Hamburg. Augsburger Familie bietet die ungewöhnliche Kreation an. BZ-Reporter hat das Gericht sowie viele andere Speisen getestet. Sein Fazit:

Wikingerhelm neben Sepplhut, dazwischen der dänische Schriftzug „Bayersk Fladbrød“. Das Design des neuen Stands auf der Schlosswiese mag manchen Käufer verwirren und ist der skandinavischen Thematik des Bergedorfer Weihnachtsmarkts geschuldet. „Wir haben deswegen schnell unsere normalen Schilder dazu gestellt“, erzählt Beatrice Bauer, die hinter dem Tresen steht. Die machen klar: „Bayerischen Döner“ verkauft Familie Bauer eigentlich. Laugen-Fladenbrot, gefüllt mit Sauerkraut, kleingeschnittenem Leberkäse und Senf.

Die Idee für das ungewohnte Produkt hatte Bauers Tochter Deborah, die den Familienbetrieb auch gegründet hat. „Sie hat sich vor zwei Jahren Leberkäse und Sauerkraut bestellt und hatte es ziemlich eilig. Da dachte sie sich: Wäre doch praktisch, wenn man das in eine Dönertasche packen könnte und im Gehen essen“, erzählt Mutter Beatrice. Seit zwei Jahren reist die Augsburger Familie jetzt über Stadtfeste und Weihnachtsmärkte des Landes.

Weihnachtsmarkt Bergedorf: Der „Bayerische Döner“ ist neu

„Für die Menschen in Norddeutschland ist das natürlich erstmal etwas ungewohnt“, sagt Bauer. Doch auch im Land der Matjesbrötchen komme der Leberkäs-Döner gut an. 7 Euro kostet der Fladen, wahlweise mit Krautsalat oder Sauerkraut und verschiedenen Soßen. Für den „Dönerteller“ sind 9 Euro fällig. Am Stand der Bauers gibt es außerdem auch Bratwurst und Käsespätzle.

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Und wie schmeckt‘s? Lecker! Bayerischer Senf und Kraut geben dem Fladen eine angenehm süß-säuerliche Note. Die feingeschnittenen und herzhaften Leberkäse-Streifen unterscheiden sich durch ihre Textur deutlich von den sonst üblichen dicken Scheiben, in denen die süddeutsche Spezialität serviert wird. Und das Laugenaroma der Fladenbrot-Tasche ist angenehm subtil.

Backfischbrötchen für 8 Euro
Backfischbrötchen für 8 Euro © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Heiß und herzhaft wird es auch am benachbarten Fischstand. Fischfrikadellen im Brötchen gibt es dort schon für 3,50 Euro, für Flammlachs im Brötchen werden 8,50 Euro fällig, zwölf Euro für die Flammlachsschale. Ich entscheide mich für den Backfisch mit Remoulade für 8 Euro. Der landet noch einmal in der brodelnden Fritteuse. Entsprechend kross ist dann auch die Panade, sehr gut. Am Ende fehlt mir eine Prise Salz, spätestens nachdem die Remoulade aufgebraucht ist.

Fladenbrot mit Schafskäse, Peperoni, Tomate und Krautsalat für 7 Euro.
Fladenbrot mit Schafskäse, Peperoni, Tomate und Krautsalat für 7 Euro. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Wer sich lieber vegetarisch ernährt, wird auf dem Bergedorfer Weihnachtsmarkt ebenfalls fündig. Für 7 Euro bekomme ich ein Fladenbrot, gefüllt mit Schafskäse, Peperoni, Tomate und Krautsalat. Im Sandwichgrill gebacken, macht die fleischlose Tasche optisch nicht allzu viel her. Der Geschmack überzeugt aber. Knuspriges Brot mit herzhafter Füllung. Nur der Krautsalat ist für meinen Gaumen ein bisschen zu süß angemacht.

Handbrot mit Champignons und Käse für 7 Euro. 
Handbrot mit Champignons und Käse für 7 Euro.  © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Das warme Handbrot mit Champignons und Käse für 7 Euro wird mit einem ordentlichen Klacks Crème fraîche und frischem Schnittlauch über den Tresen gereicht. Die Pilz-Käse-Füllung ist würzig und herzhaft. Schinken, die alternativ angebotene Zutat, vermisse ich nicht. Das Brot erinnert allerdings eher an ein ordentliches Baguette und hat nicht die seidige Kruste, die ich mit einem Handbrot verbinde. Vielleicht ist das auch Geschmackssache.

Kartoffelsuppe für 6 Euro.
Kartoffelsuppe für 6 Euro. © Bergedorfer Zeitung | Julian Willuhn

Am Stand nebenan probiere ich die Kartoffelsuppe für 6 Euro. Für 7 Euro sind auch Gulaschsuppe und Chili con Carne im Angebot. Die äußerst freundliche Betreiberin schenkt das Schüsselchen großzügig voll. Auf Wunsch bekomme ich noch einen Löffel Crème fraîche, außerdem werden zwei Stücke Fladenbrot gereicht. Die heiße Suppe ist selbstgemacht und das schmeckt man. Keine Spur von industriellen Brühwürfelaroma. Die Kartoffelstücke, die in der sämigen Suppe schwimmen, haben genau den richtigen Biss. Ein paar frische Kräuter würden allerdings für den letzten Pfiff sorgen. Vielleicht kann der Kollege vom Handbrotstand behilflich sein.