bis zu 600 Sitzplätze realisierbar
300 sitzende Gäste plus Stehplätze könnten hinter dem Wasserturm Platz finden. Allein 100 Fußballfans passen dicht an dicht sitzend in den Bereich der neuen Außenmauern, 80 sitzen zentral unter großen Schirmen vor Wetterkapriolen geschützt zwischen zwei Bieranlauf- und einer Grillstation vor dem größten Bildschirm. „Wir könnten draußen insgesamt über 600 Sitzplätze herrichten, wenn es nötig wäre“, preist Tobias Ludt an. Die Getränkepreise bewegen sich zwischen 3 und 7 Euro.
Ein wenig Lehrgeld mussten Ludt und das gastronomische Serviceteam bei dem eigentlichen Eröffnungsevent am 30. April, den Tanz in den Mai, zahlen – ein Publikumserfolg zwar, leider aber auch verbunden mit einer deftigen Fehlkalkulation: „Wir hatten im Außenbereich mit maximal 300, 400 Leuten gerechnet“, berichtet der Marketing-Verantwortliche, „es kamen aber über 1000 Gäste. Dadurch haben wir zu viele Fehler gemacht.“ Die Hauptprobleme: Der Barbereich war für die Mitarbeiter zu eng, die Wege zu weit und die Warterei auf ein Bier schlicht und ergreifend zu lang. An Himmelfahrt (Vatertag), so berichtet Ludt, sei es dann schon deutlich runder gelaufen bei allerdings auch weitaus weniger Andrang.
Sechs Wochen Schwerstarbeit, um Außenanlage herzurichten
Dennoch wurde nun in den vergangenen sechs Wochen unmittelbar vor der EM einiges an den Außenanlagen umgebaut. Zu viele Details möchte Tobias Ludt im Vorwege nicht verraten, aber: Es wird eine „Bier Fastlane“ aus einem kleinen Thekenhäuschen geben, an der ausschließlich Bier oder Alsterwasser verkauft werden. Eine Leinwand und drei Fernseher sollen das sportliche Geschehen vorerst abbilden, wobei die perfekten Positionen spätestens zum EM-Auftakt Deutschland - Schottland (Freitag, 14. Juni, 21 Uhr) gefunden sein werden. Auch der Grillstand wurde vergrößert.
Programmtechnisch ist zur Uefa Euro 2024 geplant, alle EM-Spiele an verlängerten Wochenenden von Freitag bis Sonntag zu zeigen und darüber hinaus alle Partien der DFB-Elf von Coach Julian Nagelsmann – was im Idealfall sieben Spiele und somit sieben Fußballfeste am Sander Dickkopp bedeuten könnte. Übrigens: Wer zuerst kommt, kann sich im EM-Freiluftstudio die besten Plätze sichern. Platzreservierungen wird es nicht geben, der Eintritt ist kostenlos.
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Vergleichbar mit Deutschlands Elitekickern und ihren Testspielen vor Turnierstart haben Tobias Ludt und seine Mitstreiter – festes Servicepersonal ist mit sieben Personen kalkuliert, kann aber jederzeit aufgestockt werden – neben dem Europapokal-Finale am kommenden Wochenende noch einen weiteren Härtetest vor dem 14. Juni geplant. Am Sonnabend, 8. Juni, gastiert die Techno-Szene bei einer Freiluft-Party. Auch das wird nochmals ein Indikator, inwieweit die Eventlocation zum Störfaktor für die Anlieger etwa des Richard-Linde-Wegs werden könnte. Tobias Ludt hatte für Letztgenanntes bislang keine Hinweise: keine Beschwerden über zu viel Lärm, auch kein Polizeieinsatz und keine Streitereien unter den Gästen oder Vergleichbares. Auch die Parkplatzsituation sei bisher unproblematisch gewesen, beim Tanz in den Mai seien viele Gäste zu Fuß oder mit dem Fahrrad angereist.
Wo es noch mehr Infos zum Sander Dickkopp online gibt
Und: Ludt lud die etwa 180 Anlieger rund um das Lohbrügger Wahrzeichen zuletzt auch zum Kennenlernabend zu Bier und Wurst ein. Einen Strich durch die Rechnung machte an jenem Abend allerdings das Wetter: „Leider kamen nur etwa 20 Personen, weil wettermäßig die Welt untergegangen ist.“
Mehr als gut angelaufen ist derweilen die Vermietung der unteren beiden Etagen im Wasserturm für private oder andere feierliche Anlässe seit 1. Februar 2024. Weitere 22 Termine sind in den nächsten Monaten fix gebucht Und: Seit Kurzem ist nun auch die Webseite sander-dickkopp.de online. Darauf stehen nicht nur alle EM-Termine, hier gibt es ferner Fotos der Location und viele weitere wichtige Hinweise zum Sander Dickkopp zu sehen.