Bergedorf. Von Wikipedia bis Utopien: Die Körber-Stiftung lädt mit „Eingeloggt!“ Menschen über 50 ein, Technik zu entdecken.

Einfach mal loslegen: Caterina Römmer tippt auf dem Tablet das ein, was ihr gerade in den Sinn kommt. „A dog with sunglasses on ice“ möchte die Programmmanagerin Alter und Digitalisierung gern von der Künstlichen Intelligenz (KI) in eine Optik umgewandelt wissen. Das Kunstwerk „schlittschuhlaufender Hund auf Eis samt Sonnenbrille“ erscheint ein paar Augenblicke später auf dem Bildschirm. Solche Späße und Entdeckungen liefert die „Eingeloggt!“-Woche der Körber-Stiftung vom 11. bis 17. März.

Der Erlebnistrip durch digitale Wunderwelten für die Generation 50+ startete einst im Jahr 2019 damals noch im Haus im Park und traf offenbar derart den Nerv, dass die Körber-Stiftung fünf Jahre später das ganz große Besteck auffährt und satte 120 Programmpunkte an vielen verschiedenen Standorten offeriert (Übersicht unter hamburg.eingeloggt.net). Caterina Römmer erinnert sich, „dass wir damals mit 14 Angeboten angefangen haben“. Geschuldet war das dem Wunsch vieler älterer Mitbürger, die unbedingt mehr zur digitalen Technik wissen wollten – das baute sich dann zur imposanten Themenwoche aus.

Bei Eingeloggt! können Ältere Hemmungen vor KI ablegen

Natürlich spielt der Bergedorfer Standort weiter eine wichtige Rolle, sind 17 Veranstaltungen terminiert. Übrigens nicht nur im Körberhaus, sondern auch der Volkshochschule an der Leuschnerstraße, dem Lola Kulturzentrum, dem Bürgerhaus Allermöhe und weiteren. „Eingeloggt!“hat immer mehr Zulauf, wobei die Teilnehmerzahlen in den Einzelangeboten bewusst klein gehalten werden, 20 Personen pro Gruppe nicht übersteigen.

Wer den Bogen raus hat, entwirft ganz schnell fantastische Motive – wie die sich in ungewohnter Umgebung rankende Pflanze.
Wer den Bogen raus hat, entwirft ganz schnell fantastische Motive – wie die sich in ungewohnter Umgebung rankende Pflanze. © BGDZ | Jan Schubert

Eins der nachgefragtesten Angebote ist am Freitag, 15. März, die „Künstliche Kunst?!“ in der Bücherhalle Bergedorf im Körberhaus (11 bis 12.30 Uhr, Anmeldungen unter bergedorf@buecherhallen.de). Auf einem von zehn Tablets können Gäste dann ihre Hemmungen vor der KI, der Künstlichen Intelligenz, spielerisch-kreativ ablegen. „Wenn man das Prinzip verstanden hat, geht es ganz schnell mit Erfolgserlebnissen“, weiß die Leiterin der hiesigen Bücherhalle, Eva Quade.

Per App auf dem Tablet selbst kreativ werden

Die App auf dem tragbaren PC ist innerhalb weniger Sekunden gestartet. Das Motiv muss zwar in Englisch eingegeben werden, doch Medienprofi Claudia Barstorfer von der Bücherhalle leistet Hilfestellung leistet. Dann wird noch die gewünschte Stilrichtung eingegeben und der „Create“-Button gedrückt. Und aus dem Nichts entsteht ein Bild: Wenn alles gut läuft, können die „Utopien“ oder Kunstwerke am Schluss sogar als Postkarte ausgedruckt werden.

Klaus Blumenthal, seit zehn Jahren in der Freiwilligenagentur Bergedorf engagiert, ist großer Fan der gesamten Woche und auch des KI-Experiments. Der 79-Jährige probiert gern aus: „Natürlich muss man grundsätzlich wollen und am Fortschritt dranbleiben“, lautet die Devise des Billstedters, „ich habe auch keine Angst vor Tasten.“ Sagt es, tippt „a woman eating ice in Rome“ ein, bittet so um eine Eis schleckende Frau in der Ewigen Stadt Rom.

Spaß an der Technologie wecken, Grenzen erkennen

„Wir wollen den Spaß an der neuen Technologie wecken, dass die Leute den Nutzen für sich entdecken. Es geht um den Zugang und das Mitmachen“, skizziert Programmmanagerin Römmer noch mal das, was „Eingeloggt!“ ausmachen soll. In der Ausgabe 2024 dominiert sicher KI, dabei ist auch ChatGPT ist ein großes, sehr nachgefragtes Thema. Und Dauerbrenner aus dem ganz alltäglichen Leben müssen auch dabei sein: wie die Smartphone- und Tablet-Sprechstunde, die Internet- und PC-Hilfe, das digitale Angebot der Bücherhalle.

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Besonderes Augenmerk verdient gewiss auch das Kartenspiel „KI-Kompass“ (Dienstag, 12. März, 17 bis 19 Uhr) im Körberhaus (Anmeldung telefonisch unter 040/7257020). Grundgedanke: Welche Probleme kann KI lösen, wo hat KI Grenzen? Am Donnerstag, 14. März, heißt es dann von 17 bis 18.30 Uhr „Schreiben für Wikipedia“ wieder in der Bücherhalle. Wie funktioniert das digitale Nachschlagewerk, wie kann dafür recherchiert, geschrieben und fotografiert werden?