Curslack. Bella und Lilly sind auf die Hilfe der Kretschmers angewiesen. Wie es um den wollig-drolligen Nachwuchs bestellt ist.
Wollig-drolliger Nachwuchs auf dem Hof Kretschmer am Achterschlag: Die Tiere von Schafscherer Heinz Kretschmer (70) werfen dieser Tage Junge. „Zwei Lämmer müssen wir mit der Flasche großziehen“, sagt der Rentner: Bella, fünf Wochen alt, und Lilly, eine Woche alt. Sie bekommen insgesamt 100 Tage lang ein spezielles, mit Wasser gemixtes Milchpulver.
Bellas Mutter ist kurz nach der Geburt gestorben und Lillys Mutter hat eine Entzündung am Euter, sodass sie ihre Tochter nicht stillen kann. Vier- bis fünfmal am Tag bekommen die Lämmer die Flasche. „Nach drei, vier Wochen fressen Lämmer auch Gras und Kraftfutter“, sagt Heinz Kretschmer.
Wollig drolliger Nachwuchs auf dem Hof Kretschmer in Curslack: Flaschenlämmer und Drillinge
In der Nacht vom 27. auf den 28. März hat eines der 23 Muttertiere, die Kretschmer besitzt, ein Tier der Rasse Coburger Fuchsschaf, Drillinge geboren. Die drei Mini-Böcke leben bei ihrer Mutter im mit Stroh ausgelegten Stall. „Drillinge kommen auf unserem Hof fast jedes Jahr zur Welt. In diesem Jahr ist es sogar schon die zweite Drillingsgeburt“, sagt der Senior. Eine dritte könnte bevorstehen, denn eines der aktuell vier trächtigen Schafe hat einen besonders dicken Bauch, bemerkt der 70-Jährige. Die ersten Lämmer in diesem Jahr kamen Anfang Februar zur Welt, die letzten Geburten erwartet Kretschmer für Mai. Derzeit leben 15 Lämmer auf dem Hof in Curslack. „Vor einigen Jahren hat eines unserer Schafe Vierlinge geboren. Das kommt sehr selten vor.“
Im Mai hat Kretschmer wieder besonders viel um die Ohren: „Dann werden die älteren Schafe geschoren“, sagt er. „Von allein verlieren die Tiere ihre Wolle nicht. Doch weil sie sonst zu viel Volumen bekommen und die Wolle durch Dreck und Kot hart wird, müssen sie regelmäßig geschoren werden.“
Heinz Kretschmer schert seit mehr als 40 Jahren Schafe: „Es ist mein Hobby“
Seit mehr als 40 Jahren schert Kretschmer Schafe, seine eigenen und die anderer. „Es ist mein Hobby“, sagt der ehemalige Verhüttungstechniker. Seine Schafe werden geschlachtet, am Achterschlag, wo der Rentner ein kleines Schlachthaus hat. Auch diese Arbeit erledigt er selbst. Das Fleisch wird von ihm und seiner großen Familie verzehrt, aber auch von Freunden und einigen Stammkunden. Lämmer werden in der Regel geschlachtet, wenn sie ein Jahr alt sind, die älteren Tiere „spätestens mit zehn Jahren, wenn sie anfangen, ihre Zähne zu verlieren“.
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Schafe können maximal 20 Jahre alt werden. Kretschmer schlachtet auch Hühner anderer Halter. Mit dem Töten und Zerlegen der Tiere habe er keine Probleme: „Mein Vater hatte Ziegen. Damals habe ich ihm beim Schlachten geholfen. Das kenne ich von klein auf.“