Bergedorf. Nach einem Knick im Vorjahr hat der Landesbetrieb Verkehr 2023 in Bergedorf wieder deutlich mehr Strafzettel geschrieben.

Drei Euro pro Stunde für einen Parkplatz in der Bergedorfer oder Lohbbrügger City: Da überlegt der eine oder andere Autofahrer schon mal, ob er nicht darauf hofft, dass der Landesbetrieb Verkehr (LBV) heute keine Runde mehr dreht. Doch wer so rechnet, verkalkuliert sich oft: Denn der LBV hat in 2023 wieder mehr Knöllchen im Bezirk geschrieben.

„Im ruhenden Verkehr wurden im Jahr 2023 in Bergedorf insgesamt 12.100 Ordnungswidrigkeiten geahndet“, schreibt auf Anfrage Nicole Fischer, Assistenz der LBV-Geschäftsführung. Zum Vergleich: 2022 waren es nur rund 10.500 Knöllchen, also 1600 weniger. Rein rechnerisch wurden im abgelaufenen Jahr also 30 Strafzettel mehr pro Woche verteilt.

LBV verteilt wieder mehr Knöllchen in Bergedorf

Der LBV kontrolliert vor allem den ruhenden Verkehr in Bergedorfs Citybereichen mit seinen zahlreichen Parkautomaten. 2016 hatte der Landesbetrieb die Aufgabe vom (2013 abgeschafften) Bezirklichen Ordnungsdienst BOD übernommen, der ebenfalls die Polizei bei dieser Aufgabe unterstützen sollte. Das neue LBV-Parkraummanagement schrieb damals in Bergedorf im ersten Jahr 32.000 Strafzettel.

Doch über die Zeit wurden es immer weniger. Der LBV verwies 2022 auf „Lerneffekte“ der Autofahrer. Aktuell heißt es jedoch, das Auf und Ab der Knöllchenzahlen seien „normale Jahresschwankungen“. Denn tatsächlich waren es 2021 fast genauso viele Strafzettel wie 2023, „quasi eine Punktlandung“, so Nicole Fischer vom LBV. An der Zahl der Kontrolleure beziehungsweise am Intervall habe sich jedenfalls „nichts verändert“: Noch immer soll es an drei unterschiedlichen Wochentagen zweifach Kontrollen in Bergedorf geben – mit regelhaft zwei Beschäftigten im Außendienst.

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Die Stadt Hamburg hat auch ein Interesse daran, den Parkraum engmaschig zu kontrollieren. Denn die Einnahmen aus den Strafzetteln sind fast ebenso hoch wie die aus den eigentlichen Parkgebühren. 2022 nahm die Stadt rund 35 Millionen Euro an Parkgebühren ein, so der Senat im Januar 2023 in der Antwort auf eine Kleine Anfrage. Kurz zuvor waren die Gebühren auch noch einmal angehoben worden. Die Einnahmen aus den Ordnungswidrigkeiten durch Falschparken beliefen sich 2022 ebenfalls auf eine stattliche Summe: mehr als 23 Millionen Euro.

In Bergedorf werden an den Automaten in der City überwiegend drei Euro die Stunde verlangt. Die Höchstparkdauer liegt bei zwei Stunden. Wer das Geld sparen will, muss aber womöglich ein Vielfaches zahlen: Das Parken ohne Schein wird mit 20 Euro geahndet, bei mehr als drei Stunden Zeitüberschreitung sogar mit 40 Euro. Von den 1869 öffentlichen Parkplätzen in der Bergedorfer Innenstadt sind allerdings nur 364 kostenpflichtig. Das hatte jüngst eine Untersuchung des Bezirksamtes ergeben. Neben den öffentlichen Flächen stehen zudem 2583 Plätze in den hiesigen Parkhäusern zur Verfügung.