Dassendorf. Kolumne „Abpfiff“: Erster Auftritt für Dassendorfs Top-Stürmer, Run auf Fußball-EM und ein Experte, der noch an das deutsche Team glaubt.
Heimlich, still und leise hat sich Martin Harnik, Stürmer des Fußball-Oberligisten TuS Dassendorf, nach seiner Verletzungspause an die Spitze der Torschützenliste herangeschlichen. Nachdem er zuletzt beim 7:1 gegen Union Tornesch doppelt traf, ist er mit nun 13 Treffern bereits drittbester Torschütze der Fußball-Oberliga. Erinnerungen werden wach an die vergangene Saison, als er mit 43 Saisontoren einen Rekord für die Ewigkeit aufstellte.
Vor dem gegnerischen Gehäuse ist er halt eiskalt. Doch es gibt schon noch Momente, in denen ihm die Knie zittern. So gab er am nun im dritten Anlauf sein Debüt in der Fußball-Talkshow „Doppelpass“ auf Sport 1, neben der „Sportschau“ und dem „Aktuellen Sportstudio“ sicherlich der Hochaltar der gepflegten Fußballunterhaltung. „Seit meinem Karriereende tauche ich immer mehr vor der Kamera auf, und trotzdem war ich heute ein wenig aufgeregt“, verriet er hinterher auf Instagram.
Talkshow „Doppelpass“ – Wo selbst ein Martin Harnik noch weiche Knie bekommt
Es ist eben viel schwieriger, sich in einer Talkshow zu behaupten, als in der Rolle als TV-Experte lediglich Fragen zu einem Spiel beantworten zu müssen. Doch Harnik beantwortete Fragen zu seinen Ex-Clubs Werder Bremen und VfB Stuttgart ebenso souverän wie zur deutschen Nationalmannschaft und bekam obendrein viele Komplimente für sein Outfit im topmodischen Checkered-Look, einem dunkelbraunen Zweiteiler mit engen Karos.
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Und selbst die sicher schmerzliche Konfrontation mit dem alten Fanlied „Stuttgart international kann man nur besoffen sehen“ meisterte er mit einem Lächeln. Das Lied war 2012 entstanden, als der VfB ein – allerdings bedeutungsloses – Heimspiel in der Europa League gegen den norwegischen Club Molde FK mit 0:1 vergurkte und Harnik dabei so viele Chancen ausließ, dass der Kicker hinterher von „Slapstick“ schrieb.
Riesenbegeisterung: 10.500 Freiwillige haben sich als Volunteer bei der Fußball-EM beworben
Apropos internationaler Fußball: Am Sonnabend werden in der Elbphilharmonie die Gruppen der Fußball-Europameisterschaft ausgelost (ZDF 17.50 bis 19 Uhr), und die Vorfreude auf das Turnier im kommenden Sommer ist offenbar riesengroß. Dominik Voigt vom Hamburger Fußball-Verband (HFV), bei der EURO 2024 für die ehrenamtlichen Helfer zuständig, verriet beim 6. Lotto-Talk des HFV am Montagabend, dass sich 10.500 Freiwillige für die 1600 Volunteer-Stellen beworben hätten.
Der Rückhalt ist also riesengroß, das Vertrauen in die deutsche Elf eher nicht. Sowohl Ex-Nationalspieler Thomas Helmer, der 1996 zum Europameisterteam gehörte, als auch HFV-Präsident Christian Okun erwarten Frankreich als neuen Champion. Nur einer hielt dagegen: Patrick Esume, EM-Botschafter und American-Football-Kommentator. „Deutschland wird Europameister!“, sagte Esume. Der Mann kommt halt aus dem US-Sport und hat gerade die deutschen Basketballer Weltmeister werden sehen. Da gehört der tief verwurzelte Glaube, dass immer alles möglich ist, gewissermaßen zur DNA.