Curslack. Marja und Florian Vörtmann bieten am Curslacker Deich Kurse für junge Nachwuchskünstler an. Das Angebot des Ehepaars ist vielseitig.

Marja (45) und Florian Vörtmann (47) betreiben am Curslacker Deich 145 die Kunstkombüse. In den Räumen im Dorfkern von Curslack können Kinder und Jugendliche unter Anleitung der Profis, die ihr Haupteinkommen als Künstler und als Pädagogen verdienen, zeichnen, malen, drucken und dreidimensional gestalten, also etwa auch töpfern oder mit Holz arbeiten.

Das Ehepaar ist vor einem Jahr von Flottbek nach Curslack gezogen, hat dort ein Haus gemietet, in dem es lebt und im Erdgeschoss die Räume der Kunstkombüse eingerichtet hat – einen großen Arbeitsraum, eine große Diele, in der die Kinder ebenfalls arbeiten können, und eine große Küche, die den Nachwuchskünstlern ebenfalls zur Verfügung steht.

Kreativität wird in der Curslacker Kunstkombüse großgeschrieben

„Dort backen wir zu Weihnachten künstlerische Kekse, werden zu Ostern Eier ausgepustet“, sagt Florian Vörtmann. Weil die Küche nur wenige Hundert Meter von der Dove-Elbe entfernt liegt, wurde sie in (Kunst)-Kombüse umgetauft.

„Ich stamme aus Neuengamme und wollte gern zurück in meine alte Heimat“, sagt Marja Vörtmann. Die studierte Kunstpädagogin bildet Lehrer-Kollegen im Bereich Bildende Kunst fort. Ihr Mann, aufgewachsen in Niedersachsen, ist gelernter Erzieher mit dem Schwerpunkt Kunstpädagogik.

Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder

In Othmarschen betrieb er eine Druckwerkstatt für Kinder, die nach wie vor existiert. Florian Vörtmann arbeitet an der Rudolf-Steiner-Schule in Bergedorf, leitet dort ein sozialpädagogisches Kunstprojekt.

Das Paar, das zwei gemeinsame Kinder (11, 3) hat, ist seit 18 Jahren zusammen. Jeder der beiden Ehepartner hat sich aber schon lange vor 2006 künstlerisch betätigt. „Unser elfjähriger Sohn Gustav macht oft mit, wenn andere Kinder hier zu Besuch sind“, sagt der Vater.

In Kleingruppen gehen die Künstler mit den Kindern auf Exkursionen in der Umgebung

In Kleingruppen gehe es auch auf Exkursionen in der Umgebung. „Die jungen Künstler sollen ihre Region bewusst wahrnehmen“, sagt Marja Vörtmann. Wenn in der Kunstschule Holz bearbeitet wird, werde auch schon einmal ein Zimmermann besucht. „Wir wollen auch Kulturtechniken vermitteln“, sagt die 45-Jährige. Nach dem Besuch eines Apfelhofes würden die frisch gepflückten Äpfel gemalt. „Möchte ein Kind einen Lego-Roboter bauen, holen wir bei Bedarf einen Techniker hinzu.“

Auch Besuche von Ausstellungen, etwa in der Hamburger Kunsthalle, seien keine Ausnahme. „Diese Exkursionen, die wir meist am Wochenende anbieten, sind im Preis für den Kursus enthalten, sogar der Eintritt“, sagt Florian Vörtmann. Seine Frau ergänzt, dass auch die museumspädagogischen Angebote der verschiedenen Häuser genutzt würden. „Wir wollen von den vielen kulturellen Angeboten um uns herum profitieren.“ Dass das Ehepaar in der Kunstszene bestens vernetzt sei und viele Freunde in der Kunstszene habe, komme dem zugute.

Die künstlerischen Arbeiten der Kinder werden nicht bewertet

Zu Ostern werden blaue Hasen aus speziellem Naturgummi (Softcut) geschnitten und auf Holz geklebt. So entstehen Stempel, um Papier und T-Shirts zu bedrucken. „Wenn die Kinder das wollen, stellen wir ihre Werke auch aus, etwa hier oder beispielsweise in einer nahe gelegenen Arztpraxis“, sagt Florian Vörtmann.

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Ein Einstieg in die Kurse ist jederzeit möglich. Derzeit gibt es eine Montagsgruppe (16.30 bis 18 Uhr) für Teilnehmer ab sechs Jahren. Von September an soll es zusätzlich eine Donnerstagsgruppe (16 bis 17.30 Uhr) für Künstler ab vier Jahren geben. In den Gruppen sollen maximal acht Teilnehmer betreut werden, bei entsprechender Nachfrage weitere eröffnet werden. Während die Kinder künstlerisch in der Kombüse tätig sind, haben ihre Eltern frei.

Für vier Treffen werden 80 Euro verlangt, Geschwisterkinder zahlen die Hälfte

Es gibt auch eine „mobile Kunstkombüse“, betonen die Vörtmanns: Sie besuchen auf Wunsch Kitas, Schulen, Bücherhallen und Spielhäuser, um dort Kunstprojekte anzuleiten. Am Freitag, 12. April, 16 bis 17.30 Uhr, ist das mobile Einsatzkommando der Kunstschule zu Gast in der Bergedorfer Bücherhalle im Körberhaus an der Holzhude 1. Bei dem Workshop „Ab durch die Zukunft“ geht es um die Gestaltung futuristischer Fortbewegungsmittel. Mitmachen können Kinder ab sechs Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist notwendig: koerberhaus.de/veranstaltungen.

Die Kurse über vier Nachmittage kosten bei der Kunstkombüse 80 Euro, Geschwisterkinder zahlen die Hälfte. Viele weitere Informationen zu der Kunstschule in Curslack finden sich im Internet unter kunstkombuese.de.