Bergedorf. Pia Madita Brink ist gelernte Erzieherin. Doch in der Babypause stellte die 27-Jährige fest: Ihr Berufswunsch ist ein anderer.
Einfach mal etwas Neues wagen, sich einen Traum erfüllen und vielleicht auch ein Risiko eingehen: Pia Madita Brink hat genau das gewagt. Die junge Bergedorferin, eine gelernte Erzieherin, wird künftig als Fotografin arbeiten. Und nicht nur das: Die 27-Jährige eröffnet in wenigen Tagen auch ihr eigenes Fotostudio an der Holtenklinker Straße 1. Ein Lebenstraum wird für sie wahr.
Das Abenteuer begann damit, dass die junge Frau direkt nach ihrer Ausbildung (2019 bis 2022) Mutter der kleinen Chloe wurde. Nach der einjährigen Babypause habe sie sich die Frage gestellt, ob sie in ihren erlernten Beruf als Erzieherin zurückkehren oder sich der geliebten Fotografie widmen soll, erzählt sie. Die Entscheidung sei ihr dann sehr leicht gefallen. „Bei meinen Fotoaufträgen bin ich einfach flexibler und kann das besser mit meinem Kind vereinbaren“, sagt sie. Gesagt, getan.
Von der Erzieherin zur Fotografin: Junge Bergedorferin erfüllt sich ihren Traum
„Ich dachte, wenn nicht jetzt, wann dann?“, fügt sie hinzu. Schließlich war die Rückkehr aus der Elternzeit auch so etwas wie der Neustart für sie. Und ihre Familie – die Eltern Erika und Klaus und ihre beiden Schwestern Lisa und Anna – hätten sie dabei bestärkt. Also setzte sie sich hin und suchte nach geeigneten Immobilien in Bergedorf. Sie sei schon nach ein paar Klicks fündig geworden, sagt sie – und wusste sofort, dass die Räume an der Holtenklinker Straße 1 ihr neuer Arbeitsplatz werden sollen. „Das Schönste dabei war, dass ich bei der Fertigstellung, der Auswahl des Bodens und der Decken mitentscheiden durfte“, sagt sie. Und die Bergedorferin, die in Curslack aufwuchs, wohnt auch nur ein paar Minuten vom Studio entfernt.
Die Liebe zur Fotografie hat Pia Brink bei ihrer Tante Stefanie Keenan abgeschaut. Sie lebt heute in Los Angeles und fotografiert dort Stars, Mode und Beauty. „Was sie macht, ist natürlich etwas ganz Anderes als das, was ich mache, aber ihre Begeisterung für das Handwerk hat mich sofort angesteckt“, sagt die Jungunternehmerin. „Ich habe mir die Kamera meiner Mama geschnappt, Freunde fotografiert und feststellt, ja, genau das ist mein Ding“, sagt sie. Und es habe eben dann so viel Spaß gemacht, dass sie nicht aufhören konnte.
Schon mit 20 fotografierte sie auf Hochzeiten
Früh habe sie dann auch positive Rückmeldungen auf ihre Fotos bekommen. „In meinem Umfeld sagte man mir, dass ich ein besonderes Auge für die Fotografie habe und wertvolle Momente und Details sehe“, sagt die Fotokünstlerin. Das sei genug Motivation gewesen, noch mehr Zeit in das Hobby zu investieren. Und so folgte eins aufs andere. Ihre Eltern schenkten ihr eine Kamera zum Geburtstag. Schon mit Anfang 20 habe sie dann ihre erste Hochzeit fotografiert und ein Kleingewerbe „Pia Madita Fotografie“ angemeldet. Um ihre Technik weiter zu verfeinern, belegte sie zusätzlich noch einige Foto-Workshops. Seitdem war sie – auch während ihrer dreijährigen Ausbildung zur Erzieherin – als mobile Fotografin auf Hochzeiten und zu Paar- und Baby-Shootings unterwegs.
Nun aber hat sie ihr eigenes Fotostudio, einen großen, lichtdurchfluteten Raum mit großen Fenstern, hellen Wänden und einer hohen Decke. Die junge Frau hat den Raum schlicht und elegant gestaltet. Von allen Seiten kommt viel Licht herein. Ein großer Vorteil, denn Pia Madita Brink möchte nur mit natürlichem Licht, ohne zusätzliche Lichtquellen arbeiten. Das sei einfach ihr Stil, sagt sie: Zum Fotografieren brauche sie nur ihre Kamera mit ihren Lieblingsobjektiven und das Tageslicht.
Derzeit ist der Raum noch eher spärlich mit einem hellen Sofa, zwei Sesseln und einem Hocker eingerichtet. Doch das soll sich in den kommenden Wochen noch ändern. Geplant sind weitere Dekorationen und eine Büro- und Styling-Ecke, in der die Kunden bei Bedarf geschminkt werden. „Ich möchte eine warme und moderne Atmosphäre schaffen, aber den Raum auch nicht zu voll stellen“, sagt die 27-Jährige. Er soll vor allem auch Platz für Bewegung bieten, wenn etwa Familien mit Kindern kommen.
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Fotografiert werden hier künftig zum Beispiel Schwangere mit Babybäuchen, Neugeborene, Familien und Paare. „Ich führe immer vorher ein Gespräch mit den Kunden, damit ich weiß, welche Vorstellungen sie haben“, sagt sie. Während der Aufnahmen gebe sie zwar Tipps zu Posen, möchte aber so wenig wie möglich vorgeben. „Die Leute sollen ganz sie selbst sein. Ich möchte besondere Momente einfangen, in denen sie lachen, sich kitzeln oder berühren“, erzählt die 27-Jährige. Das Schönste sei für sie, wenn die Stunden für die Kunden unvergesslich seien, die Fotos gefallen und für die Ewigkeit halten. Und natürlich, wenn die Kunden sie weiterempfehlen, denn Mundpropaganda sei immer die beste Werbung für sie.
Eröffnet wird das Tageslichtstudio am Sonnabend, 10. Februar. Von 14 bis 17 Uhr gibt es einen Sektempfang, Fingerfood und Waffeln und ein kleines Gewinnspiel. Mehr Infos unter www.piamaditafotografie.de.