Hamburg. 2016 war die Zahl der registrierten Falschparker noch dreimal so hoch wie 2022. Wie der Landesbetrieb Verkehr in Hamburg das erklärt.

3 Euro je Stunde kostet an den Automaten das Parken in der Bergedorfer und Lohbrügger City – nicht unbedingt ein Schnäppchen. Wohl auch ein Grund dafür, dass es nicht alle Autofahrer mit dem Bezahlen so ganz genau nehmen: 10.500 Knöllchen haben die Mitarbeiter des Parkraummanagements im Landesbetrieb Verkehr (LBV) im vergangenen Jahr in Bergedorf geschrieben, informiert der LBV auf Anfrage. Rein rechnerisch sind das mehr als 200 Strafzettel für Falschparker pro Woche.

Insgesamt sind die Zahlen in Bergedorf allerdings seit Jahren rückläufig. Anders als in ganz Hamburg: Laut einer aktuellen Senatsantwort auf eine CDU-Anfrage nahm die Anzahl der Knöllchen durch den LBV von etwa 728.000 im Jahr 2018 auf zuletzt knapp 900.000 zu. Die Einnahmen stiegen ebenfalls deutlich, von 15 Millionen Euro in 2021 auf 23 Millionen Euro im vergangenen Jahr – allerdings vor allem wegen des neuen Bußgeldkatalogs, heißt es.

Bergedorf: 2016 war die Zahl der Falschparker dreimal so hoch

In Bergedorf sieht die Bilanz anders aus. Als der LBV im Jahr 2016 die Kontrolle des ruhenden Verkehrs vom (abgeschafften) Bezirklichen Ordnungsdienst BOD übernahm, schrieb das neue Parkraummanagement im ersten Jahr 32.000 Strafzettel. Über die Zeit wurden es dann immer weniger. 2021 waren es noch 12.200 Ordnungswidrigkeiten, im vergangenen Jahr nun also 10.500 Knöllchen. Neben „gewöhnlichen Schwankungen“ könne die Differenz zum Vorjahr aber mehrere Ursachen haben, meint Jannik Jakubke aus der Kundenkommunikation des LBV: „In 2022 gab es beispielsweise Baumaßnahmen rund um den Bahnhof Bergedorf, die den Rücklauf an Ordnungswidrigkeiten in Bergedorf mit erklären können.“

Zudem könnten „nach unserer Erfahrung regelmäßige Kontrollen des Parkraumes ebenfalls einen Einfluss auf das Parkverhalten der Autofahrenden haben“, sagt er. Mit anderen Worten: Wo oft aufgeschrieben wird, setzen eben irgendwann Lerneffekte bei den Autofahrern ein. Schließlich kostet das Parken ohne Parkzettel 20 Euro, bei mehr als drei Stunden Zeitüberschreitung sogar 40 Euro.

An mindestens drei Tagen sollen in Bergedorf Kontrolleure unterwegs sein

Geahndet wird das übrigens nicht nur vom LBV, sondern zusätzlich von der Polizei, die mit ihren Angestellten im Außendienst oder ihrem Team für Lokale Präsenz ebenfalls in Bergedorf unterwegs ist – nicht nur an den 24 aktiven Parkscheinautomaten, sondern auch an kritischen Punkten wie dem Bahnhofsvorplatz oder im Sommer an den Badeseen. Das Parkraummanagement des LBV ist auch gar nicht an jedem Tag in Bergedorf präsent – bloß verlassen sollte sich niemand auf die Abwesenheit von Kontrolleuren.

Jannik Jakubke: „Planmäßig soll an drei Wochentagen kontrolliert werden, jedoch können es auch mehr als drei Tage sein. Aufgrund der Größe werden regelhaft zwei Beschäftigte des Außendienstes für die Kontrollen eingesetzt.“ Organisiert wird der Einsatz zentral über die Teamleitung im Parkraummanagement des LBV: Von vier Standorten aus (Lübecker Straße, Museumsstraße Altona, Osterstraße und Alter Teichweg) beginnen und beenden die Beschäftigten mit ihren fest zugeordneten Teams die Kontrollen auch in Bergedorf.