Hamburg. Ware gestohlen, Geld gestohlen, am Automaten gehebelt: In jüngster Zeit häufen sich die Taten an landwirtschaftlichen Betrieben.
Erst vor zwei Wochen hatten Unbekannte einen kleinen Tresor in dem Verkaufshäuschen von Gärtnermeister Klaus Timmann aufgehebelt und etwas Geld gestohlen. Nun machten sich Unbekannte an dem Verkaufsautomaten in der schwedenroten Hütte mit Adresse Kirchwerder Hausdeich 20a zu schaffen – und richteten einen hohen Sachschaden an.
Klaus Timmann hat gerade erst den alten, zerstörten Minitresor aus- und einen neuen eingebaut. „Das war ein Tag Arbeit“, sagt der verärgerte Gärtner. In den Tresor stecken die Kunden das Geld für Ware wie Ranunkeln oder Topfpflanzen, die außerhalb des Verkaufsautomaten angeboten wird. Nun erreichte Timmann der nächste Ärger.
Gärtnermeister Klaus Timmann ist genervt: Unbekannte beschädigen seinen Verkaufsautomaten
Ein Bekannter Timmanns hatte am vergangenen Sonnabend, 23. März, gegen 5.30 Uhr zwei jüngere Männer vor dem Automaten bemerkt, als er mit dem Auto daran vorbeifuhr. „Die kamen ihm verdächtig vor“, sagt der Gärtnermeister. Klaus Timmann erreichte die Handy-Mitteilung seines Bekannten zu dem Vorfall allerdings erst mit Verspätung, sodass er sich erst Stunden später ein Bild von dem Schaden machen konnte. Deshalb sei es auch nur eine „sehr nahe liegende Vermutung, dass es sich bei den beiden Männern um die Täter handelt“, betont Timmann, der auch davon ausgeht, dass es einen Zusammenhang mit der Tat von vor zwei Wochen gibt: „Zumal die Täter in beiden Fällen gezielt mit Einbruchswerkzeug vorgegangen sind.“
„Die Täter wollten an die Wechselgeldkasse des Automaten. In dieser befanden sich rund 15 Euro“, sagt der Gärtnermeister. Die Unbekannten hatten sich an der großen Metalltür des Automaten zu schaffen gemacht, einige der Riegel an der Seite der Tür aufgehebelt. An die erhoffte Beute kamen sie nicht. Den Sachschaden schätzt Timmann auf „500 bis 600 Euro“. Hinzu kämen Verdienstausfälle, weil der Automat nun außer Betrieb ist. Der genervte Gärtner ist sich nicht sicher, ob er ihn überhaupt wieder in Betrieb nehmen wird: „Falls ja, werde ich in jedem Fall eine Videokamera installieren.“ Möglicherweise werde er den Verkaufsstand auch auf seinen Hof stellen „oder mir ein ganz andere Konzept überlegen“.
In Oststeinbek stoppten dreiste Eierdiebe den Verkauf auf einer Auslage vor dem Hof
Timmann hat beide Fälle zur Anzeige gebracht. Ihm gehe es nicht nur um sein Verkaufshäuschen: „Im Landgebiet gibt es schließlich viele Verkaufsautomaten, die von den Unbekannten ins Visier genommen werden könnten.“ In der Tat: Erst vor wenigen Tagen stahlen Unbekannte Eier von dem Hofladenstand von Timo und Silke Posewang in Oststeinbek. Der Landwirt und seine Frau hatten ebenfalls eine Kasse des Vertrauens betrieben – und das Prinzip nach dem dreisten Diebstahl für gescheitert erklärt. Das Paar stellte den Verkauf von Eiern und Kartoffeln auf einer Auslage vor seinem Hofladen ein.
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In der Automatenkasse befinde sich, wie auch im Minitresor, stets wenig Geld, betont Timmann, der die Sammelstellen regelmäßig leert, „in der Saison mindestens zweimal täglich, weil ich dann auch immer wieder frische Ware nachfülle“. Derzeit bietet Timmann in seinem Selbstbedienungsautomaten nur Eier, Kaffee und Erdnüsse an. „Wir sind außerhalb der Saison, da ist das Angebot überschaubar.“ Anfang Mai soll sich das ändern – und die ersten Erdbeeren geben. Timmann freue sich über aufmerksame Mitmenschen wie seinen Bekannten: „Im Zweifel sollte man die Polizei rufen oder sich bei uns melden. Unsere Telefonnummer ist am Automaten vermerkt.“