Bergedorf. Ab 30. April ist die Stimmabgabe für Bezirksversammlung und Europaparlament im Einkaufszentrum möglich. Das müssen Sie mitbringen.

Ab Dienstag, 30. April, wird das City-Center Bergedorf zum Zentrum von Bezirkswahl und Europawahl. Auch wenn der eigentliche Termin am 9. Juni noch fast sechs Wochen entfernt ist, kann im CCB schon gewählt werden: Das Bezirksamt öffnet seine zentrale Wahldienststelle gleich neben dem Elektronik-Fachmarkt Saturn um 8 Uhr.

„Wir tragen damit dem Trend zur Briefwahl Rechnung“, sagt Ulf von Krenski, Bezirkswahlleiter und stellvertretender Bergedorfer Rathauschef. „Hier kann jeder Bergedorfer seine Stimme abgeben, der nicht bis zum eigentlichen Wahltag warten will oder dann vielleicht im Urlaub ist.“ Die Lage der Wahldienststelle sei bewusst gewählt worden, „da sie zentral, barrierefrei und für alle Bürger leicht erreichbar ist“.

Briefwahl: Stimmabgabe in der Wahldienststelle im CCB an jedem Werktag möglich

Wer hier seine Stimmen für Bergedorfs neue Bezirksversammlung und das künftige Europaparlament abgeben will, kann das bis zum eigentlichen Wahl-Wochenende immer montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr tun. Es genügt, den Personalausweis oder auch die Wahlbenachrichtigungskarte mitzubringen, die jeder Bergedorfer ab 16 Jahren in den ersten Tagen des Monats Mai in seinem Briefkasten finden wird.

Wer den Service nutzen will, kann seinen Urnengang als Teil des täglichen Einkaufs planen, denn die Wahldienststelle ist per Datenleitung direkt mit allen wichtigen Hamburger Behörden verbunden. „Die Stimmabgabe sollte binnen weniger Minuten erledigt sein“, sagt Reinhard Kaiser, der das Team aus insgesamt 16 Wahlhelfern zusammen mit Joachim Lenz leitet. Vorausgesetzt, die Abgabe der Kreuze in der Wahlkabine erweist sich für den Einzelnen nicht als kompliziert.

Langer Wahlzettel für Europa – und ein ganzes Heft für die Bezirksversammlung

Tatsächlich sind es nicht nur zwei verschiedene Wahlen, sondern auch zwei sehr unterschiedliche Wahlsysteme: Während für die kommende fünfjährige Legislaturperiode des Europaparlaments nur ein Kreuz auf dem mit 34 Parteien sehr langen Stimmzettel gemacht werden muss, ist es bei der Bezirkswahl komplizierter.

Hier kann jeder Wähler zehn Kreuze verteilen, je die Hälfte für die Direktkandidaten in seinem Wahlkreis und auf der sogenannten Bezirksliste, wo die Parteien versuchen, ihre Favoriten für den Einzug in die politische Vertretung im Bergedorfer Rathaus abzusichern.

Bezirksamt rechnet mit 25.000 Stimmzetteln bei der Briefwahl

Insgesamt sind rund 99.000 Bergedorfer zur Doppelwahl im Juni aufgerufen. Weil die Briefwahl-Quote stetig wächst und 2019 bereits bei 30,6 Prozent der abgegebenen Stimmen lag, rechnet das Bezirksamt jetzt mit etwa 33 Prozent, was bei einer Wahlbeteiligung von 70 bis 80 Prozent mehr als 25.000 Stimmzettel bedeutet.

Um diese Menge aufnehmen zu können, stehen in der Wahldienststelle jetzt 34 große Wahlurnen mit einem Fassungsvermögen von jeweils knapp einem Kubikmeter bereit.

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Wer im Bezirk Bergedorf wohnt und sich für die Briefwahl entscheidet, kann die Unterlagen entweder zu sich nach Hause ordern, dort abstimmen und alles per Post an die Wahldienststelle senden, oder er schaut persönlich im CCB vorbei.

„Ein Ausweichen auf die Wahldienststellen der anderen Hamburger Bezirke ist nicht möglich“, betont Ulf von Krenski, für den die Doppelwahl übrigens sogar bis Ende Juni dauert: „Wir hoffen, die Ergebnisse für Europa noch am Wahlabend und die für den Bezirk am Montag, 10. Juni, bekannt geben zu können. Aber die abschließende Sitzung des Bezirkswahlausschusses, der das amtliche Endergebnis ermittelt, ist erst am 25. Juni.“

So lange sind auch die für zwei Monate angestellten Wahlhelfer um Joachim Lenz und Reinhard Kaiser im Dienst. Und die Räume im Einkaufszentrum CCB hat das Bezirksamt sogar bis Ende 2025 angemietet: Auch zur Wahl der Hamburger Bürgerschaft am 2. März des kommenden Jahres sowie zur Bundestagswahl im Herbst 2025 wird hier wieder Bergedorfs Wahldienststelle eröffnen.